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Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)

Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)

Titel: Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf-Dieter Storl
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stecken. Oder man stellt ihnen ein Drahtgestell (etwa einen 1,20 Meter hohen Hasendraht) zur Verfügung, den man vor der Aussaat zwischen zwei Saatreihen aufspannt.

Erbsen brauchen eine stabile Rankhilfe, an der sie sich festhalten können. Am besten geeignet ist feinmaschiger Hasendraht, der jeweils an den Beetenden an zwei kräftigen Pflöcken befestigt wird.

MULCHEN
    Mulchen bedeutet, dass man den freien Erdboden zwischen den Pflanzen abdeckt. Das Bedecken des Bodens ahmt die Natur nach, die immer versucht, die bloße Erde vor Erosion und Austrocknung zu schützen. Die Bodenbedeckung besteht aus einer 4 bis 8 Zentimeter hohen Schicht aus altem Laub, Stroh, Heu, Gartenabfällen oder anderem organischen, teilweise verrottenden Streumaterial.
    Vorteile des Mulchens
Der Boden wird vor starker Sonneneinstrahlung geschützt, wird feucht gehalten und trocknet nicht aus. Die Verdunstung der Bodenfeuchtigkeit wird herabgesetzt.
Es kommt zu keiner Verkrustung, sodass das von Pilzen und anderen Kleinlebewesen abgegebene Kohlendioxid von den Blättern aufgenommen werden kann und nicht im Boden verbleibt, wo es zur Versäuerung beitragen würde.
Die Unkräuter werden besser unterdrückt.
Die Erdkrume wird vor dem Verschlämmen durch aufprallende Regentropfen geschützt, und Erdbeeren, Kräuter und Gemüse bleiben sauber.
Und, am wichtigsten, die Bodenlebewesen einschließlich der Regenwürmer werden mit dem verrottenden Material gefüttert und verbessern so den Humusgehalt der Erde. Die Erdoberfläche bleibt krümelig und locker.
    Nachteile des Mulchens
Wo Nacktschnecken ein Problem sind, ist es nicht ratsam zu mulchen. Die gefräßigen Gastropoden würden sich in der Decke verkriechen und gehörig vermehren.
Auch Wühlmäuse haben es leichter unter einer dicken Mulchdecke.
Der Boden bleibt zu kühl. Man sollte nicht zu früh im Jahr mulchen, damit sich der Boden aufwärmen kann.
Rindenmulch versäuert den Boden.
Sägespäne rauben dem Boden und den Pflanzen den notwendigen Stickstoff.
Frischer Mist „verbrennt“ die Pflanzen, führt an einigen Stellen im Acker zu Geilwuchs, an anderen Stellen zu Wachstumshemmungen.
In einigen Fällen ist es besser, anstatt zu mulchen, den Boden immer wieder flach zu hacken. Die gehackte, krümelige Bodenoberfläche wirkt ähnlich wie eine Mulchdecke.



„SCHÄDLINGE” UND „UNKRÄUTER”
    Welche vier-, sechs oder zweibeinigen Mitfresser den Garten überfallen oder befallen, kommt auf die Gegend an, in der man lebt, und auf die ökologischen Zusammenhänge. Hier sind es Mehltau und Wühlmäuse, die dem Gärtner Ärger bereiten, da sind es Maulwurfgrillen und Heuschrecken, dort sind es Blattläuse, anderswo wiederum Käfer, Raupen, Nematoden, Erdflöhe, Amseln oder anderes hungriges Federvieh. Fast überall gibt es inzwischen die roten Nacktschnecken aus Spanien, die Jungpflanzen und Setzlinge systematisch wegputzen.

SCHNECKEN ÜBERALL
    Auch in unserem Garten waren es vor allem die gefräßigen roten Nackt- oder Wegschnecken, die uns plagten. Die alten Gärtner kannten sie nicht, denn diese Tierchen kamen erst im Zuge der wirtschaftlichen Globalisierung zu uns. Sie stammen ursprünglich aus Spanien, wo der Faktor Trockenheit ihre Ausbreitung erheblich einschränkt. Mit Gemüsetransporten sind sie dann als blinde Passagiere in die Länder nördlich der Pyrenäen verfrachtet worden. In dem feuchteren atlantischen Klima des nordwestlichen Europa fanden sie beste Überlebensbedingungen. Hier hatten sie keine natürlichen Feinde, dafür wartete saftiges, frisches Grünzeug in Hülle und Fülle.
    Anfang der 1970er-Jahre erschien diese Schneckenart in unserem biodynamischen Garten nahe Genf. (Anfang der 1980er erreichte sie Süddeutschland und in den 1990er-Jahren Polen und Skandinavien). Zufällig hatte Manfred Stauffer gerade einen Anschluss an die städtische Wasserversorgung Genfs bekommen und eine automatische Bewässerungsanlage eingerichtet. Das kam den Bedürfnissen dieser feuchtigkeitsliebenden Kriechtiere entgegen. Sie trieben unseren Gärtnermeister in die schiere Verzweiflung. Für ihn waren die schleimigen Kreaturen „verselbstständigte Verdauungsorgane“, die mit ihren unermüdlichen Raspelzungen ein Beet nach dem anderen leerten. Ganze Reihen junger Aussaaten und Salat- und Kohlsetzlinge radierten sie aus. Was sollten wir tun? Gift kam nicht in Frage, denn damit würden wir auch Igel und Blindschleichen, Lurche und Kröten vergiften, auch die hübschen einheimischen

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