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Der seltsame Mr Quin

Der seltsame Mr Quin

Titel: Der seltsame Mr Quin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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war.
    »Das ist es«, sagte Mr Sattersway.
    Porter legte den Kopf etwas schief und blickte hinauf. »Hm, in der einen Scheibe glaube ich so etwas wie eine Verfärbung zu entdecken, mehr sehe ich nicht.«
    »Wir sind noch zu nahe«, antwortete Mr Sattersway. »Von der Lichtung im Wald dort drüben hat man eine bessere Aussicht.«
    Sattersway führte den Major zum »Verschwiegenen Garten« hinaus, wandte sich scharf nach links und steuerte auf den Wald zu. Eine gewisse Freude an der Effekthascherei ergriff ihn, und er merkte gar nicht, dass der Mann an seiner Seite zerstreut war und ihm nicht zuhörte.
    »Natürlich mussten sie ein anderes Fenster machen, als sie dieses hier vernagelten«, erklärte er. »Es geht nach Süden auf den Rasen hinaus, auf dem wir eben saßen. Ich glaube, die Scotts bewohnen das Zimmer. Aus diesem Grund wollte ich das Thema nicht näher erörtern. Mrs Scott hätte es vielleicht nervös gemacht zu wissen, dass sie gewissermaßen in einem Spukzimmer schläft.«
    »Ja, ich verstehe«, sagte Porter.
    Mr Sattersway blickte ihn forschend an und stellte fest, dass der andere nicht ein Wort des Gesagten in sich aufgenommen hatte.
    »Sehr interessant«, erklärte Porter. Er hieb mit seinem Stock nach ein paar großen Fingerhutstängeln und runzelte die Stirn. »Sie hätte nicht herkommen dürfen. Niemals!«
    Die Leute unterhielten sich häufig mit Mr Sattersway auf diese Art und Weise. Er wirkte so unbedeutend, er besaß so wenig Persönlichkeit. Er war nichts als ein guter Zuhörer.
    »Ja«, sagte Porter. »Sie hätte nicht kommen sollen.«
    Instinktiv wusste Mr Sattersway, dass er nicht Mrs Scott meinte. »Glauben Sie wirklich?«, fragte er.
    Ahnungsvoll schüttelte Porter den Kopf. »Ich war bei dieser Reise dabei«, sagte er abrupt. »Wir drei unternahmen sie gemeinsam: Scott, Iris und ich. Sie ist eine wunderbare Frau – und ein verdammt guter Schütze.« Er schwieg einen Augenblick. »Warum hat man sie eingeladen?«, fragte er übergangslos.
    Mr Sattersway zuckte mit den Schultern. »Ahnungslosigkeit«, meinte er.
    »Es wird Schwierigkeiten geben«, antwortete Porter. »Wir müssen aufpassen – und tun, was wir können.«
    »Sicherlich hat Mrs Staverton…«
    »Ich spreche von Scott.« Er schwieg wieder eine Weile. »Wissen Sie – wir müssen an Mrs Scott denken.«
    Mr Sattersway hatte die ganze Zeit an sie gedacht, doch er hielt es nicht für notwendig, dies zu erwähnen, da sein Begleiter sie bis zu diesem Augenblick ganz offensichtlich vergessen hatte.
    »Wie hat Scott seine Frau kennen gelernt?«, fragte er.
    »Es war letzten Winter, in Kairo. Alles ging sehr schnell. Nach drei Wochen waren sie verlobt, nach sechs verheiratet.«
    »Sie ist sehr charmant.«
    »Das stimmt. Daran gibt es keinen Zweifel. Und er betet sie an – doch das ändert auch nichts an der Sache.« Und dann sagte er noch einmal: »Verdammt, sie hätte nicht kommen dürfen!«, wobei er mit dem »sie« eine bestimmte Person meinte.
    In diesem Augenblick traten sie in einiger Entfernung vom Haus auf einen hohen grasbewachsenen Hügel. Mit der schwungvollen Gebärde eines Zauberers auf der Bühne streckte Mr Sattersway den Arm aus. »Sehen Sie mal!«, sagte er.
    Es begann gerade zu dämmern. Das Fenster war noch genau zu erkennen. Ganz offensichtlich presste sich ein männliches Gesicht an die Scheibe, das von einem großen, mit Federn geschmückten Hut überschattet war.
    »Sehr seltsam«, sagte Porter. »Wirklich sehr seltsam. Was passiert, wenn die Scheibe eines Tages einmal zerspringt?«
    Mr Sattersway lächelte. »Das ist der interessanteste Teil der Geschichte. Die Scheibe ist meines Wissens mindestens elfmal ersetzt worden, vielleicht auch öfter. Das letzte Mal vor zwölf Jahren, als der Besitzer beschloss, dem Mythos ein Ende zu machen. Aber es geschieht immer das Gleiche: Der Fleck erscheint wieder – natürlich nicht sofort. Die Verfärbung breitet sich nur allmählich aus. Gewöhnlich dauert es ein oder zwei Monate.«
    Zum ersten Mal wirkte Porter wirklich interessiert. Er erschauerte. »Verdammt unheimlich, diese Sache. Keine logische Erklärung dafür! Was ist der wahre Grund, warum das Fenster mit Brettern vernagelt wurde?«
    »Nun, es verbreitete sich das Gerücht, das Zimmer bringe Unglück. Die Eveshams bewohnten es, kurz bevor sie sich scheiden ließen. Dann waren Stanley und seine Frau einmal hier, und man gab ihnen ebenfalls das Zimmer. Damals brannte er mit der Revuetänzerin durch.«
    Porter zog

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