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Der Seelenleser

Der Seelenleser

Titel: Der Seelenleser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harper Paul
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Tasche und das Bonbon in den Mund.
    » Eine Naschkatze«, bemerkte Bücher.
    Die Frau trat zu der Tür hinüber, die in Vera Lists Sprechzimmer führte, und ging hinein.
    Roma und Bücher richteten ihre Aufmerksamkeit auf die drei Quadranten, die dieses Zimmer abdeckten.
    Die Frau ging zu der Flucht aus übergroßen Fenstern hinüber, die auf den Hof gingen, und schob die Vorhänge beiseite.
    » Das schlechte Wetter hilft ihr wahrscheinlich, dass man die LED -Lampe nicht sieht«, sagte Bücher. » Sie verwendet wahrscheinlich blaues Licht. So wie sich das zerstreut, wird es von außen niemand sehen können, solange sie den Strahl nicht direkt auf das Fenster richtet.«
    Sie stand am Fenster und blickte nach draußen auf den Hof. Dass sie sich nicht beeilte, passte irgendwie nicht zu ihrer Aufgabe.
    » Was macht sie da?«, fragte Roma.
    » Nichts. Eine verdammt lässige Einbrecherin.«
    Nach einer Weile drehte sie sich um und streifte ziellos im Raum umher. Sie ging zum Sitzbereich hinüber, wo Vera die Gespräche mit ihren Klienten abhielt, und setzte sich mit übereinandergeschlagenen Beinen auf einen der Stühle. » Mach mal die Zwei groß«, sagte Roma.
    Das Gesicht der Frau füllte den zweiten Monitor. Sie war jung, Anfang zwanzig.
    » Ist sie… eine Latina?«, fragte Roma. » Eine Schwarze?«
    » Schwer zu sagen.«
    Das Mädchen stand auf und lehnte sich über das Sofa, um sich die Fotografie anzuschauen, die dort hing. Dann trat sie um den anderen Lehnstuhl herum, folgte dem blassen Lichtstrahl zu Veras Schreibtisch und setzte sich auf ihren Stuhl.
    Sie nahm mehrere Objekte vom Tisch in die Hand, musterte sie und stellte sie genau auf dieselbe Stelle zurück. Sie öffnete die Schubladen, untersuchte die Inhalte, las ein paar Sachen, die sie fand, legte sie sorgsam zurück und schloss die Schubladen wieder.
    Sie drehte sich zum Computer hinüber und schaltete ihn ein.
    » Na endlich«, kommentierte Roma.
    Das Mädchen zog einen Speicherstick von der Schnur ab, an der sie ihn um den Hals getragen hatte, steckte ihn in einen USB -Anschluss und begann, schnell auf der Tastatur zu tippen.
    » Verdammt«, sagte Bücher. » Sie hat das schon mal gemacht. Sie muss sich durch mehrere Sicherheitsabfragen, Passwörter und den ganzen Rest durchmanövrieren.
    Und sie bleibt dabei ganz gelassen. Ich sehe keine nervösen Blicke und kein Zögern.«
    Sie schauten ihr einige Minuten zu.
    Roma sprach in ihr Headset, ohne ihre Augen vom Monitor zu lassen. » Sieht einer von euch da draußen irgendetwas?«
    Libbys Stimme kam zuerst. » Auf der Hyde bewegt sich nichts.«
    Reed: » Leavenworth ist wie ausgestorben.«
    Mark: » Auf der Filbert ist niemand.«
    Roma lehnte sich näher an den Monitor. Das Herunterladen musste angefangen habe, denn das Mädchen hatte den Stuhl zurückgeschoben und beobachtete den Bildschirm ein paar Sekunden lang. Dann stand sie auf und ging zurück in das Wartezimmer. Sie holte sich noch ein Bonbon, steckte es in den Mund und verstaute erneut das Einwickelpapier in ihrer Tasche, während sie in Veras Sprechzimmer zurückschlenderte.
    » Sehr methodisch«, sagte Bücher.
    Sie stellte sich an den Computer, tippte noch kurz auf ein paar Tasten und zog den Speicherstick wieder ab. Sie steckte ihn zurück an die Kordel, die sie um den Hals trug, und schaltete den Computer aus.
    Roma meldete sich wieder über das Headset.
    » Hört mal alle kurz her: Wir haben hier drin ein Mädchen, keinen Mann. Ich vermute, dass sie auf dem gleichen Weg wieder verschwindet, auf dem sie gekommen ist. Wir brauchen das Nummernschild.«
    Das Mädchen drehte sich um und ging aus dem Sprechzimmer.
    Roma lehnte sich über den Monitor. Das Mädchen ging direkt zum Stuhl neben der Tür und zog ihren Mantel an.
    » Sie geht gleich raus«, sagte Roma in ihr Headset.
    Das Mädchen schob die Haare auf dem Kopf zusammen, zog die Mütze darüber und ging hinaus.
    » Achtung, sie hat jetzt die Praxis verlassen«, sagte Roma. » Seid vorsichtig. Es kann sein, dass sie nicht alleine ist.«
    Gleichzeitig schlüpften auf drei Seiten des Blocks drei Überwacher aus ihren Slippern. Wenn die Bürgersteige nass waren, gab es keine Schuhe, die nicht irgendein schmatzendes Geräusch machten. Nackte Füße waren nicht zu übertreffen, wenn es darum ging, keinen Laut zu machen. Sie steckten die Schuhe in ihre Jackentaschen und huschten ins Dunkel.
    Als das Mädchen die Stufen vom ersten Hinterhof herunterkam und in die Sackgasse trat, stand Reed unter

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