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Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02

Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02

Titel: Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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übernimmst darüber den Befehl. Du mußt alle zwölf berittenen Scharen und Lord Verement so schnell wie möglich ins Mithil-Tal befördern und dort Callindrill und den Bluthütern dabei helfen, Foul am Durchbruch zu hindern. Du mußt uns die Zeit erkaufen, die wir benötigen. An die Arbeit.«
    Schwertmark Quaan sprach ein paar Worte zu den Scharwarten, und zwölf von ihnen sprangen auf und traten hinter ihm in einer Zweierreihe an; gemeinsam eilten sie alle aus der Klause. Borillar schaute mit einer Miene der Unentschlossenheit den Hoch-Lord an, aber Elena nickte ihm zu. Er rieb sich nervös, wie um sie zu wärmen, die Hände, verließ dann mit sämtlichen Lillianrill die Ratskammer.
    »Zweitens«, sagte Troy. »Der Rest des Kriegsheers wird von hier aus direkt in den Süden zum Unheilswinkel marschieren. Das ist eine Entfernung von etwas weniger als dreihundert Längen.« Er ließ die noch anwesenden Scharwarte aufstehen und wandte sich unmittelbar an sie. »Ich glaube, ihr solltet euren Kriegern mit allem Nachdruck erklären, was von ihnen verlangt wird. Wir müssen innerhalb von achtundzwanzig Tagen am Unheilswinkel stehen. Und das ist nur dann schnell genug, wenn der Schwertmark alles bewältigt, was ich ihm zumuten muß. Sagt euren Scharen Bescheid – zehn Längen am Tag. Und das wird der leichtere Teil des Krieges sein.« Zehn Längen täglich , dachte er im Hintergrund seines Bewußtseins, achtundzwanzig Tage lang. Guter Gott! Die Hälfte wird tot sein, bevor wir die Südlandebenen erreichen. Er musterte die Scharwarte für einen Moment, versuchte ihren Schwung einzuschätzen, ihre Einsatzbereitschaft zu beurteilen. »Trutzmark Amorine«, sagte er dann.
    »Streitmark?« antwortete der Trutzmark und trat vor. Amorine war eine kleinwüchsige, breitschultrige, herbe Frau mit groben Gesichtszügen, die wirkten, als seien sie aus für detailfreudige Handwerkskunst zu hartem und trockenem Lehm geformt worden. Aber sie war ein sturmerprobter Veteran des Kriegsheers – einer der wenigen Überlebenden des Fähnleins, das Quaan damals auf der Suche nach dem Stab des Gesetzes geführt hatte.
    »Sorge dafür, daß das Kriegsheer sich fertigmacht. Wir marschieren beim ersten Büchsenlicht ab. Besondere Aufmerksamkeit ist dem Gepäck zu schenken. Es muß so leicht wie möglich sein. Wenn's sein muß, benutzt alle restlichen Pferde als Packtiere. Wenn wir nicht rechtzeitig am Unheilswinkel eintreffen, wird Schwelgenstein sowieso keine Verwendung für die letzten paar hundert Pferde haben. An die Arbeit!« Trutzmark Amorine rief den Scharwarten einen strengen Befehl zu. Gemeinsam entboten sie den Lords einen Gruß und stapften im Gleichschritt zur Klause hinaus. Troy sah ihnen nach, bis man das Hauptportal hinter ihnen geschlossen hatte. Dann drehte er sich dem Hoch-Lord zu. »Du weißt, daß ich noch nie einen Krieg geführt habe«, sagte er mit einiger Überwindung. »Ich habe noch nie irgendein Kommando gehabt. Ich kenne mich bloß theoretisch aus. Du bringst mir sehr viel Vertrauen entgegen.«
    Falls sie die Bedeutsamkeit dessen erkannte, was er äußerte, ließ sie es sich jedenfalls nicht anmerken. »Sorge dich nicht, Streitmark«, antwortete sie mit fester Stimme. »Wir ersehen deinen Wert fürs Land. Du hast uns keinerlei Anlaß zum Zweifel an der Richtigkeit deiner Befehle geliefert.« Eine Aufwallung von Dankbarkeit verschlug Troy die Sprache. Er salutierte, setzte sich und stemmte die Ellbogen seiner verschränkten Arme auf die Tafel, um sein Zittern zu unterbinden.
    »Ach, meine Freunde«, sagte Hoch-Lord Elena gleich darauf zur restlichen Versammlung, »viel gilt's zu tun, die Nacht wird viel zu kurz für alle Erfordernisse sein. Dies ist nicht die Zeit für lange Reden oder weitschweifige Ermunterungen. Laßt uns allesamt sofort ans Werk gehen. Ich werde in der Morgendämmerung zur Herrenhöh und zum Kriegsheer sprechen. Herdwart Tohrm!«
    »Hoch-Lord?« meldete sich Tohrm in lebhaftem Eifer.
    »Ich nehme an, es gibt Verfahren, mit denen ihr die Flöße haltbarer machen könnt, sicherer für die Pferde. Ich ersuche euch darum. Alle deine Leute, die entbehrlich sind, sollen Herdwart Borillar beim Bau unterstützen. Meine Freunde, der Krieg ist über uns gekommen. Nun setzt euch nach euren besten Kräften für das Land ein. Wir müssen, so sterbliches Fleisch das überhaupt vermag, uns behaupten.« Sie richtete sich stolz empor und schwang den Stab. »Seid wohlgemuten Herzens. Ich bin Elena, Lenas Tochter,

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