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Der seltsame Mr Quin

Der seltsame Mr Quin

Titel: Der seltsame Mr Quin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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triumphierend zu den beiden anderen.
    »Es scheint tatsächlich zu stimmen«, sagte Mr Sattersway dunkel.
    »Und noch etwas«, sagte der Oberst. »Auch wenn ich mich gerade eben über die Spiritisten lustig gemacht habe, gebe ich doch zu, dass eine verteufelt komische Stimmung über dem ganzen Haus und besonders über diesem einen Zimmer lag. In der Wandtäfelung sind verschiedene Löcher, Andenken an die Duelle, die in dem Zimmer stattfanden, und auf dem Fußboden findet sich ein merkwürdiger Fleck, der immer wieder erscheint, obgleich das Holz schon mehrfach erneuert worden ist. Wahrscheinlich hat der Boden jetzt einen zweiten Blutfleck – vom Blut des armen Charnley.«
    »Hatte er sehr viel Blut verloren?«, fragte Mr Sattersway.
    »Nur sehr wenig. Auffallend wenig – wenigstens meinte das der Arzt.«
    »Auf welche Weise hat er sich erschossen? Durch Kopfschuss?«
    »Nein, ins Herz.«
    »Das ist nicht ganz einfach«, sagte Bristow. »Verdammt schwierig, genau zu wissen, wo das Herz sitzt. Also, ich würde so etwas nie machen.«
    Mr Sattersway schüttelte den Kopf. Er war enttäuscht. Er hatte gehofft, irgendetwas herauszufinden – was es war, wusste er allerdings nicht. Monckton erzählte weiter.
    »Dieses Charnley ist tatsächlich ein Haus, in dem es spukt. Persönlich habe ich es natürlich nicht erlebt.«
    »Sie haben also die weinende Frau mit dem silbernen Krug nicht gesehen?«
    »Nein, das habe ich weiß Gott nicht, Sir«, sagte der Oberst nachdrücklich. »Aber das Personal wird wahrscheinlich beschwören, sie gesehen zu haben.«
    »Aberglaube«, grübelte Mr Sattersway, und sein Blick wanderte zu dem leeren Sessel. »Aber manchmal, finden Sie nicht auch – manchmal kann so etwas ganz nützlich sein?«
    Bristow starrte ihn fragend an.
    »Nützlich ist ein merkwürdiges Wort.«
    »Hoffentlich sind Sie jetzt überzeugt, Sattersway«, sagte der Oberst.
    »Vollständig«, sagte Mr Sattersway. »Es ist zwar immer noch merkwürdig – besonders bei einem jungverheirateten Mann, jung, reich, glücklich, der gerade seine Heimkehr feiert –, aber ich gebe zu, dass sich gegen die Tatsachen nichts einwenden lässt.« Leise wiederholte er: »Die Tatsachen!« Und dabei furchte er die Stirn.
    »Interessant bei der ganzen Sache ist meiner Meinung nach das, was keiner von uns jemals erfahren wird«, sagte Monckton. »Nämlich der Grund, der dahinter steckt. Natürlich gab es Gerüchte – alle möglichen Gerüchte. Sie wissen wohl selbst, was die Leute in solchen Fällen alles erzählen.«
    »Aber tatsächlich weiß niemand etwas«, sagte Mr Sattersway nachdenklich.
    »Als Kriminalroman würde die Sache bestimmt keine Leser finden«, bemerkte Bristow. »Hat der Tod dieses Mannes irgendjemandem Vorteile gebracht?«
    »Nur einem noch ungeborenen Kind«, sagte Mr Sattersway.
    Monckton lachte leise und schadenfroh. »Für den armen Hugo Charnley war das ein schwerer Schlag«, sagte er. »Kaum wurde bekannt, dass ein Kind unterwegs sei, hatte er die angenehme Aufgabe, Tag und Nacht gespannt abzuwarten, ob es ein Junge oder ein Mädchen würde. Und für seine Gläubiger war es auch eine aufregende Warterei. Schließlich kam ein Junge zur Welt, und das war für die Leute natürlich eine große Enttäuschung.«
    »War die Witwe sehr untröstlich?«, fragte Bristow.
    »Die Ärmste!«, sagte Monckton. »Ich werde sie nie vergessen. Sie hat weder geweint, noch ist sie zusammengebrochen oder was weiß ich. Sie war wie – erstarrt. Und wie ich schon erzählte, sperrte sie das Haus gleich danach zu, und soweit ich orientiert bin, ist sie seitdem nie mehr dort gewesen.«
    »Hinsichtlich des Motivs tappen wir also weiterhin im Dunkeln«, sagte Bristow mit einem flüchtigen Lachen. »Ein anderer Mann oder eine andere Frau – eins von beiden wird es wohl gewesen sein, was?«
    »Anscheinend«, sagte Mr Sattersway.
    »Und alles spricht für eine andere Frau«, fuhr Bristow fort, »da die schöne Witwe nicht wieder geheiratet hat. Ich hasse Frauen«, fügte er kalt hinzu.
    Mr Sattersway lächelte ein wenig; Frank Bristow sah es jedoch.
    »Meinetwegen können Sie ruhig lächeln«, sagte er. »Aber es stimmt! Sie bringen alles durcheinander. Sie mischen sich ständig ein. Sie schieben sich zwischen den Mann und seine Arbeit. Sie… Ein einziges Mal bin ich einer Frau begegnet, die – na ja, interessant war sie.«
    »Das habe ich mir gedacht«, sagte Mr Sattersway.
    »Aber nicht so, wie Sie meinen. Ich lernte sie zufällig kennen. Wenn

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