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Der Seelenbrecher

Der Seelenbrecher

Titel: Der Seelenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Fitzek
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rauhen Glases aus.
Caspar war sich nicht sicher, aber sie wirkte dick und grobschlächtig. Wie die von … Bachmann?
Als Nächstes bemerkte er einen dunklen Abdruck, etwa in Kniehöhe des Hausmeisters. Es sah aus wie eine … Caspar strich sich die feuchten Haare aus der Stirn. … wie eine Zunge?
Nein. Eine Nase.
Mr. Ed, Bachmann. Mein Gott, sie leben …
Wie um ihn zu verhöhnen, verschwanden in diesem Moment die schemenhaften Gestalten hinter der Tür, und auch das Geklopfe hörte auf.
Was hat der Seelenbrecher nur mit ihnen vor? Weshalb hat er sie in das Labor geschafft? Und sie eingesperrt? Caspar taumelte noch ein weiterer Gedanke durch seinen Hinterkopf.
Ein Fehler. Ich habe einen Fehler gemacht. Nicht nur damals, sondern heute. Eben gerade. Ich habe irgendetwas …
    Er ging einen Schritt weiter und fuhr im selben Moment erschrocken wieder zurück.
Die Milchglasscheibe bebte. Erst einmal, dann erneut. Etwas Schweres, Bachmann vermutlich, warf sich von innen mit voller Wucht dagegen. Wirkungslos. Die metallverstärkten Angeln zuckten noch weniger als das bruchsichere Glas.
Irgendetwas habe ich übersehen.
Caspar stand jetzt neben der Tür. Er presste die graue Klinke hinunter. Vergeblich.
Wie erwartet hatte Bruck sie abgeschlossen, wobei er keinen Schlitz in dem Blatt unter dem klobigen Türgriff erkennen konnte.
Natürlich nicht.
Raßfeld hatte sich eine intelligentere Methode ausgedacht, um Unbefugten den Zutritt zu verwehren. Das Labor war durch eine elektronische Magnetkarte gesichert, die der Seelenbrecher dem Klinikleiter entwendet haben musste. Zusätzlich hing rechts neben dem Rahmen ein schwarzer Metallkasten, eine elektronische Codesicherung, die aussah wie das Eingabefeld eines Bankautomaten.
Der Code. Natürlich.
Wenn Sophia den Code für das Schott kannte, dann vielleicht auch für diese Tür. Womöglich war er sogar identisch. Er musste den Code in Erfahrung bringen und die anderen befreien, bevor der Seelenbrecher wieder zu ihnen zurückkam.
Aber dazu muss ich sie …
    Caspar drehte Sophia zu sich herum und erschrak über den kleinen Blutstropfen, der ihr aus der Nase lief. Er zog mit einer Hand ihr linkes Augenlid hoch. Ihre Augenlider flatterten, was in Anbetracht der Umstände ein gutes Zeichen war. Denn das könnte bedeuten, dass Sophia gerade dabei war, die Spirale des Todesschlafs zu durchbrechen. Der Moment, da Caspar die Hypnose lösen konnte, indem er den Befehl löschte, den der Wahnsinnige in der Psyche seines vierten Opfers verankert hatte.
Vielleicht. Eventuell. Hätte. Könnte, äfften seine Gedanken mit Toms Stimme durch seinen Kopf.
»Sophia, hörst du mich?« Er griff ihre kalten Handgelenke und massierte sie.
»Du musst aufwachen, verstehst du? Du musst dich auf mich konzentrieren. Du bist der Schlüssel.«
Der Schlüssel! O nein!
Ihre reglosen Handgelenke entglitten ihm.
Er drehte sich um, quälend langsam, als ob er in einem reißenden Fluss stehen würde und sich gegen die Strömung kämpfen müsste. Zurück zum Fahrstuhl. Dorthin, wo ihm der verhängnisvolle Fehler unterlaufen war. Solange ich mich im Fahrstuhl befinde, bin ich sicher. Eben. Vor wenigen Sekunden. Als er den verdammten Schlüssel steckenließ, ohne ihn wieder zurückzudrehen, damit die Sperre einrasten konnte.
Das habe ich übersehen.
Als Caspar endlich vor dem Fahrstuhl stand, starrte er sich selbst in die Augen. Doch dieses Mal wurde sein Spiegelbild nicht aus dem Inneren der Kabine zurückgeworfen – sondern von den Aluminiumtüren, die sich längst wieder geschlossen hatten. Der Seelenbrecher hatte den Aufzug gerufen.
     

03.34 Uhr
    Das Zittern begann in der Sekunde, in der sich die Stahlseile spannten. Sophias Körper zuckte epileptisch und brachte den gesamten Rollstuhl unter ihr zum Klappern. Er besaß kein Zeitgefühl mehr, hatte nicht darauf geachtet, wie lange der Fahrstuhl tatsächlich für die wenigen Etagen benötigte, aber ihm war klar, dass es nicht länger als zwanzig verzweifelte Atemzüge dauern konnte, bis Bruck hier unten bei ihnen eintraf. Caspar hielt die Luft an, als könne er alleine dadurch die Zeit dehnen und das Unvermeidliche hinauszögern.
Kawumm.
Die Geiseln hinter der Milchglasscheibe pressten wieder ihre Münder und Fäuste gegen die Tür, schrien aus voller Kehle und für ihn dennoch kaum hörbar durch das Panzerglas, während Sophia sich immer heftiger in ihrem Stuhl aufbäumte. Sie riss den Kopf in den Nacken, drückte den Oberkörper durch und klammerte sich wie

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