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Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)

Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)

Titel: Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf-Dieter Storl
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größer und dicker werden.

BEWÄSSERN UND GIESSEN
    Oft sieht man Gartenbesitzer, die ihren Garten mit Schlauch und Düse munter überbrausen, bis alles trieft und tropft. Schaut man jedoch genauer hin und steckt den Finger in den Boden, dann ist es wenige Zentimeter unter der nassen Oberfläche staubtrocken. Damit tut man den Pflanzen keinen Gefallen und fördert Pilzbefall und Mehltau. Richtiges Gießen muss gelernt sein. Hier einige Regeln:
    Die wichtigste Regel ist: Nicht oft, dafür aber gründlicher, durchdringender gießen! Am besten ist es, vorher mit der Hand in den Boden zu greifen und zu prüfen, ob er noch genügend feucht ist. Manchmal sieht der Boden, besonders der gehackte, an der Oberfläche trocken aus, derweil im Untergrund noch genügend Wasser vorhanden ist.
    Wenn man zu oft und zu oberflächlich bewässert, verwöhnt man die Pflanzen. Sie bilden dann weniger tief gehendes Wurzelwerk aus und warten auf ihren täglichen Guss.
    Das häufige Überbrausen oder Beregnen der Gemüsekultur ist schädlich, besonders bei Sonnenschein. Die Spaltöffnungen auf der Unterseite der Blätter sind dann offen; wenn sie jetzt nass werden, können Pilzsporen die Pflanze leichter befallen.
    Gießen – wann und wie?
    Die beste Zeit, den Garten zu gießen oder zu sprengen, ist kurz vor oder während eines vorübergehenden Regenschauers, oder wenigstens wenn der Himmel bedeckt ist und es zu regnen droht. Das mag kurios klingen, aber die Pflanzen sind dann auf Regen eingestellt. Die beste Tageszeit zum Gießen ist der frühe, taufrische Morgen oder auch der Abend. Wer Probleme mit Schnecken hat, sollte eher am Morgen gießen, da diese gerne nachts über feuchte Böden kriechen und sich über den Salat hermachen.
    Viele Gemüse – Bohnen, Salat, Sellerie und besonders Aubergine, Paprika und Tomaten – mögen zwar feuchte Böden, aber keine nassen Blätter. Mit der Gießkanne oder dem Schlauch (mit schwachen Strahl) bewässert man nur den Fuß der Pflanzen.
    Kohlpflanzen, Kartoffeln und Wurzelgemüse gedeihen dagegen gut mit einer Bewässerungsanlage. Das regenartig durch die Luft fallende Wasser erhöht die Luftfeuchtigkeit und kommt diesen Gewächsen allgemein zugute.
    Jungpflanzen müssen öfter begossen werden.
    Für das Gießen ist Regenwasser – von der Dachrinne, im Fass oder Schöpfbehälter aufgefangen – die erste Wahl. Auch Wasser aus dem Gartenteich oder Tümpel eignet sich gut als Gießwasser. Städtisches Wasser aus der Leitung ist oft zu kalt, zu hart oder enthält Rückstände, oft auch Chlor, das für Pflanzen schädlich ist. Wenn möglich, sollte man Wasser verwenden, das temperiert ist. Ein plötzlicher kalter Guss erschreckt die Pflanzen und lässt ihr Wachstum stocken.
    „An schönen Sommertagen gehört es zu meinem Morgenritual, ganz früh – ehe es heiß wird – meinen Garten zu besuchen und ausgiebig zu gießen.“
    Abhängig von Boden und Wind
    Nach einem Regenguss oder nachdem der Sprenger gelaufen ist, lässt man die Erde ein wenig abtrocknen. Sobald sie nicht mehr klebt, lockert und zerkrümelt man den Boden zwischen den Gemüsereihen oberflächlich mit Pendelhacke, Ziehhacke oder Kultivator. Dadurch wird die Verdunstung herabgesetzt, die Kapillarbewegung des Wassers unterbrochen, und das kostbare Nass bleibt den Wurzeln erhalten.
    Ein guter Humusboden hält das Wasser besser als ein humusarmer Sandboden und braucht weniger oft bewässert zu werden. Pflanzen in mageren Böden verbrauchen mehr Wasser, da sie mehr Flüssigkeit verdunsten müssen, um die gleiche Menge gelöster Substanzen für ihren Stoffwechsel zu bekommen. Eine gute Kompostwirtschaft hilft, den Arbeitsaufwand, der mit dem Bewässern verbunden ist, zu verringern.
    Hecken und Windschutzstreifen verbessern das Mikroklima, sie halten austrocknenden Wind ab und verringern dadurch den Wasserverlust.

AUFBINDEN
    Einige Gemüse – Stangenbohnen, Erbsen, Tomaten – brauchen Stützen oder müssen aufgebunden werden.
    Tomaten leitet man an einem Pfahl hoch und bindet sie so an, dass der Stamm nicht abgeschnürt wird. Dabei kann man gleichzeitig die Geiztriebe (auch Geiltriebe genannt) entfernen, man nennt das Ausgeizen. Der Geiztrieb entspringt den Sprossachseln und konkurriert mit den fruchttragenden Trieben um Wasser und Nährstoffe. Am besten bricht man die Geiztriebe einfach mit den Fingern aus.
    Auch die Erbsen und Kefen brauchen Halt. Man kann Zweige mit vielen Verästelungen als Unterstützung neben die Pflänzchen

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