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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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weit weniger bevölkert war als manch andere Menschenländer. Seine Hauptstadt jedoch wirkte einschüchternd riesig. Die Stadtmauern
waren gewaltig, wenn auch in einem schlechteren Zustand, als sie eigentlich hätten sein sollen, und der Verkehr, der durch die Tore strömte, stellte alles in den Schatten, was Bahzell je gesehen hatte. Er konnte sich nicht einmal annährend vorstellen, wie viele Menschen in diesen Mauern lebten, aber ihre Anzahl musste die der Einwohner Hurgrums jedoch um ein Vielfaches übersteigen. Möglicherweise lebten hier sogar mehr Menschen, als das ganze Reich seines Vaters Einwohner zählte!
    Seine Ohren zuckten, als er die geflüsterten Bemerkungen einiger Menschen aufschnappte, die an ihm vorübergingen. Ihrem Inhalt nach zu urteilen glaubten die meisten Sprecher, dass er sie entweder nicht hören, oder – wenn doch – ihre Sprache nicht verstehen konnte. Und er tat so, als hätten sie Recht. Sein Esganisch war jedoch gar nicht so schlecht, denn wie die meisten Menschensprachen des zentralen und nördlichen Norfressa war es eine Abart des Axtmannischen, und Prinz Bahnak hatte dafür gesorgt, dass alle seine Söhne diese Sprache fließend beherrschten. Die fernen Länder der östlichen Hradani kamen zwar selten mit dem Reich der Axt in Berührung, seine Macht und sein Einfluss waren aber so groß, dass sich kein Herrscher erlauben konnte, seine Sprache nicht zu sprechen. Das Gleiche galt für die Sprache im Reich des Speeres, seinem einzigen wahren Rivalen. Und nachdem Bahzell immer Esganern begegnet war, hatte er allmählich die Unterschiede begriffen.
    Brandark beendete schließlich sein Gespräch mit dem Wachposten, und die beiden marschierten in die Stadt. Wie immer traten ihnen die Leute hastig aus dem Weg und stießen dabei nötigenfalls auch ihre Nachbarn rücksichtslos zur Seite. Bahzell lächelte säuerlich, als selbst die Bettler einen großen Bogen um sie machten. Es hatte offenbar auch gewisse Vorteile, ein brutaler, mörderischer Hradani zu sein.
    Die Geräusche und Gerüche der Stadt machten es ihm jedoch schwer, weiter unbeteiligt zu bleiben. Der Straßenbelag wechselte ohne ersichtlichen Grund von Pflasterstein zu Kieseln oder zu Ziegeln, und keine einzige Straße schien weiter als fünfzig Schritt gerade zu verlaufen, bevor sie sich wie eine Schlange
krümmte. Bahzell fragte sich, wie weit das von bloßer Willkür – oder von Planung – herrührte. Dieses Labyrinth wäre zwar ein Albtraum für jeden Befehlshaber, aber immerhin kannten die Verteidiger die Straßen, die Angreifer dagegen nicht …
    Die Straßen wurden grader und breiter, je weiter sie sich dem Zentrum näherten. Große Gebäude aus Stein, Ziegel und Holz säumten sie, und auch die Giebel stießen nicht mehr zusammen, sodass sie fast Hohlwege bildeten. Tavernen und Geschäfte wechselten sich mit Teppichgeschäften, Läden, in denen Töpferwaren feilgeboten wurden, und kleinen Grills ab, aus denen es köstlich duftete. Aber auch diese verschwanden und wichen großen Häusern, als Brandark auf eine breite Avenue einbog. Es waren enorme Häuser, jedenfalls nach Bahzells Maßstäben, die sich auf sorgfältig gepflegte Grundstücke bezogen. Es stank förmlich nach Wohlstand, doch selbst hier drängten sich die Villen aneinander, weil es in dieser überfüllten Stadt einfach nicht genug Platz für große Anwesen gab.
    Vor einigen der gepflegten Häuser standen Wachposten an den geschlossenen Toren. Viele legten unwillkürlich die Hand an ihre Waffen, als die Hradani vorübergingen, und Bahzell fragte sich, was Brandark hier eigentlich wollte. Das hier war nicht der richtige Ort für die Beschäftigung, die sie suchten, und unter den misstrauischen Blicken der Wachposten kam er sich wie ein Kundschafter vor, der offenen Auges in einen Hinterhalt marschiert. Aber letzten Endes konnte er nur darauf vertrauen, dass Brandark wusste, wo er hinwollte.
    Schließlich ignorierte Bahzell die skeptischen Blicke der Posten und schenkte stattdessen der Schönheit der Stadt mehr Aufmerksamkeit als ihrer erstaunlichen Größe. Esgfalas mochte riesig und überbevölkert sein, erschien aber unvergleichlich viel gepflegter als Navahk. Selbst in den ärmeren Vierteln waren die Straßen sauberer als die vornehmste Straße in Hurgrum. Und die breiten, repräsentativen Avenues funkelten förmlich in der Sonne. Ihre Gossen waren tief, aber sauber. Sie dienten offenbar nicht nur dazu, irgendwelche Abfälle bequem zu entsorgen,

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