Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)
Augen des Schwarzhaarigen glitzerten belustigt, als er in die Axtmann-Sprache wechselte. »Wer auch immer es sein mag, er ist ja jetzt nicht hier, also entspannt Euch und versucht es einfach.« Sein Axtmannisch war erheblich besser als sein Esganisch.
»Einverstanden«, antwortete Brandark in derselben Sprache und holte Luft. »Man hat mir gesagt, ich sollte nach … Kilthandahknarthos vom Clan Harkanath von den Silbernen Kavernen fragen.«
Bahzell starrte seinen Freund überrascht an, als er diesen langen, wohlklingenden Namen aussprach. Aber der Schwarzhaarige lachte nur.
»So schlecht war das gar nicht, es heißt am Ende nur ›Knarthas‹, nicht ›Knarthos‹.« Er legte den Kopf auf die andere Seite, hakte den Daumen in seinen Schwertgurt und wiegte sich auf den Fußballen. »Darf ich fragen, was Ihr von dem alten Kilthan wollt?«
»Ich hoffe«, erwiderte Brandark, »dass er Arbeit für uns hat.«
»Arbeit, hm?« Der Schwarzhaarige klang zweifelnd. »Was für eine Arbeit soll das denn sein?«
Brandark wollte antworten, doch Bahzell legte ihm die Hand auf die Schulter und schaute auf den Menschen hinunter.
»Ihr werdet mir sicherlich verzeihen, aber ich frage mich, was Euch das wohl angeht?« Er stellte diese Frage höflich und der Schwarzhaarige nickte.
»Berechtigte Frage. Mein Name ist Rianthus, ich befehlige Kilthans Garde. Wie Ihr seht, geht es mich etwas an, was ein Duo wie Ihr, mit Verlaub, von meinem Arbeitgeber wollt.«
»Ein Duo wie wir, hm?« Bahzells Zähne leuchteten. »Aye, ich verstehe, dass Ihr uns lieber im Auge behalten würdet, aber wir wären wohl ziemliche Narren, wir beide, wenn wir geradewegs
zu Euch marschierten, sofern wir irgendwas vorhätten, oder nicht?«
»Dieser Gedanke ist mir auch schon gekommen«, stimmte ihm Rianthus zu. »Andererseits seid Ihr vielleicht gerissen und setzt darauf, dass ich genau das denke. Das wäre zwar nicht sehr klug von Euch, aber Ihr könnt das noch nicht wissen, versteht Ihr?«
»Aye, da habt Ihr Recht.« Bahzell lachte und zuckte mit den Schultern. »Da Ihr seine Wache befehligt, seid Ihr wohl der Mann, mit dem wir zuerst sprechen müssen.«
»Oho!« Rianthus nickte wieder und seine Augen glitzerten hinter zusammengekniffenen Lidern. »Also wollt Ihr uns Eure Schwerter verkaufen, hm?«
»Man sagt, für unsereins heißt es entweder Wächter oder Räuber zu sein«, gab Bahzell zurück, »und ich habe nicht vor, die Brigantenlaufbahn einzuschlagen.«
»Wohl gesprochen«, murmelte Rianthus und musterte den Hünen von Kopf bis Fuß. »Zweifellos könntet Ihr uns beide nützlich sein. Vorausgesetzt allerdings, dass Ihr nicht längst die Brigantenlaufbahn eingeschlagen habt. Wir haben schon einige Banditen erlebt, die versuchten, einen oder zwei Männer bei uns einzuschleusen. Bisher hat ihnen das nicht viel geholfen.«
»Wie beruhigend«, erwiderte Bahzell höflich, und Rianthus lachte schallend.
»Aye, falls Ihr seid, was Ihr zu sein vorgebt.« Er sah Brandark an. »Ihr seid derjenige, der den Namen kennt, Junge, also könnt Ihr mir wohl auch sagen, wer für Euch bürgt?«
»Ich hoffe, Kilthan selbst.« Bei Brandarks Antwort hob der Hauptmann fragend die Brauen und die Blutklinge zuckte die Achseln. »Mein Vater und er haben in der Vergangenheit ein oder zweimal … Geschäfte miteinander gemacht.« Er zog einen Ring vom Zeigefinger und hielt ihn dem Offizier hin. »Ich denke, er wird ihn wohl erkennen.«
»Meint Ihr, ja?« Rithanus warf den Ring in die Luft, fing ihn auf und schloss dann mit einem Grinsen die Hand zur Faust. »Ich habe schon immer vermutet, dass der alte Gauner einen Tick weniger ehrbar ist, als er behauptet. Wartet hier.«
Er verschwand im Büro. Bahzell schaute seinen Freund an.
»Geschäfte, hm? Was für Geschäfte hat dein ehrenwerter Vater denn mit einem Axtmann-Zwerg gemacht?«
»Oh, ein bisschen dies, ein bisschen das«, antwortete Brandark ausweichend und grinste. »Wie Freund Rianthus sagt, die Kommissionäre des alten Kilthan waren sich nie zu schade, Waren zu erwerben, von deren Herkunft sie nicht allzu viel wissen wollten. Abgesehen von dieser kleinen Marotte ist er genauso ehrbar, wie er behauptet – und obendrein ehrlich. Vater hat immer gesagt …«
Er unterbrach sich, als Rianthus wieder auftauchte und ihnen winkte. Bahzell hob seine Hand, in der er die Zügel ihrer Pferde hielt, und der Hauptmann klopfte einem seiner Leute auf die Schulter und streckte die Hand aus. Der Gardist, ein kleiner,
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