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Der Seelenleser

Der Seelenleser

Titel: Der Seelenleser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harper Paul
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man irgendwie nebenbei.«
    » Und Sie haben einfach so zugestimmt, das zu tun?«, fragte Roma.
    » Nein. Ich war erst einmal schockiert und habe ihm gesagt, er solle die Sache vergessen, dass er verrückt sein. Aber er hat weiter auf mich eingeredet. Er sagte, dass er mir genau sagen könnte, wo alles ist. Ich müsste nur hineingehen, die Daten holen und wieder gehen. Ich hielt das trotzdem noch für verrückt. Dann hat er gesagt, dass es sich für mich richtig lohnen würde, dass er mich jedes Mal gut bezahlen wollte, wenn ich ihm die Daten kopieren würde.«
    » Und das hat die Angelegenheit für Sie geändert?«
    » Und wie. Er hat mir fast einen ganzen Wochenlohn geboten.«
    » Echt?«, staunte Roma.
    » Ja, genau das war auch meine Reaktion«, stimmte Celia zu. » Ich habe gesagt, dass ich darüber nachdenken will, aber er wusste schon, dass er mich damit hatte. So viel Geld konnte ich einfach nicht ablehnen.«
    » Wie oft sollten Sie das für ihn tun?«
    » Jede Woche einmal.«
    » Das bedeutet, dass Sie erst in einer Woche wieder an der Reihe sind«, sagte Fane. » Sprechen Sie danach mit ihm?«
    » Nein, ich lege den Speicherstick in einen toten Briefkasten– genau wie in Spionagefilmen. Jedes Mal an einem anderen Ort.«
    Fane nickte nachdenklich und schaute Celia an. Dann stand er auf. » Ich muss mal kurz telefonieren«, sagte er.
    Vor der Tür ging Fane den Außengang entlang, der von schwachen Lichtern erleuchtet wurde. Wer dieser Klein auch war– er machte ihnen ziemlich viel Arbeit. Aus Celia würden sie nicht viel mehr herausholen können. Sie hatte zwar Robert Klein getroffen, der aber leider auch nicht existierte.
    Er blieb am Treppenabgang stehen, wo auch der Getränkeautomat stand, und rief Bobby Noble von seinem BlackBerry aus an. Er bat ihn, auch den Namen Robert Klein zu überprüfen.
    » Verdammt, der Kerl ist eifrig«, sagte Noble. » Sieht ganz danach aus, als ob er eine Vorliebe für die Buchstaben R und K hat.«
    » Sieht so aus. Je schneller, desto besser, Bobby.«
    » In Ordnung. Mit den anderen Namen hatte ich bislang kein Glück. Es gibt einen Frank Krey von Interpol in Buenos Aires, aber der Mann ist immer noch dort. Und es gibt einen Bryan Kern beim FBI in Detroit, aber der ist auch immer noch dort.«
    » Du hast doch gerade gesagt, dass er die Buchstaben R und K mag«, sagte Fane. » Aber die beiden Vornamen, die du mir gerade genannt hast, fangen mit F und B an. Vielleicht müssen die Anfangsbuchstaben R und K sein– in dieser Reihenfolge.«
    » In Ordnung. Ich lasse noch eine Suche durchlaufen, ich mache mich gleich daran.«
    Als Fane mit einer Dose Pepsi zurückkam, ging Celia rastlos hin und her, ihr Gesichtsausdruck war nicht mehr ernüchtert, sondern ängstlich. Er gab ihr die Dose.
    » Celia wird uns helfen«, sagte Roma.
    » Hören Sie mal!« Celia nahm einen großen Schluck Cola. » Ich kann das nicht machen!«
    » So kompliziert ist es nicht«, sagte Fane.
    » Ich kann nicht glauben, was Sie gerade vorgeschlagen hat.« Beklemmung ließ ihre Stimme zittern. » Das ist doch verrückt. Normale Leute tun doch… so etwas nicht.«
    » Sie müssen nichts anderes machen als bisher«, sagte Fane. » Sie dürfen sogar sein Geld behalten.«
    Sie stellte die Pepsi auf dem Nachttisch ab und begrub ihr Gesicht in ihren Händen. Fane wusste, dass sie ihre Optionen durchging und dabei immer wieder gegen das Vorhandensein des Überwachungsvideos abwägte. Sie wusste, dass sie in der Klemme saß.
    Sie blickte auf. » Wie lange?«, fragte sie.
    » Ich weiß es nicht.« Das war nicht die Antwort, auf die sie gehofft hatte. » Aber Sie wissen, dass Sie in einer Zwickmühle stecken. Die gute Nachricht ist, dass wir Ihnen die Möglichkeit geben, sich wieder hinauszuarbeiten.«

Kapitel 23
    Elise Currin wohnte in einer der architektonischen Schönheiten im grünen Schoß von Pacific Heights: einem dreistöckigen neoklassizistischen Gebäude auf der Kuppe eines Hügels. Es war eines von drei Häusern, die Jeffrey Currin in der Stadt besaß.
    Wie bei Lore stellte Fane sich ihr als Townsend vor, der von einem Freund im Auftrag einer dritten Person angesprochen worden war, die er nicht kannte.
    Elise wollte sich nicht mit ihm in ihrem Zuhause treffen. Sie bat Fane, sie dort abzuholen und dann mit ihr herumzufahren. Wohin, war ihr egal.
    Während sich Fane langsam zum Geary Boulevard vorkämpfte und dann in Richtung Pazifik abbog, schilderte Elise fachmännisch den Hintergrund ihrer Situation. Sie

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