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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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klobiger Kerl, stand unwillig auf und stampfte zu dem Hradani. Gereizt nahm er ihm die Zügel ab und hielt sie fest, während Brandark und Bahzell zu Rianthus traten.
    Die Tür war für Bahzell ziemlich eng, die Decke dahinter schien jedoch noch schlimmer zu sein. Die Gänge in Navahk waren schon schlimm genug für einen Mann mit seiner Statur gewesen, aber sie waren wenigstens für die Körpergröße anderer Hradani gebaut worden. Das Büro dieses Lagerhauses dagegen nicht, und Bahzell kämpfte gegen einen Anflug von Platzangst an, als er die Schulter senkte und den Kopf beugte, um sich den beengten Verhältnissen anzupassen.
    »Hirahim, du bist wirklich ein Brocken!«, begrüßte ihn eine tiefe, raue Stimme. »Setz dich, Mann! Setz dich bloß hin, bevor du die Decke einreißt!«
    Rianthus stieß Bahzell freundlich an und deutete auf einen Stuhl, auf dem sich der Pferdedieb erleichtert niederließ. Auch er war zwar viel zu klein, aber wenigstens hatte er keine Armlehnen, und er knarrte auch nicht zu beunruhigend unter seinem Gewicht.
    »Schon besser«, konstatierte die raue Stimme. »Jetzt kann ich dir wenigstens in den Bauchnabel sehen, was?« Der Besitzer der
Stimme wollte sich über seinen eigenen Witz ausschütten vor Lachen, dadurch konnte Bahzell den Mann auch sehen.
    Die Person hinter dem Schreibtisch musste entweder auf einem sehr hohen Stuhl oder auf einem Stapel von Kissen sitzen, denn er maß vom Scheitel bis zur Sohle schwerlich mehr als einen Meter zwanzig. Außerdem war er fast so breit wie hoch, und obendrein kahl wie ein Ei. Dafür jedoch fiel ein dichter, gegabelter Bart bis auf seine Brust, und seine seltsamen, topazfarbenen Augen glitzerten im Licht der Lampe.
    »Also«, sagte er und wandte sich Brandark zu, der sich einen Stuhl heranzog, »du bist also der junge Brandarkson.« Er rieb sich mit einem Finger die Nase, während er mit der anderen Hand den Ring auf seinem Schreibtisch drehte. Seine dunklen Augen verengten sich. »Du siehst ihm ähnlich, und ich erkenne auch den Ring, aber es ist mir ein Rätsel, was du hier willst.«
    »Ihr habt Vater kennen gelernt?«, wollte Brandark wissen. Kilthan zuckte mit den Schultern.
    »Nein. Ich hatte nie das … Privileg, aber ich achte sehr darauf, so viel wie möglich über die Leute, mit denen ich Geschäfte mache, in Erfahrung zu bringen. Und …«, fuhr er nachdenklich fort, »dein Vater war immer ein ehrlicher Mann, für einen Blutklingen-Hradani.« Er lachte. »Vor allem für eine Blutklinge, wenn du mir meine Offenheit verzeihst.«
    »Ich vermute, Eure Bemerkung würde Vater amüsieren, nicht beleidigen«, erwiderte Brandark lächelnd, und Kilthan kicherte erneut.
    »Aye, mit diesem Akzent musst du Brandarkson sein. Verdammt will ich sein, aber dein Axtmannisch ist besser als meines!«
    »Vielleicht, weil es nicht Eure Muttersprache ist.«
    »Ach? Wie das?« Kilthan kniff die Augen noch enger zusammen.
    »Nun, Ihr seid auf der Konferenz, auf der man das Reich gebeten hat, Dwarfenhame zu annektieren, schließlich der Leiter der Delegation von den Silbernen Kavernen gewesen«, murmelte Brandark.
    »So, so, das weißt du also auch, hm?« Kilthan nickte, lehnte sich zurück und faltete die Hände vor seinem beachtlichen Bauch. »In diesem Fall können wir wohl annehmen, du bist der, für den du dich ausgibst.« Er hob eine Hand, winkte Rianthus mit einem Finger und bedeutete ihm, sich ebenfalls zu setzen. Dann ließ er sie wieder auf seinen Bauch sinken und blickte Brandark unter einer erhobenen, buschigen Braue an. »Und deshalb, junger Brandarkson, darfst du mir erzählen, was du hier tust und warum ihr – du und dein langer, großer Freund – eine Arbeit sucht.«
    »Was das betrifft …« Brandark hob zu einer Erklärung an, die für Bahzells Geschmack erheblich zu ausführlich war, und sein Ton verfiel sofort in den melodischen Singsang eines Barden. Wenigstens versuchte er nicht zu singen, wofür Bahzell ausgesprochen dankbar war. Trotzdem errötete er, als sein Freund Bahzells Edelmut, aus dem er Farmah gerettet hatte, in den leuchtendsten Farben schilderte. Daran war seiner Meinung nach nichts Edelmütiges gewesen. Er war nur ein sturköpfiger Pferdedieb, zu dumm, sich aus etwas herauszuhalten, das ihn nichts anging!
    Kilthans Augen funkelten jedoch anerkennend, und er legte ein- oder zweimal die Hand vor den Mund, um ein Grinsen zu verbergen, wenn Bahzell errötete. Er hörte die ganze Geschichte bis zu Ende an, nickte, beugte sich vor,

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