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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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darlegen sollte und entschied ihm nichts von dem mittzuteilen, was die Italiener erzählt hatten.
    Der Teufel muss mich in diesem Moment beraten haben, mein vermaledeites Maul zu halten.
    Statt Johann anzuschreien und ihm zu sagen er solle die Türen vernageln oder sich gen Blaubach flüchten, entschied ich einfach nichts zu sagen.
    Wie oft habe ich es schon seither bereut. Viele zig und hundert Male.
    So schwieg ich denn über die Wiederkehrer, aß meine heiße, dünne Suppe, wärmte mich von innen und kam mit Johann in kleine Dispute über Bibelverse, als wäre alles in der Welt in Ordnung.
    Der eine oder andere Becher Wein kam über unsere Lippen und wärmte zusätzlich, so dass ich mich am Ende des Abends wohl und geborgen fühlte.
    Allerdings hatte Johann mir auch eine traurige Pflicht mitzuteilen, was er sich fast bis zur Komplet 18 aufhob.
    Ein Kind, kaum zwölf Jahre alt, hatte sich beim Spielen am Rhein verletzt und lag nun schon seit Tagen im Fieber. Sein Zustand wurde mit jeder Stunde schlimmer, und die verzweifelten Eltern ließen mich bitten, ihrer armen Tochter die Sterbesakramente zu geben, damit sie in Gottes Reich auffahren könne.
Ein Wunsch, dem ich natürlich nachkommen wollte und auch musste.
Würde sie dem Gevatter noch aus den Knochenhänden schlüpfen, sei es drum. Aber sie sollte nicht in die Hölle fahren, bloß weil ich nicht zugegen war, um sie zu segnen.
    Meine Nacht war unruhig, aber immerhin war ich trocken und auf heiligem Boden.
In meiner Komplet suchte ich den Dialog mit unserem Schöpfer, aber ich spürte seine Gegenwart nicht so sehr wie sonst. Gleich wohl tat mir die Nähe des Herrn gut.
So dachte ich.
Aber ich erfuhr keine Antworten auf meine Fragen und so bettete ich mich in die karge Zelle, die Johann für mich bereitet hatte, und wartete auf den nächsten Tag, den ich im Dienste des Herrn verbringen würde.
    Über die Ehen und Taufen des nächsten Tages gibt es nichts zu berichten, was Euch interessieren möchte.
Wohl aber über die Salbung des Kindes.
    Ich traf zuvor noch meine Reisebegleiter in der kleinen Kapelle des heiligen Bonifatius ins Gebet vertieft, doch als sie mich sahen erhoben sie sich und kamen auf mich zu.
    ‚Wir werden diesen Ort bereits Morgen wieder verlassen Bruder Amadeus.
Hier gibt es wohl keinen Markt für unsere Waren.
Die Menschen hier sind eher für Vieh und Wein, als für erlesene Würzen und Gläser zu begeistern, wie es scheint.
Überhaupt ist gerade jetzt vor dem Osterfest, wo es Handel zu Hauf geben sollte, kaum ein Verkehr auf dem Fluss oder über Land zu verspüren.
Und wie uns eine ältere Frau in roten Gewändern verriet, sind auch die Fische im Rhein ausgeblieben.
Kann es sein, dass sie den schwarzen Künsten nachgeht?
Sie redete von Zeichen und ähnlich finsteren Dingen, die sie gesehen hätte.
Oder ist es eine Hübschlerin? Die roten Gewänder lassen es beinahe vermuten.‘
    ‚Die wirre Hanna von der Mittelwerth?‘ antwortete ich lachend.
‚Sie ist nicht gar so wirr, wie die meisten hier meinen. Und sie ist alles andere als eine Hure.
Ich denke, dass sie nur in ein Gemüht verfallen ist, nachdem ihr einziger Sohn vor über zwanzig Jahren tot zur Welt kam.
Dies ist auch der Grund, dass sie so abseits auf der Insel wohnt.
Und sie weiß gewiss mehr, als sie zu wissen vorgibt.
Es ist kein Hexenwerk, was sie treibt. Nur Wissen um die Natur. Und sie hat ein untrügsames Gedächtnis. Fast wie ein Buch.
Morgen, sagt ihr, mögt ihr aufbrechen?
Nun, dann werde ich euch begleiten können, so ihr wollt.
Da ihr das ius emporii 19 nicht umgehen wollt, wenn ihr nach Köln zu reisen wünscht, brauchen wir auch keinen Umweg durch das Land des Grafen von Berg einzuschlagen.‘
    Johann flüsterte mir die Erinnerung an die kleine Katherina ins Ohr und ich nickte ihm bejahend zu.
Ich teilte den Italienern mit, dass ich wohl erst bei den Schürchern einkehren müsste, deren Kind im Sterben läge und seiner Sakramente bedürfe.
Diesem Bedürfnis konnten sich auch diese Zwei nicht entziehen und sie sagten mir zu, mich nicht nur dorthin zu begleiten, sondern mir auch beizustehen.
So, als wenn ich ihrer bedurft hätte und nicht andersherum.“
    Ellie erschrak bei diesen Zeilen.
Schürcher oder auch Scheurer. Das hatte sie aufgeschnappt. Das hatte was mit Zöllen zu tun. Mit der Umgehung derselben.
Sie grübelte und kramte ihr Notizbüchlein (sie war - was das anging- ein unglaublich altmodischer Mensch und nutzte Papier statt Elektronik) hervor.
Aber dort war

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