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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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spontanen Spä-ße mit ein. Es war das erste Mal seit zwei Jahren, dass er so etwas wie ein Zugehörigkeitsgefühl empfand, und er wusste es zu schätzen. Auch wenn er versuchte, die Schuldgefühle zu unterdrücken, die ihn plagten, weil er sich danach sehnte, die Blutrunst erneut zu fühlen und nach dem nächsten Ziel gierte, auf dass er sie loslassen durfte.
    Die Wonne dieses Augenblickes, seine berauschende Macht und die Lebendigkeit, die er dabei empfunden hatte, verfolgten ihn. Am Tag gelang es ihm leicht, all das beiseite zu schieben, aber des Nachts vergifteten diese Erinnerungen seine Träume, riefen ihn zu sich und flehten ihn an, die Fesseln zu lösen, in die er seine Gefühle geschlagen hatte.
    Die Träume jedoch konnte er verstehen. Denn es war nicht das erste Mal, dass er die Blutrunst freigelassen und sie wieder in ihren Zwinger zurückgepeitscht hatte. Es waren die anderen Träume, die ihn wirklich beunruhigten, die, an die er sich nie richtig erinnern konnte, wenn er schweißgebadet und keuchend aus seinen klammen Decken hochschreckte. Diese Träume entsetzten ihn, ohne dass er in der Lage war herauszufinden, warum. Denn er konnte sich nicht an sie erinnern, so sehr er sich auch bemühte. Sie blieben Bruchstücke, ein Gesicht, das sich seiner Erinnerung entzog, eine Stimme, die er mit wachen Ohren noch nie gehört hatte, und ein Gefühl von …
    Wovon? Er konnte es nicht sagen, doch es verfolgte ihn wie die Erinnerungen an die Blutrunst. Fast, als würde eine Absicht, ein Zweck oder ein Zwang seine Träume durchziehen, denen eine Furcht folgte, die schrecklicher war als alles, was er jemals erlebt hatte, und das, obwohl er ein Hradani war. In seinem Volk war das Wissen von dem, was es bedeutete, ausgenutzt und gezwungen zu werden, tief eingewurzelt. Sie waren missbraucht und unterworfen worden, und die schrecklichen Dinge, die man den Hradani während des Falls von Kontovar angetan hatte, die fürchterlichen Taten, zu denen die Schwarzen Hexer sie genötigt hatten, und die die Hradani in Werkzeuge der Raserei verwandelten, verfolgten die Seelen seines Volkes. Diese Hexerei hatte sie der Blutrunst ausgeliefert, und der Gedanke, noch einmal auf diese Weise benutzt werden zu können, war der dunkle Schrecken, der selbst die Stärksten seines Volkes entsetzte, ob sie es zugaben oder nicht. Das war auch der Grund, warum sich diese Stimme, die er nicht erkannte und nie zuvor gehört hatte, wie mit eisigen Dornen in Bahzell Bahnaksons Herz grub.
     
    Der Zwerg kam zum Ende seines Liedes. Brandark ließ die letzte Note seiner Balalaika ausklingen und dämpfte dann sanft die Saiten mit seiner Hand. Einen Augenblick lang herrschte völlige Ruhe, bis Applaus aufbrandete. Yahnath und er erhoben sich von ihren Plätzen neben dem Lagerfeuer und verbeugten sich. Der Beifall wurde stärker, und Brandark schlug dem untersetzten, bärtigen Zwerg mit der goldenen Stimme anerkennend auf die Schulter und grinste, während er versuchte, den aufkeimenden Neid vor sich selbst zu verbergen und stattdessen seinen Anteil am Applaus zu genießen.
    Es war eine mondhelle, frische Nacht, kühl und klar, und am Himmel waren sogar einige Sterne zu sehen. Es hatte aufgehört zu regnen und sie hatten inzwischen die Hügelkette hinter sich gelassen. Jetzt befanden sie sich nur noch eine knappe Tagesreise von Hildarth entfernt, der Hauptstadt des Herzogtums von Moretz, und die Männer waren entspannter und weniger wachsam. Sie kamen jetzt leichter voran, und der Tod der Briganten sowie
die Erleichterungen in ihrem Dienst, nachdem Rianthus die Verlässlicheren der unabhängigen Wachabteilungen in seine Operationen einbezogen hatte, bedeutete, dass sie Zeit und Energie für Lieder und Geschichten hatten, und vor allem genügend Sänger, um sich Brandarks Stimme zu ersparen.
    Er konnte es ihnen nicht gut verübeln. Immerhin waren sie höflich und schätzten sein Spiel nach wie vor, aber bereits nach drei Vorstellungen waren sie zum gleichen Urteil gekommen wie sein Publikum in Navahk. Nachdem Brandark Yahnath gehört hatte, musste er ihnen Recht geben, auch wenn er sich etwas anderes gewünscht hätte. Also verbeugte er sich noch einmal feierlich, schlang sich die Balalaika über die Schultern, zupfte sein besticktes Wams zurecht und schlenderte zu dem Zelt, das er sich mit Bahzell teilte.
    Insgeheim amüsierte er sich selbst über seinen närrischen Ehrgeiz, und er blieb mitten im Lager stehen und schaute mit einer bittersüßen

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