Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)
hinunterbewegt), damit die Wachstumskräfte in die Wurzel hinab und nicht ins grüne Laub gehen. Man setzt die Saatkartoffel gern, wenn der Mond in einem der drei „Erdzeichen“ steht: Stier, Jungfrau oder Steinbock. Der Mond im Stier gilt als die beste Wahl, denn dann werden die Kartoffeln angeblich groß; im Zeichen der Jungfrau gesetzt, treiben die Kartoffelstauden viele Blüten, aber weniger Wurzeln, und die im Steinbock gesetzten bringen viele kleine, harte Kartöffelchen. Wassermann ist zu vermeiden, denn dann werden die Erdäpfel wässrig und faulen leicht, und die im Zeichen Krebs gesetzten werden wurmstichig. Aber auch Zwillinge und Waage sind gute Zeichen fürs Kartoffelsetzen, denn dann soll es eine doppelte Ernte geben.
Nicht nur achten die Gärtner auf den geeigneten astrologischen Zeitpunkt, sie verwenden auch gerne verschiedene geheimnisvolle Präparate, um eine gute Ernte zu erzielen. Ich will das nicht beurteilen. Es ist immer wichtig, ein persönliches Verhältnis zu den Pflanzen herzustellen, die einen nähren und heilen, und diese Gepflogenheiten tragen sicher dazu bei.
Was ist Kopfdüngung?
Starkzehrende Pflanzen wie Kartoffeln, Kohl oder Mais reagieren gut auf eine zweite Düngung während ihres Wachstums.
Die Kopfdüngung, auch Nachdüngung oder Zusatzdüngung genannt, kann in flüssiger Form als reife Jauche oder in fester Form als gut verrotteter Stallmist oder Kompost ausgebracht werden. Die Jauche – Gülle vom Stall, Brennnessel-, Kohlblatt- oder Beinwelljauche (siehe > ) – sollte gut vergoren und dann mit Wasser 1:10 verdünnt werden. Die Kopfdüngung wird nicht auf die Pflanze gegeben, sondern direkt in den Wurzelbereich gegossen.
Bei den meisten anderen Pflanzen ist eine solche zusätzliche Düngung allerdings nicht nötig, da sie sonst triebig, geilwüchsig oder „mastig“ werden, das heißt durch Überdüngung zu schnell wachsen und damit krankheitsanfälliger sind.
Wie man Kartoffeln richtig anbaut
Auch wir widmen dem Kartoffelacker, der mindestens ein Viertel der Anbaufläche unseres Gartens ausmacht, viel Sorgfalt. Anfangs verwendeten wir verschiedene Kartoffelsorten als Saatkartoffeln, um herauszufinden, welche auf der Höhe, in dem Klima und bei der Bodenbeschaffenheit am besten gedeihen würde.
Düngung und Bodenvorbereitung
Damit sich das Wurzelgemüse gut entwickelt und Nematoden (Fadenwürmer, Wurzelgallenälchen) kein Problem werden, braucht der Kartoffelacker genügend Kali (Pottasche). Natürliche Quellen dafür sind:
Holzasche, insbesondere von Harthölzern – das sind Laub tragende Bäume wie Eiche, Esche oder Buche. Im Winter streue ich die Asche vom Holzherd gerne direkt über die zum Kartoffelanbau vorgesehenen Beete. Wenn eine zu tiefe Schneedecke das Ausstreuen nicht erlaubt, bewahre ich die Asche auf, um sie kurz vor dem Kartoffelsetzen auszubringen. Oder ich streue sie dann in dünnen Lagen in den Kompost. Wenn man sie zu dick einbringt, werden die Klumpen zu Kalilauge, was auch ungünstig ist.
Schweinemist ist kalihaltig. Der Schweinemistkompost muss aber sehr gut verrottet und mineralisiert sein, ehe er aufs Beet kommt (Kompost im dritten Stadium, siehe > ).
Adlerfarn: Unser größter Farn, der über zwei Meter hoch werden kann und dessen geteilte Wedel an Adlerschwingen erinnern, ist ebenfalls eine gute Kaliquelle. Die Schotten mulchen ihre Kartoffelbeete mit Adlerfarn; sie benutzen ihn auch als Einstreu im Stall, welche einen hervorragenden kalireichen Kompost ergibt.
Seetang: Wenn man in der Nähe des Meeres lebt, kann man Seetang mit in den Kompost geben, auch das ist eine gute Kaliquelle.
Regenwurmlosung: Es gilt die Regenwürmer im Boden durch gute Kompostwirtschaft und Gründüngung (siehe > ) zu fördern. Wicke und Luzerne als Gründüngung im vorhergehenden Jahr eignen sich besonders gut dafür. Der wertvolle Kot der kleinen Tiere enthält elfmal so viel Kalium wie der umgebende Erdboden.
Die Düngung des Kartoffelfeldes sollte aus reifem, gutem Kompost oder völlig verrottetem Stallmist bestehen. Roher Kompost stört die harmonische Entwicklung der Knollen und zieht Ungeziefer an. Kartoffeln vertragen Kalk, aber sie bevorzugen einen leicht sauren (nicht alkalischen) Boden. Das Düngen mit Kalk kann die Kartoffeln schorfig machen.
Während der Wachstumszeit sind die Kartoffeln noch einmal für eine Kopfdüngung dankbar.
„Äugeln“
Jedes Auge (Knospe) der Kartoffel ist potenziell eine neue Pflanze. Wenn man die Saatkartoffel
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