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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Verflucht sollte sie sein! Es war alles ihre Schuld! Bei den Dämonen, das Mädchen war wunderschön, jedenfalls war sie es einmal gewesen, räumte Harnak mit einem boshaften Grinsen ein, aber sie hatte wohl vergessen, dass sie nur eine von vielen Palastschlampen war, und sich geweigert, eines Besseren belehrt zu werden. Den Preis, den sie bis jetzt dafür gezahlt hatte, hielt Harnak für vergleichsweise gering, denn schließlich hatte sie sich einem Prinzen von königlichem Geblüt widersetzt.
Er schloss sein gesundes Auge, als er ein Gebet an Sharnâ murmelte. Lass sie Farmah lebendig fassen und sie nach Navahk zurückbringen, damit ich meine Lektion an ihr beenden kann. Danach würde er ihr dampfendes Herz als Opfergabe darbringen. Aye, und Talas kreischende Seele sollte gleich mit in den Orkus fahren!
    Er schwelgte in dieser berauschenden Möglichkeit, doch dann öffnete er sein Auge wieder und starrte auf die öde Stadt hinaus. Wenigstens schien die Garde entschlossen, Bahzell zu finden. Damit musste Harnak zufrieden sein. Er war nicht allzu klar im Kopf gewesen, als er sein Bewusstsein wiedererlangt hatte, aber trotzdem hatte er eine einigermaßen plausible Erklärung zusammenzimmern können. Seiner Meinung nach hatte er seine Rolle ganz gut gespielt, aus »Sorge« um Farmah gegen den Schmerz seiner Wunden angekämpft und die Nachricht herausgekeucht, dass Bahzell verrückt geworden war, das Mädchen angegriffen, vergewaltigt und sie anschließend brutal zusammengeschlagen hatte. Dann habe er versucht, Harnak zu töten, da der Prinz versuchte, sein hilfloses Opfer zu retten. Sein Vater und seine Brüder wussten natürlich, dass er log, aber Churnazh hatte diese Chance dennoch voller Freude ergriffen. Er hatte Bahzell noch in derselben Stunde geächtet, und Harnak verzog den Mund zu einem weiteren bösen und schmerzhaften Lächeln, als er sich daran erinnerte.
    Dann jedoch verschwand das Lächeln und er fluchte. Wenn sie nur Bahzell und diese Weibsbilder schnell gefasst hätten! Wären sie tot, hätte niemand in Navahk es gewagt, Harnaks Darstellung der Ereignisse anzuzweifeln oder sich gefragt, warum Bahzells Opfer wohl mit ihrem Vergewaltiger geflohen war. Aber seitdem waren drei ergebnislose Tage verstrichen, und mittlerweile breitete sich eben diese Frage wie eine Seuche in der ganzen Stadt aus. Churnazhs Handlanger hatten das Gerücht in die Welt gesetzt, Farmah habe die Stadt vor Bahzell verlassen, und der Pferdedieb hätte sich im Glauben, Harnak wäre tot, auf die Verfolgung der einzigen Zeugin gegen ihn gemacht. Aber zu viele hatten gesehen, wie Tala und sie aus dem Palast geflohen waren,
statt bei der Garde Schutz zu suchen. Einige Gerüchte wollten sogar wissen, dass Bahzell sie draußen noch in Sichtweite der Stadtmauer eingeholt und die Schlampe auf seinen Armen davongetragen habe! Jedenfalls hatte sie nicht gerade versucht, ihm zu entkommen, und wenn sie die Chance bekam, irgendjemandem die Wahrheit zu erzählen, bevor Harnak sie getötet hatte, war das möglicherweise noch bedrohlicher als eine Seuche.
    Der Kronprinz stieß einen weiteren Fluch aus und ließ sich langsam und unter großen Schmerzen auf das Bett zurücksinken, während tief in seinem Inneren Hass und Furcht pulsierten.
     
    Eine niedrige Mauer aus grob aufgeschichteten Steinen trennte die von Kraut überwucherte Weide von der Straße. Straße war eigentlich zu viel gesagt, selbst nach Hradani-Maßstäben. Die Sommerhitze hatte ihre Oberfläche zu staubigem Eisen gebacken. Im Frühling und Herbst würde sie sich wahrscheinlich in einen bodenlos sumpfigen Morast verwandeln. Bahzell setzte sich auf die Steinmauer und betrachtete den Weg mit gemischten Gefühlen.
    Das Sattelleder knarrte, als Brandark abstieg, um seinem Pferd eine kurze Rast zu gönnen. Das harte Lagerleben hatte an der eleganten Garderobe des Blutklingen-Kriegers, die zerknittert und von Schmutzflecken übersät war, Spuren hinterlassen. Er ähnelte eher einem Briganten denn einem Gelehrten und Möchtegern-Barden, als er sich den Staub von den Ärmeln klopfte und sich auf die Mauer neben Bahzell hockte.
    »Den Göttern sei Dank«, seufzte er.
    »Ach ja? Wofür genau möchtest du ihnen denn danken?«, wollte Bahzell wissen. Brandark grinste.
    »Dafür, dass sie Straßen erschaffen und dafür gesorgt haben, dass wir eine finden. Ich will mich nicht beschweren, versteh mich richtig, aber dir einfach querfeldein durchs Gelände zu folgen, ohne den leisesten Schimmer zu

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