Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)
Männer in den kleinen Hof und verfolgten die Auseinandersetzung. Außerdem hatten sie eine ganze Stadt hinter sich. Zwar trug nur das Großmaul ein Schwert, doch mindestens die Hälfte der anderen war mit Dolchen und Bajonetten bewaffnet. Überraschenderweise kam Bahzell seine Zeit in Navahk jetzt gut zustatten, denn dort hatte er gelernt, Beleidigungen schweigend herunterzuschlucken. Aber es fiel ihm schwer. Verdammt schwer.
Er atmete noch einmal durch, erstickte die Blutrunst im Keim, wandte dem Mann absichtlich den Rücken und kümmerte sich weiter um seine Pferde. Eine Stimme in ihm flehte zu den Göttern, dass dieses Großmaul dies als Feigheit betrachten, seinen armseligen Sieg genießen und weggehen möge, aber er ahnte, dass er nicht so viel Glück haben würde. Solche Raufbolde dachten nicht so – und insgeheim war er froh darüber. Die winzige Flamme der Blutrunst flackerte noch, und er rief sie streng zur Ordnung, als er nach dem Zügel des Pferdes griff, um es vom Trog wegzuziehen … und das Schaben von Stahl hinter sich hörte.
»Wage nicht, mir den Rücken zuzudrehen, du elender Hradani-Bast …«
Der Esganer trat vor, während er diese Beleidigung hervorstieß, und seine Augen glitzerten in grausamem Hass, als er sich anschickte, Bahzell sein Schwert in den Rücken zu rammen. Doch sein Fluch wurde von seinem gequälten Grunzen erstickt, als Bahzell seitlich zurücktrat, dem Schwert geschickt auswich
und dem Angreifer seinen mit dem Schuppenpanzer bewehrten Ellbogen so hart in die Magengrube rammte, dass der Mann den Boden unter den Füßen verlor.
Er klappte zusammen und stieß mit einem schmerzhaften Laut die Luft aus, während ihm Bahzell beinahe beiläufig das Schwert aus der schlaffen Hand wand. Er ließ es in den Wassertrog fallen und schüttelte den Kopf.
»Das war ein Fehler, mein Freund«, sagte er leise. »Und jetzt geh nach Hause, bevor du noch einen weiteren machst!«
»Du Hurensohn!« Der Esaganer richtete sich mit einem schmerzerfüllten Keuchen auf, ein Messer glitzerte in seiner Linken. Bahzell wich zur Seite aus und ließ die Klinge von seinem Schuppenpanzer abprallen, was seinem Gegner ein wütendes Knurren entlockte. »Wir sind genug, um dir und deinem Freund die Eingeweide herauszuschneiden!«, schrie er mit erhobener Stimme, um die anderen wie ein Rudel Hunde auf Bahzell zu hetzen, und stieß erneut mit dem Messer zu.
Eine Hand wie eine Schaufel zuckte vor und schloss sich um das Gelenk der Messerhand. Der Mann schnappte vernehmlich nach Luft und schrie plötzlich laut auf, während er sich auf die Zehenspitzen stellte, als sich die Hand drehte. Mit seiner freien Rechten fuchtelte er einen Augenblick in der Luft herum und hämmerte sie dann verzweifelt gegen Bahzells gepanzerten Bauch. Der Pferdedieb grinste nur, ein kaltes, böses Grinsen, und drehte das Handgelenk noch weiter um. Der Raufbold ging in die Knie, ließ die Waffe fallen, während er einen noch lauteren Schrei ausstieß, und Bahzell blickte hoch. Die Umstehenden waren vorgerückt, blieben jedoch wie erstarrt stehen, als sein eisenharter Blick über sie glitt, was sein Lächeln noch verstärkte.
»Ich habe dir geraten, nach Hause zu gehen, Freund«, fuhr er in demselben leisen Ton fort. »Es war ein guter Rat, du hättest ihm besser Folge geleistet.«
»Lass … lass mich los, du Mistkerl!«
»Du möchtest, dass ich dich loslasse, ja?« Kleine Knochen knackten vernehmlich, und der Esganer wand sich auf den Knien. »Nun gut, dann lasse ich dich los, aber heute wirst du niemandem
mehr …«, seine Finger schlossen sich wie ein Schraubstock, »… eine Klinge in den Rücken rammen.«
Er drehte seine Hand noch ein Stück, und der Mann brüllte vor Schmerz, als sein Handgelenk nach rechts klappte und dabei durchdringend knackte. Bei diesem Geräusch fuhren die Umstehenden zusammen. Bahzell ließ den Raufbold los, der sich auf die Knie kauerte und sein gebrochenes Handgelenk mit der anderen Hand umklammerte, während er einen Strom von derben Flüchen hervorstieß. Bahzell trat rückwärts zu den Pferden zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Das bedrohliche Lächeln lag noch immer auf seinen Lippen, aber er hielt seine Hände deutlich von seinen Waffen fern. Die Leute sahen sich unsicher an.
Spannung lag in der Luft – wie ein Gewitter, das jederzeit losbrechen konnte. Doch Bahzell wartete nur. Seine Haltung war so friedfertig, wie er es nur fertig brachte, und niemand schien geneigt zu sein,
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