Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)
Chazdark geritten, und dir dann in westlicher Richtung entgegengekommen. Als ich Firhollo erreichte, wusste ich, dass ich auf dem richtigen Weg war.« Brandark schüttelte den Kopf. »Selbstverständlich hattest du die beiden Frauen bis dahin abgeschüttelt.«
»Ach ja?«
»Ach ja. Was hast du eigentlich mit ihnen gemacht? Hast du sie irgendwo versteckt?«
»Nein. Ich habe sie nach Chazdark geschickt. Dort lebt jemand, den ich kenne, und der kann sie sicher nach Hurgrum zu meinem Vater bringen.«
»Ah. Darüber habe ich ebenfalls nachgedacht, aber nachdem ich mit der Heilerin gesprochen habe, die du nach Medikamenten für eine verletzte Frau gefragt hast, bevor du nach Westen geritten bist, wusste ich sofort, dass du etwas für die beiden geplant hast.«
»Kleiner Klugscheißer«, murmelte Bahzell, schob sich das letzte Stück Käse in den Mund und lehnte sich zurück, um es in Ruhe zu kauen, bevor er sich den Würstchen widmete.
»Na ja, nicht einmal du wärest so dumm, eine Heilerin in aller Öffentlichkeit aufzusuchen, wenn die beiden noch bei dir gewesen wären. Und keiner in Firhollo hätte dich zu Gesicht bekommen, es sei denn, du wolltest deine Verfolger auf eine falsche Fährte locken.« Brandark schüttelte den Kopf. »Für Churnazh und seine Meute dürfte diese List genügen, ich jedoch habe einen solchen Trick von dir erwartet. Zwar nicht sehr gerissen, aber direkt.«
»Es ist immer gut, wenn ein Mann seine Grenzen kennt und entsprechend handelt«, schoss Bahzell mit einem gefährlich liebenswerten Unterton zurück. Brandark lachte, und der Pferdedieb fuhr ernsthafter fort: »Ich gebe nur sehr ungern zu, dass ich mich freue dich zu sehen, trotzdem hast dich in größere Schwierigkeiten gebracht, als es eine Freundschaft wert ist, Brandark. Aye, und deinen Vater wohl ebenfalls.«
»Vater bekommt das schon hin«, versicherte ihm Brandark. »Mittlerweile dürfte er mich enterbt und mir die Gesetzesbüttel auf den Hals geschickt haben, zweifellos nach Osten. Ich habe nämlich drei seiner besten Pferde mitgenommen.«
»Glaubst du, dass er Churnazh und seine Spießgesellen narren kann?«
»Das wohl nicht, aber Vater ist auch für Churnazh eine zu harte Nuss.« Brandark tat Bahzells skeptischen Blick mit einem Schulterzucken ab. »Er hätte auch ohne mein Zutun längst etwas gegen Vater unternommen, wenn Vater nicht so viele Männer hätte, dass er sich das gut überlegt. Churnazh hat schon zu viele Mitglieder der alten Adelsfamilien getötet, und die Überlebenden haben sich zusammengetan, um zu verhindern, dass er
sie alle erledigt. Das weiß er. Angesichts seiner Verluste im Krieg gegen Hurgrum und der Unruhe unter seinen Spießgesellen dürfte er Vater seine List durchgehen lassen.«
»Hoffentlich hast du Recht. Bleibt die Frage, was sie mit dir machen werden, falls sie uns erwischen.«
»Du sagst es: falls sie uns erwischen.«
»Was gar keine Frage wäre, wenn du nicht völlig überflüssigerweise deine Nase in diese Angelegenheit gesteckt hättest«, wiederholte Bahzell nachdrücklich.
Brandark aß den letzten Bissen von seinem Würstchen und wischte sich dann die Hände an seiner Hose ab. »Ich wollte schon immer die Welt sehen. Wohin willst du eigentlich gehen?«
»Nach Westen«, erklärte Bahzell knapp.
»Westen ist ein ziemlich großer Ort«, bemerkte Brandark. »Hast du einen besonderen Teil im Auge?« Bahzell warf ihm einen finsteren Blick zu und er seufzte. »Dachte ich mir. Hoffentlich plant dein Vater seine Feldzüge besser als du, sonst wird Churnazh am Ende doch noch über Hurgrum herrschen.«
»Weißt du«, erwiderte Bahzell nachdenklich, »du musst wirklich noch viel besser mit dem Schwert umgehen können, als ich dachte. Denn du hast eine wirklich bemerkenswerte Gabe, deine Freunde durch deine Äußerungen zu beglücken.«
»Das hat man mir schon häufiger gesagt. Trotzdem sollten wir nicht außer Acht lassen, wie wir uns das nötige Kleingeld für unterwegs verdienen wollen. Du kannst nicht nach Hause und Hradani sind nirgendwo gern gesehen. Es sei denn, du möchtest Brigant werden.«
»Das ist kein Beruf nach meinem Geschmack«, erwiderte Bahzell ablehnend, und Brandark nickte.
»In diesem Fall sollten wir uns tunlichst auf der Seite des Gesetzes halten, was nicht leicht wird. Es gibt nicht viele Orte, an denen Hradani willkommen sind.«
»Dann sollten die Bewohner dieser Orte ihre Meinung besser für sich behalten!«
»Du brauchst tatsächlich jemanden, der verhindert,
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