Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)
ihre Antwort lächelnd ab und wandte mich an die Anderen.“
Ellie grinste von einem Ohr zum anderen.
„ Kaum dass sie wieder einen Hauch von Annehmlichkeit erfuhr, ließ die kleine versnobte Freiin die Freiherrentochter komplett raushängen. So lange sie um ihr Leben bangte, war alles in Ordnung. Kaum in vermeintlicher Sicherheit, zickt sie herum, wie eine Diva “, dachte sie.
Kopfschüttelnd, las sie weiter:
„Ich sprach meine Stallgenossen ganz bewusst vergleichend an.
‚Und im Stall? Habt ihr auch so warm und trocken gelegen, wie ich?‘
Der Blick der Freiin verkündete mir, dass meine Redespitze getroffen hatte und die Antworten waren ebenso stechend, wie Leons Dolch.
‚Mir war das Lager gut genug, und ich bin froh, nicht wieder in feuchten Sachen wach geworden zu sein.‘, war Hermann derjenige, der als Erster antwortete.
‚Der Brei ist warm und dick. Und kaum Steine sind darin. So mag ich ihn, auch wenn ich ihn viel zu selten so bekam.‘, setzte Johanna oben drauf.
‚Oh ja, der Brei. Etwas, was selbst ein beinahe zahnloser Sänger liebt‘, warf Hermann erneut ein.
Clara sagte keinen Ton, sondern starrte nur auf ihren Löffel voller Brei. Sie atmete ihn an und gelegentlich nahm sie etwas davon in den Mund.
Essen war das gewiss nicht. Mehr ein abwesendes Beschäftigen mit Brei.
Michel und Maria enthielten sich des Wortes und stopften Löffel für Löffel in sich hinein.
Sie waren sichtlich froh, sicher geschlafen zu haben und nun auch noch eine Schüssel Brei für sich zu haben.
Etwas, was sie schon lange entbehren mussten.
Barbara, die Köchin, war gewiss diejenige, die sich am besten auskannte mit diesem oder jenem Essen. Aber auch sie schwieg still.
Mir war klar, dass sie ihre Freiin, die sie schon so lange kannte in keiner Weise beleidigen wollte.
Nur uns anderen war es in diesem Moment einfach gleichgültig, und diesen Scherz, so dachten wir, könne man uns nicht übel nehmen.
Anfänglich verfinsterte sich die Miene der Edlen doch merklich. Aber sie erhellte sich auch wieder.
Als Leonhardt wieder den Raum betrat, schien es uns, als hätte sie bereits alles vergessen, denn sie lachte mit uns.
Wir fühlten uns beinahe glücklich an diesem Morgen.
Auch wenn Leons Gesicht uns nichts Gutes zu verheißen schien, so waren wir ausgelassen und fröhlich miteinander.
Wir waren satt und es ging uns gut. Wir hatten ein Gefühl der Sicherheit, das in uns keimen wollte. Aber es sollte zu keinem Spross gedeihen, denn die Wiederkehrer trampelten das kleine zarte Pflänzlein in den Boden zurück.
Gertruda, die Tochter des Vogts, war damit beschäftigt, uns warmen Brei aufzutischen, als ihr Vater sie uns vorstellte.
Dreißig Ostern hatte sie erlebt, und Aldinroide nie länger als einen Tag verlassen. Sie war mit ebener Haut gesegnet, aber dennoch war ihr Antlitz eher abstoßend.
Eine dürre kleine Person war bemüht, um uns herum alles sauber zu halten und brachte uns immer wieder Wasser und Wein. Gertruda befahl dem Jungen oft, schneller zu sein und sein Name fiel immer wieder.
Er war Hannes, wie der seines Vorvaters, denn er war der Sohn Gertrudas und in seinem fünfzehnten Sommer.
Gertruda hatte noch ein weiteres Kind, welches in der Küche arbeitete und mit der Köchin dafür sorgte, dass wir den Brei in uns schaufeln konnten.
Anna, war der Name der Tochter, die jünger war als ihr Bruder und im Gegensatz zur Mutter eine werdende Schönheit war.
Haut und Haar hatte sie von ihrer Mutter ererbt, jedoch war ihr etwas gegeben, was die Mutter misste.
Sie war freundlich und herzlich, und sie strahlte unter ihren leuchtenden Augen zugleich eine Freude aus, die ich lange vermisst hatte.
Am Kinn erkannte man die Mutter in ihrem Gesicht wieder, aber Augen, Mund und Nase müssen dem Vater ähneln, denn nichts davon sah Gertruda ähnlich.
Und auch dem Bruder nicht, der seiner Mutter eher glich.
Er war wie ein zweiter Abguss, aus einer alten Form der Mutter und des Opapas. Es fand sich auch in seiner linkischen Art zu sprechen wieder.
Ein Sülzbach, wie er kaum mehr einer hätte sein können. Selbst, wenn er gewollt hätte.
Elisabeth, die Köchin des Gasthauses, war entgegen den Meisten ihrer Kunst, eine schlanke Frau in jungen Jahren.
Sie glich der Tochter Gertrudas eher, als es die Mutter tat, und wenn wir es nicht besser gewusst hätten, hätte wir geschworen die junge Maid wäre verwandt mit der Köchin.
Jedoch war die Köchin kaum acht Jahre älter als Anna, was die Mutterschaft wohl unmöglich
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