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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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und ich ahnte damals schon, dass es etwas Böses mit sich bringen sollte.
    ‚Wer ist dieser Mann? Wer, diese Frau?‘
    ‚Der Mann ist Leonhardt aus Hergendorf, den wir auch die Geißel der Pestilenz nennen.
Er ist der Oberste in dieser Festung, dem selbst der Vogt kein Wort zu befehlen wagt.
Er jagt die Wiederkehrer und hilft den Beulenkranken ihren Weg zu uns zu finden.
Die Frau ist Baronessa Katterein von Hergendorf. Die Tochter von Adalbert, dem Freiherren des Lehens.
Sie weilt mit uns hier in der Feste ihres Onkels, da in Hergendorf kein rechter Schutz für sie gegeben ist.‘, klärte ich ihn auf.
    ‚Eine edle dolce Donna, macht schöne Augen für einen Niederen? Und sie kommt mit solch einem Gesicht zurück? Das ist nicht gut, Amadeus. Nicht gut.‘
    Er sollte Recht behalten, und ich wusste es ja auch, wie er.
Was auch immer die Freiin zu Leonhardt gesagt hatte, oder was sie getan hatte, seine Reaktion war scheinbar nicht die, die sie erwartet hatte, und sie war nicht nur enttäuscht.
Sie war wütend.
Etwas, das sehr schlecht ist, bei einer Person mit Macht.
    Nachdem sein Freund gestorben war und vor den Mauern Wandas brannte, blieb Luciano fast einen ganzen Monat bei uns.
Aber er ertrug es nicht länger, uns zusehen zu müssen, wie wir immer wieder Kranke aufnahmen und weit mehr als die Hälfte derer, auf die Scheiterhaufen warfen. So machte er sich wieder auf, in den Süden.
Er wollte zurück zu seinem Milano.
Zurück nach Italien und den Menschen, die er dort kannte und liebte.
Zurück, in seine Heimat in die er gehörte.
Das letzte, was ich von ihm sah, war wie er durch das Tor des Hofs ritt, auf einem Pferd, das er von uns erhalten hatte.
Er blickte sich nicht einmal mehr um, sondern hob nur seine Hand zum Abschied.
    Ich weiß nicht, ob er Italien oder sein Milano erreicht hat, aber ich habe ihn auf seine Art gemocht und auch vermisst.
Wir standen auf dem Tor und sahen ihm nach.
Leonhardt, Hanna, Rainhardt und ich.
    Es war Brachert 66 , und das Leben sollte erneut eine Wendung erfahren.
Der Freiherr kehrte kurz darauf zurück.“
     

056
     
    Ellie war weitaus weniger verwirrt, als man es meinen mochte, da sie sich sehr gut an die Situationen in der Tongrube und im Gesindehaus erinnern konnte, die sie geträumt hatte.
Sie wusste nur zu gut, dass sich die Hochgeborene nach dem Bogenschützen verzehrte.
Und wenn sie bereit war, die fest geschmiedeten Grenzen zwischen den Ständen zu übertreten und dann von einem Niederen abgewiesen wurde?
Das konnte schon zu bösem Blut führen.
Neugierig las sie weiter....
    „So schnell und tödlich die Seuche über uns kam, so langsam ging sie wieder von uns.
Wir reinigten uns, ganz wie Adelheid es vorgeschlagen hatte.
Wir verbrannten die Kleidung und Decken, wenn wir sie nicht kochen konnten.
Wir töteten unsere Toten erneut, indem wir sie in den Kopf stachen, wenn sie sich erhoben und verbrannten sie.
Ob die Seuche sich zurückzog, oder weiter wanderte?
Ich vermag es nicht zu sagen.
    Leon und seine Reiter streiften fast täglich in die Dörfer.
Aber dennoch hielt uns die Seuche noch für eine lange Zeit in ihren Krallen, auch wenn Leonhardt sie schon stark gestutzt hatte.
Die Zahlen derer die unser Lager füllten stiegen immer wieder an und fielen auch wieder. Es war ein Auf und Ab über das Jahr.
Wie schon im ersten Winter gedacht, war es in den folgenden auch. Über Christmond und Hartung, wenn der Boden hart war und schneebedeckt, kamen keine neuen Kranken zu uns. Und es gab auch keine Überfälle mehr, während es im Frühjahr wieder begann.
Erst kam die Wärme, dann kamen die Seuche und die Stolperer.
Jedes Jahr, bis in dem, als ich Wanda verließ.
Auch Leonhardts Tod änderte nichts daran.
Zuletzt starben überall immer weniger.
Zum einen, weil es niemanden mehr gab, der sterben konnte, wie in Eschmar.
Zum anderen, weil die Menschen in den Dörfern auf Leonhardt hörten und unseren Rat befolgten.“
    Leonhardt war tot?
Das erwähnte der gute Priester mal ebenso nebenbei?
Derjenige, der der Hauptgrund war, um so viele Seiten Pergament vollzuschreiben, war tot, und es kostet ihn nicht mehr darüber zu schreiben als „Auch Leonhardts Tod änderte nichts daran.“?
Elvira verstand die Welt nicht mehr, in der Amadeus schrieb.
Erst verfasst er Seite um Seite, um „ der Welt die Taten eines Mannes kund zu tun, der so vielen Menschen das Leben rettete vor der großen Krankheit. “, wie er selbst einleitend geschrieben hatte, und dann das?
„ Da stimmt was ganz

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