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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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manche Prügelei durchstehen müssen, weil er die laufenden Kameraden aufzog, aber am Ende war er doch sehr gelitten.
Seine Art war einfach so, dass man ihm kaum länger böse sein konnte.
    Hinter dem ungleichen und doch ähnlichen Paar, liefen der junge Karolus mit Ellie bzw. Adelheid, gefolgt von den beiden Jungschützen. Leonhardt wanderte an der Spitze und sein Kopf wanderte stets hin und her.
    Die Felder standen hoch, und man konnte zwar hier und dort Bewegungen sehen, aber ohne Erhebung, war kein kompletter Überblick möglich.
Warum Leonhardt den Weg durch den alten Weiler der zwischen den Dörfern lag gewählt hatte, erfuhr Ellie nicht.
Vielleicht dachte er, dass es dort sicherer sein könnte, oder man kurz pausieren könnte.
    Nicht für die Krieger oder seinen Bruder, oder Adelheid. Sondern für die Dame, die schon nach kurzer Zeit merklich unter der Reise litt. Ellie blickte an ihr herunter und erkannte, dass ihr seidenes Schuhwerk schon fast aufgelöst war. Kostbar, edel, aber keineswegs nützlich.
Sie schüttelte den Kopf, aber musste dennoch anerkennen, dass bisher kein Wort des Jammerns über die Lippen der Freiherrentochter kam.
    Es mochte vielleicht an der Müdigkeit aller liegen, dass niemand die Gefahr wahrnahm, die sich näherte. Oder an den Geschehnissen vor der Motte, die sich so tief in die Köpfe der Marschierenden eingebrannt hatten.
Der Zwischenfall am Weiler wäre jedenfalls nicht passiert, wen alle ihre Sinne beisammen gehabt hätten.
    Sie passierten eben den kleinen jüdischen Friedhof, der sich neben den 3 Häusern des Weilers befand und Leon ließ seinen Blick über diesen wandern. Er erkannte aufgebrochene Erdkrume, wo keine sein sollte.
Er winkte Jacob herbei und fragte sich noch, wie zum Teufel so etwas passieren konnte, als ein Wiederkehrer das Kleid der Dame in die Hand nahm.
    Abgelenkt durch den Befehl Leons, nahm Jacob keine Notiz von dem was rechts von ihm durch die Gräser kroch.
    Noch bevor die Freiin in den hellen Hilferuf verfiel, der für Jacobs Reaktion sorgte, sah Ellie die Bewegung im Gras.
    Adelheid öffnete den Mund und Ellie schrie „Vorsicht Freiin! Neben euch!“, in just dem Moment, als die knochige, mit lederner Haut überzogene Hand sich um den Saum ihres Kleides schloss.
Die Dame spürte den Ruck und hörte das grunzende Stöhnen neben sich im selben Atemzug.
Ihr Puls raste augenblicklich und sie hechelte vor Schrecken.
Adelheid war fast genauso schreckstarr wie die junge Blaublütige, aber als sich das Wesen aufzurichten begann und Ellie die ganze schreckliche Erscheinung des Monsters erblickte, krächzte sie unverständliche Worte in Richtung der beiden Krieger.
    Die Dame wimmerte auf und ihre Lippen formten einen schrillen Hilfeschrei, der fast in ein Kreischen überging.
    Jacob reagierte als erster und war noch vor den Jünglingen zugegen, um dem Wesen den Garaus zu machen.
Im Heranhumpeln zog er bereits seinen Hammer aus der Schlaufe am Gürtel, und als er in Reichweite des Etwas kam, wartete er nicht um einen gezielten Schlag setzen zu können. Er trieb dem Untoten den Metallblock in die Rippen, und hieb ihn somit weg von den weißen Beinen der jungen Frau, in die er sich gerade verbeißen wollte.
Der nächste Schlag traf die Schläfe und riss, in einem Aufspritzen von fauliger Flüssigkeit, den Kopf entzwei.
Die Herrin stand mit vor Schreck geweiteten Augen, erstarrt neben dem zuckenden Kadaver und dicke Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie sagte kein Wort. Kein Ton kam über ihre Lippen und sie zuckte nicht einmal mit den Wimpern.
Nur die Tränen quollen über ihre Lider und wanderten hinab.
    „Juden auch. Sie werden wohl genauso bestraft wie wir.“, hörte Ellie den Priester sagen.
    Sie blickte in seine Augen und erkannte, dass er nicht denselben falschen Betörungen aufsaß, wie so viele Menschen seinerzeit.
Die, denen man erzählte dass die Juden schuld am schwarzen Tod seien und dass man für das Beherbergen dieser zu büßen hätte, in Form der Pest. Oder noch schlimmerem, wie diesen, dem Totenreich entstiegenen Wesen.
    „Paulus, Matthes, ihr sichert uns hinten. Haltet Ausschau.“, befahl Leon, der sich mittlerweile wieder bei der Gruppe befand, und sich nur kurz dem Kadaver widmete.
    „Wir müssen weiter. Jacob, du bleibst besser nah an den Dreien. Ich laufe den vorderen Bereich ab und sichere dort.“, sagte er zu seinem Freund.
Er trat vor die Dame und sprach auffallend sanft zu ihr, wie Ellie empfand.
    „Freiin? Seit ihr

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