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Der Seerosenteich: Roman (German Edition)

Der Seerosenteich: Roman (German Edition)

Titel: Der Seerosenteich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Pfannenschmidt
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lassen – gut vorbereitet. Er tippte auf einen Stapel von Zeitungen, der links auf seinem Schreibtisch lag. Von der Herald Tribune über die Frankfurter Allgemeine Zeitung bis zur deutschen Boulevardpresse hatten alle über die Corthen-Modenschau berichtet, begeistert berichtet. «Hab's gelesen.»
    «Schade, daß du nicht da warst.» Das war geheuchelt. Aber auch Ausdruck ihrer Eitelkeit. Sie hatte erwartet, daß er nach Paris kommen würde, und war beleidigt, daß er statt dessen andere Termine in New York wahrgenommen hatte.
    Er kratzte sich. «Tja, schöner Erfolg für uns.»
    Für uns: Sie hätte ihm eine kleben können. Es war ihr Talent gewesen, daß ihm so viel Geld brachte, es war ihre Arbeit, es war ihr Erfolg.
    «Also, Frau Corthen: Was gibt es ?»
    Sie zögerte. «Eigentlich ... äh ... hätte ich es ganz gern gehabt, wenn Carl dabei wäre ...»
    «Daß du immer noch so auf deinen Gönner fixiert bist!»
    «So ein Quatsch! Ich möchte nur etwas Wichtiges besprechen, ich will ihn da mit einbeziehen ...»
    «Wenn ich dich unterbrechen darf: Carl hat mit dem hier ...», er machte eine weit ausholende Armbewegung, «nix mehr zu tun. Solltest du langsam wissen.»
    «Laß uns nicht darüber diskutieren. Es geht um folgendes ...» Sie berichtete ihm von ihrer Begegnung mit dem Designer-Kollegen am Pariser Flughafen und davon, daß sie über Kosmetiklinien und eine eigene Parfümmarke gesprochen hatten. «Ich denke, Peter, es ist höchste Zeit, daß wir das auch machen.»
    Peter Ansaldi war der Typ Mensch, der nie Fehler und Versäumnisse eingestehen konnte, der nicht gern anderen recht gab, er war jemand, der immer der erste sein wollte, immer siegen mußte, nie verlieren konnte. Es war nahezu unerträglich für ihn, daß Isabelle inzwischen einen großen Namen trug, daß sie Herz und Motor des Unternehmens war. Am liebsten wäre es ihm gewesen, es hätte ein Peter-Ansaldi-Label gegeben und er selbst wäre der Star der Firma gewesen. Kurz, Neid und Mißgunst nagten an ihm und waren so stark ausgeprägt, daß er lieber ein gutes Geschäft sausenließ, als zuzugeben, daß die Idee dafür nicht auf seinem Mist gewachsen war.
    «Gut, daß du davon anfängst», erklärte er, stand auf und zog aus einem Regal einen Aktenordner, «weißt du, was hier drin ist?»
    «Du sagst es mir.»
    Er setzt sich wieder. «Genau.» Er öffnete den Ordner. «Voll mit Anfragen von Kosmetikkonzernen, internationale dabei, ja?, die mit uns einen solchen Deal machen wollen.» Er ließ die Korrespondenz durch seine Finger gleiten. «Lizenznehmer ohne Ende.»
    «Wieso erfahre ich das nicht?» fragte sie in scharfem Ton. «Warum solltest du?»
    «Muß ich darauf antworten? Warum machen wir es nicht einfach? Was ... was soll diese Verzögerungstaktik?»
    «Schon mal von chronologisch-harmonischer Entwicklung gehört?»
    «Und so was aus deinem Munde.»
    «Du warst noch nicht soweit.»
    Langsam wurde Isabelle sauer. «Ich war noch nicht soweit? Das glaubst du beurteilen zu können? Hast du einen Vogel? So ein Quatsch! Ach ...» Wütend winkte sie ab. «Ich wußte, es bringt nichts, mit dir zu diskutieren. Ich will, daß es jetzt gemacht wird. Ich will, daß du mir Konzepte vorlegst.» Seit längerem schon trug sich Isabelle mit dem Gedanken, aus der Zusammenarbeit auszusteigen. Sie konnte einfach nicht mit Peter Ansaldi. Und sie wollte endlich selbst über ihre Angelegenheiten entscheiden können. Sie fühlte sich von den Verträgen, die sie einst geschlossen hatte, geknebelt.
    Peter schlug den Aktenordner zu. «Damit das klar ist, Baby: Was du willst, ist die eine Sache. Aber: ohne mein go läuft hier nichts.»
    «Tja. Dann rede ich mit Carl. Er ist immerhin noch Gesellschafter, oder?»
    Peter Ansaldi senkte seine Stimme, guckte sie starr an und sprach mit einem seltsamen Unterton. «Schade, daß du mich in all den Jahren nie ernst genommen hast.»
    Sie sah ihn verblüfft an.
    «Guck nicht so blöd, du weißt, was ich meine.»
    «Ich schlage vor, wir beenden jetzt unser – Gespräch!»
    «Daß du es halt vorgezogen hast, mit dem Alten ein Verhältnis anzufangen.»
    «Darauf muß ich doch eigentlich nicht antworten, oder?» Isabelle runzelte die Stirn. «Ich habe kein Verhältnis mit ihm. Ich hatte nie eins. Nur, um das deutlich zu sagen. Auch wenn es dich nichts angeht.» Sie trank einen Schluck Wasser. Auf einmal hatte sie einen trockenen Mund.
    «Jaja, das reine Unschuldslamm ... weiß doch die ganze Branche ... Ohne deine Bettgeschichten

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