Der sexhungrige Werwolf!
of Phellan aus dem Schatten des Waldes trabte, fing sich das silberne Licht in seinem grauen, struppigen Fell. Seine kräftigen Muskeln drückten sich hervor und seine scharfen Reißzähne blitzten gefährlich. Am Rand des Waldes setzte er sich auf die Hinterpfoten, streckte den Hals hervor und heulte den Mond an.
Als er tief die Nachtluft einsog, meldeten ihm seine scharfen Wolfssinne den Geruch, dem er so lange nachjagte.
Noch einmal prüfte er die Witterung.
Der Duft war unverkennbar der von Beliar.
Ihr Körpergeruch war von Schweiß dominiert, aber mit einer leichten Note sommerlicher Blüten.
Er spürte auch ihre Nähe.
Sein zweites Heulen klang beinahe melancholisch. Seit Jahrhunderten dominierte die Wolfsnatur sein Streben und Handeln. Dass er auch ein anderes Leben führen konnte, war eine nahezu verblasste Erinnerung.
Er war ein Gestaltenwandler, der zwischen einer menschlichen Hülle und der eines Werwolfes wechseln konnte. Aber er lebte das wilde Tier, denn er liebte die animalischen Triebe. Er brauchte die Jagd und das Töten. Ein Mensch ist schwach und verletzlich, daher lehnte er seine menschliche Hülle ab. Seit mehreren Jahrzehnten hatte er sich nicht mehr gewandelt. Er wusste schon nicht mehr, wie sich das Menschsein anfühlte.
Seine Nase wies ihm eindeutig die Richtung, in die er sich in Bewegung setzen musste. Im scharfen Wolfstrab legte er die wenigen Meter zu dem alten, verlassenen Haus zurück.
Der verführerische Geruch war mittlerweile so stark, dass es keinen Zweifel mehr gab. Beliar befand sich in diesem Haus.
Tief sog er die Nachtluft ein und seine Nase wies ihm den Weg. Misstrauisch beäugte er die schattige Rückseite des Hauses. Den Bauch fast auf den Erdboden gepresst, schlich er angespannt näher. Die Schatten der Bäume und die niedrigen Büsche nutzte er als Deckung.
Mit scharfen Augen suchte er nach einem Weg in das Haus. Dann entdeckte er das dunkle Viereck hoch oben in der mondbeschienenen Rückwand. Ein offenes Fenster im Obergeschoss! Er hatte nicht den geringsten Zweifel, dass dort Beliar war und sprang.
Es schien unmöglich, dass ein Werwolf einen so hohen Sprung schaffen würde. Doch sein Schwung trug ihn immer höher und weiter.
Seine Vorderpfoten berührten den Fensterrahmen, aber sein Körper krachte gegen die Wand unterhalb der Öffnung. Stahlharte Krallen rutschten über das raue Holz des Fensterbrettes, kräftige Hinterläufe kratzten den Putz von der Wand. Aber seine Pfoten waren nicht dafür geeignet, sich hochzuziehen. Er fand keinen Halt, er würde fallen. Der Überlebensinstinkt übernahm die Kontrolle. Ein Sturz könnte ihn schwer verletzen, vielleicht verkrüppeln. Er musste leben. Festhalten, festhalten! Er hatte nur eine Chance, wenn er nicht fallen wollte. Ein Beben ging durch den Wolfskörper, er verschwamm, wurde breiter und größer. Er war ein Gestaltenwandler und musste seinen menschlichen Körper annehmen. Große, starke Hände griffen durch das Fenster und zogen den Rest des Körpers nach.
Die Mondstrahlen, die an ihm vorbei auf das breite Bett fielen, enthüllten ihm, dass ihn sein Geruchssinn nicht getrogen hatte. Aber seine Nase war plötzlich wie betäubt. Obwohl er der Quelle ganz nah sein musste, konnte er kaum mehr den Duft nach Schweiß und Blumen wahrnehmen, der ihn draußen beinahe wild gemacht hatte. Er prüfte seine anderen Sinne und stellte fest, dass er sich noch am besten auf seine Augen verlassen konnte, zumindest dort, wo das helle Mondlicht in die kleine Kammer fiel.
Die Sinnesorgane seiner menschlichen Gestalt hatten nicht die gleiche Qualität, die er als Werwolf besaß.
Während er selbst aus dem Zimmer heraus im Gegenlicht nur als schwarzer Schattenriss zu erkennen war, gönnte er sich die Muse, die Schläferin in Ruhe anzusehen.
Langes, tiefschwarz schimmerndes Haar umrahmte ein wunderschönes, im Schlaf völlig entspanntes Gesicht. Am schlanken Hals pulsierte schwach und gleichmäßig eine Ader. Die beiden runden Hügel, deren Ansätze unter dem T-Shirt zu erkennen waren bewiesen, dass es sich bei der Schlafenden um eine erwachsene Frau handelte. Schlanke und kräftige Arme endeten in feingliedrigen Händen. Dünner Stoff bedeckte die Körpermitte, die sich im langsamen Rhythmus des Atems hob und senkte. Der Saum des T-Shirts war so weit hoch gerutscht, dass dort, wo die zwei grazilen Beine sich in einem weiten V vom Körper streckten, ein weißer Slip abzeichnete. Ehe sein Blick weiter schweifen konnte, bemerkte
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