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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sich ein wenig, als die Blutklinge ihn in seiner eigenen Sprache anredete und die Passierscheine vom Grenzposten zu Tage förderte. Aber seine Stimmung verschlechterte sich wieder beträchtlich, als ihm Brandark mitteilte, dass sie vorhatten, die Nacht in Kreuthz zu verbringen.
    Allerdings konnte er nur wenig dagegen vorbringen, trabte zögerlich zu seinen Männern und führte sie in die Stadt zurück, was nicht ohne einige gemurmelte Bemerkungen und böse Blicke abging. Brandark sah ihnen nach und winkte Bahzell zu sich.
    »Und dabei ist das da«, bemerkte er eisig, »ein Mann, mit dem Vater schon zu tun gehabt hat.« Er schüttelte den Kopf. »Stell dir vor, was die anderen sagen werden!«
    Bahzell schwieg. Die beiden folgten den Reitern über den Karrenweg, der an den ersten Häusern von einer gepflasterten Straße ersetzt wurde.
    Bahzell gefiel, dass Kreuthz eine saubere, ordentliche Stadt war, ganz gleich, was ihre Einwohner von den Hradani halten mochten. Die Hälfte der Häuser war mit Schiefer oder Schindeln gedeckt statt mit Stroh, und ihre gekalkten Wände glänzten in dem strahlend goldenen Licht der untergehenden Sonne. Das einzige Gasthaus der Stadt wirkte gemütlich und anheimelnd, abgesehen von den feindseligen Blicken der Leute, die auf dem Hof warteten, als Brandark und er hineinritten.
    Bahzell überließ es Brandark, der in dem Gasthof verschwand, sich um ihre Übernachtung zu kümmern. Er war selbst unter ausgezeichneten Umständen alles andere als geduldig, und dies hier waren alles andere als gute Umstände. Er riss sich mühsam zusammen und führte die Pferde an den Wassertrog der Gaststätte, ohne dass ihm einer der Pferdeknechte zu Hilfe gekommen wäre.
    Er schob gerade sein eigenes Packpferd zur Seite, um für ein anderes Platz zu schaffen, als er eine Stimme hörte.
    »Was zum Phrobus fällt dir ein!«, fuhr ihn der Mann an.
    Bahzells Kiefer mahlte, aber er konzentrierte sich auf die Pferde und wendete nicht einmal den Kopf. Der Mann hatte Esganisch gesprochen, also verschwand er vielleicht, wenn Bahzell so tat, als würde er ihn nicht verstehen und ihn einfach ignorierte.
    »Du da! Ich rede mit dir, Hradani!« Diesmal bellte die Stimme in schlechtem Navahkanisch. »Wer hat dir erlaubt, deine dreckigen Viecher hier zu tränken?«
    Bahzell legte die Ohren an und drehte sich langsam zu dem Sprecher herum, wobei er sich zu seiner vollen Größe aufrichtete. Der Esganer war nach örtlichen Maßstäben gemessen sicherlich ziemlich groß und muskulös, abgesehen von seinem mächtigen Bierbauch, aber jetzt wurde sein schmales Gesicht blass und er trat unwillkürlich einen halben Schritt zurück, als ihm auffiel, wie groß Bahzell tatsächlich war. Er schluckte, sah sich rasch um und schien wieder Mut zu fassen, als die anderen Männer auf dem Hof auf sie zu schlenderten.
    »Sprichst du mit mir?« Bahzells Stimme klang tief und verdächtig leutselig.
    »Natürlich, Hradani!«, höhnte der Esganer. »Wir wollen nicht, dass du unser Wasser mit deinen verseuchten Tieren verschmutzt!«
    »Wenn sie tatsächlich verseucht wären, würde ich dir das nicht verdenken. Aber da sie es nicht sind, gibt es keinen Grund zur Sorge, denkst du nicht auch?«
    Bahzells Augen funkelten warnend, seine tiefe Stimme klang jedoch gleichmütig. Es gab keinen Grund, jemandem zu verraten, wie schwer es ihm fiel, sich zusammenzunehmen, oder wie sehr es ihm in der Schwerthand juckte.
    »Erwartest du etwa, dass ich einem Hradani glaube?«, spottete der Mann. »Diese Klepper sind verseucht. Immerhin hat ein Hradani sie geritten, oder etwa nicht?«
    »Freund«, erwiderte Bahzell ruhig, »ich will hier keinen Ärger machen. Ich bin nur ein Reisender, der durch deine Stadt reitet, und ich habe nicht vor, mich mit irgendjemandem zu streiten.«
    »Ha! Wir kennen hier deinesgleichen, Hradani!« Wieder spie der Mann das Wort förmlich aus und entblößte seine Zähne in
einem hinterhältigen Grinsen. »Ein Reisender bist du, ja? Wohl eher Brigantenabschaum, der hier für seine Kumpane herumspioniert!«
    Bahzell holte tief Luft und straffte die Schultern, als sich die Blutrunst in ihm regte, sich wie eine Schlange entrollte und etwas Kaltes, Hässliches in seinen Augen aufglühte. Er sah seinen Gegner wie durch einen schwachen, roten Nebel, und seine Schwerthand kribbelte, doch er biss die Zähne zusammen und kämpfte gegen diese widerliche Ekstase an, die der Fluch seines Volkes war. Mittlerweile drängten sich über ein Dutzend

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