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Der Seelenfänger

Titel: Der Seelenfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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irre.«
    »Hör auf mit den Späßen. Du weißt genau, daß sie dort nicht mehr ist. Seit letzter Nacht ist sie verschwunden, und Barbaras Onkel ist fest überzeugt, daß du sie dort rausgeholt hast. Und Tarz hat uns freundlicherweise erzählt, daß du schon tagelang nicht mehr hier warst.«
    »Sie trauen mir einiges zu«, sagte Preacher. »Ich fürchte bloß, Sie überschätzen mich ziemlich.«
    »Vielleicht«, sagte Ely. Er wies mit der Hand auf die Mädchen. »Da drüben sind elf deiner Kinder. Elf gegen eine. Ein fairer Tausch, finde ich.«
    »Das schon. Aber ich hab die eine leider nicht, die Sie suchen.«
    Bruder Ely hob einen Finger. Einer der beiden Männer, die bei den Frauen standen, trat einen Schritt zurück und ließ die Peitsche knallen. Das Geräusch hallte wie ein Pistolenschuß in
    dem großen Raum wider. Dann zuckte der Arm des Mannes erneut hoch, und diesmal riß die Peitschenschnur einer der Frauen das Kleid auf. Der Stoff war wie mit einem Messer von oben bis unten zerschnitten, so daß sie fast vollkommen nackt war. Noch einmal knallte die Peitsche. Ein feuerroter Striemen erschien auf dem Körper des Mädchens, der von der Kehle bis zum Ansatz des Schamhaars reichte. Die junge Frau keuchte, stieß einen erstickten Schrei aus und sah hilflos an sich herunter, als ob sie nicht glauben könnte, was ihr da widerfuhr. Ihre Hand griff zum Hals und war sofort voller Blut. Das Mädchen wurde ganz blaß, verdrehte die Augen und brach bewußtlos zusammen.
    Bruder Ely wandte nur zögernd den Blick von ihr ab. »Das war Nummer eins, bleiben uns noch zehn.«
    »Sie verschwenden Ihre Zeit«, sagte Preacher. »Ich kann Ihnen nicht geben, was ich nicht habe.«
    »Es sind deine Kinder«, sagte Ely, drehte sich zu den Frauen um und hob wieder den Finger.
    Preacher nutzte den Augenblick, in dem alle den Mann mit der Peitsche anstarrten. Im Bruchteil einer Sekunde war er auf der anderen Seite des Tisches und stürzte sich auf Bruder Ely. Ehe der wußte, wie ihm geschah, lag er am Boden und hatte die Nadel einer Morphiumspritze im Ohr, die Preacher im Ärmel versteckt gehabt hatte.
    »Keine Bewegung«, schrie Preacher, »sonst stoße ich zu. Wenn Sie das Morphium im Kopf haben, gehen Sie jämmerlich zugrunde. Das Morphium lahmt Ihr Gehirn.«
    Bruder Ely erstarrte.
    »So, jetzt wollen wir aufstehen«, sagte Preacher. »Schön langsam. Wir wollen doch nicht, daß ein Unfall passiert, nicht wahr? Sagen Sie Ihren Freunden, sie sollen auf Distanz bleiben.«
    »Tut, was er sagt«, keuchte Ely mit heiserer Stimme.
    »Gut«, sagte Preacher. »Jetzt los! Immer schön langsam.« Vorsichtig erhob er sich, ohne die Hände mit der Morphiumspritze von Elys Kopf zu entfernen. Ely stand ebenso vorsichtig auf.
    »Jetzt rückwärts zur Wand«, sagte Preacher. »Immer schön langsam.«
    Schritt für Schritt tasteten sich die beiden Männer nach hinten, bis Preacher in seinem Rücken die Wand spürte. »So ist es gut«, sagte er. »Jetzt nicht mehr bewegen.« Er konnte den ganzen Raum überblicken.
    Außer Ely waren noch vier weitere Männer im Raum. Preacher musterte sie. »Sagen Sie ihnen, sie sollen sich bis auf die Unterhosen nackt ausziehen.«
    »Tut, was er sagt«, wiederholte Ely gequält.
    »Aber ich habe gar kein Unterzeug an, Bruder Ely«, sagte einer der Männer.
    »Das tut mir echt leid«, sagte Preacher. »Aber das soll Sie nicht hindern. Ziehen Sie sich aus!«
    Der Mann zögerte.
    »Tu, was er sagt«, stöhnte Ely.
    Wenig später standen die Männer nackt da. Ohne ihre Anzüge sahen sie sehr viel weniger furchterregend aus als zuvor.
    »Gut«, sagte Preacher. »Jetzt stellt euch neben der Tür mit dem Gesicht zur Wand auf.« Er wartete, bis die Männer seinem Befehl nachgekommen waren. »So, Kinder, jetzt hebt ihre Sachen auf und bringt sie ins andere Zimmer hinüber.«
    Die Mädchen taten, wie geheißen. »Charlie, kümmere dich bitte um Jane. Im Erste-Hilfe-Kasten sind antiseptische Tupfer.« Preacher wandte sich wieder an Ely. »Wer von euch hat die Autoschlüssel?«
    »Sie sind bei mir in der Tasche.«
    »Nehmen Sie die Schlüssel ganz langsam heraus. Aber nicht vergessen: schön langsam!«
    Bruder Ely gehorchte. »Fallen lassen!«
    Klirrend fielen die Schlüssel zu Boden.
    »Wo sind die Wagenschlüssel von Tarz?«
    »Die müssen noch stecken«, sagte einer der Männer.
    »Hol sie, Melanie!«
    Das Mädchen brachte sie ihm wenig später.
    »Nein, behalt du sie«, sagte Preacher zu ihr. »Die Schlüssel hier auf dem

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