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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Leider hatten wir keine andere Wahl, als uns zu verteidigen.«
    »Ohne Grund?«, wiederholte der Offizier höflich und warf einen viel sagenden Blick auf die Livree der Gardisten. Brandark zuckte die Achseln.
    »So sehen wir das jedenfalls, Hauptmann. Auf jeden Fall beanspruchen wir ihre Waffen und Pferde als rechtmäßige Beute.«
    »Verstehe.« Der Offizier rieb sich das Kinn und zuckte schließlich mit den Schultern. Offenbar war es ihm nur recht, wenn sich die Hradani gegenseitig abschlachteten, jedenfalls solange sie es auf ihrer Seite der Grenze taten. »Darf ich Eure Namen erfragen?«
    »Mein Name ist Brandark, bis vor Kurzem noch Brandark von Navahk«, erwiderte Brandark liebenswürdig. »Der Große da drüben ist Bahzell Bahnakson, Prinz von Hurgrum. Vielleicht habt Ihr schon von ihm gehört?«
    »Oh. Ja. Hab ich tatsächlich«, gab der Offizier zurück. »Etwas von gebrochener Geiselbürgschaft und Vergewaltigung, wenn ich mich recht entsinne.« Bahzell versteifte sich, doch der Mann sprach vollkommen gelassen weiter. »Da mir die Geschichte allerdings ein Offizier von Prinz Churnazhs Leibgarde erzählt hat, dessen Mantel ich dort drüben auf dem zweiten Packpferd liegen sehe, bin ich nicht sonderlich geneigt, dieser Vergewaltigungsanschuldigung zu glauben. Und was die Geiselbürgschaft betrifft, so ist das eine Angelegenheit zwischen Eurem Freund, Prinz Churnazh und Hurgrum, und geht Esgan nichts an. Allerdings …« Sein scharfer Blick richtete sich wieder auf Brandark, »hat niemand Euch erwähnt.«
    »Ich fürchte, Prinz Churnazh war über meine Reisepläne noch nicht so ganz auf dem Laufenden, als er die Nachrichten verbreitete«, erwiderte Brandark schlagfertig.
    »Verstehe.« Der Offizier musterte eine Weile angestrengt den Boden unter seinen Stiefeln. »Nun, unter diesen Umständen sehe ich keinen Grund, Euch den Grenzübertritt zu verweigern, falls …«, er blickte hoch, »Ihr Euch nur auf der Durchreise durch Esgan befindet.«
    Bahzell kniff gereizt die Augen zusammen, aber Brandark nickte beflissen.
    »Das sind wir, Hauptmann.«
    »Gut.« Der Offizier nickte knapp und schaute dann noch einmal zu den beiden verletzten Gardisten hinüber. »Darf ich vielleicht noch fragen, was genau Ihr mit den beiden da zu tun gedenkt?« Sein Tonfall signalisierte, dass er es nur für höflich gehalten hätte, wenn sie die beiden weggeschafft und ihnen auf navahkanischem Boden die Gurgeln durchgeschnitten hätten.
    »Aye, Hauptmann, das dürft Ihr«, mischte sich jetzt Bahzell in seinem langsamen, umständlichen Esganisch ein. »Wir wären Euch sehr dankbar, wenn Ihr die Wunden der beiden versorgt, bis sie wieder reiten können, und sie dann nach Navahk zurückschickt.«
    Der Offizier starrte ihn verblüfft an und richtete seinen fragenden Blick auf Brandark.
    »Wie ich schon sagte, Hauptmann, es handelt sich bestimmt nur um ein Missverständnis«, erwiderte die Blutklinge ungerührt. »Unter diesen Umständen ist es das Mindeste, was wir tun können, sie nach Hause zu schicken, damit sie das Prinz Churnazh auseinander setzen.«
    Der Offizier zuckte zusammen, nickte mit grimmigem Respekt  – und der Blick, den er den beiden verwundeten Gardisten anschließend zuwarf, war erheblich mitleidiger.
    »Das können wir wohl«, antwortete er gedehnt, »vorausgesetzt, Ihr zahlt im Voraus für ihre Unterkunft und für das Honorar des Heilers.«
    »Das klingt durchaus vernünftig.« Brandark reichte dem Offizier eine Hand voll Silbermünzen. »Genügt das?«
    Der Offizier zählte die Münzen und nickte. Brandark lächelte.
    »In diesem Fall, Hauptmann, lassen wir sie und ihre Pferde bei Euch zurück und reiten, wenn Ihr gestattet, weiter. Wir möchten vermeiden, dass ihre Kumpane auftauchen und wir das nächste Missverständnis – etwa auf Eurer Türschwelle – klären müssen.«
     
    Esgan hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Bahzells Vaterland und war wiederum auch ganz anders, was ihn verständlicherweise verwirrte. Auf jeden Fall unterschied es sich deutlich von Navahk.
    Die Straßen waren beinahe ebenso gepflegt wie die Heerstraßen von Prinz Bahnak, und die Steinmauern, die die Felder säumten, an denen sie vorbeiritten, waren sehr ordentlich aufgeschichtet. Viehherden grasten zufrieden auf den Weiden, und jetzt im Frühherbst reifte überall das Getreide auf den Feldern. Zudem war beinahe ebenso viel Verkehr, wie an einem gewöhnlichen Tag in Hurgrum geherrscht hätte. Das zu sehen war eine Wohltat, vor allem

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