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Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02

Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02

Titel: Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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geschaffen, und als Troy sie betrat, sah er, daß sie für ein Bankett hergerichtet worden war: die Räumlichkeit war hell mit Lillianrill -Fackeln erleuchtet; lange Tafeln mit Teppichen aus Moos dazwischen waren aufgebaut; Schüler jeglichen Alters eilten fleißig umher, trugen Tabletts mit Flaschen und dampfenden Schüsseln herein. Dort begrüßte Drinishok, Schwertwissen-Weiser an der Schule der Lehre, den Streitmark; er war Troys erster Lehrer in praktischer Kriegführung gewesen. Sah man einmal von seinen zottigen Brauen ab, wirkte Drinishok nicht wie ein Kriegsmann; seine spinnenhaft dünnen Gliedmaßen und Finger erweckten den Anschein, als könnten sie unmöglich Schwert oder Bogen handhaben. Doch drei Lords und drei Viertel von Troys Kriegsheer verdankten dem alten Schwertwissen-Weisen ihre kriegerische Ausbildung, und die weißen Narben vieler Kämpfe bedeckten seine sonnengebräunten Unterarme. Troy grüßte seinen Mentor überaus herzlich, und nachdem man, wie's der Brauch vorschrieb, dem Lande gemeinsam Dank für die Nahrung ausgesprochen hatte, nahm man zum Festessen Platz.
    Die Kost in Schwelgenholz war schlicht, aber in ihrer Art vortrefflich – sie glich durch ihre gesellige Natur aus, was ihr an Raffinesse fehlte –, und allen Lords und Lehrwarten tischte man zur Genüge Fleisch, Reis, Käse, Brot, Obst und Frühjahrswein auf. Angeregt durch die Prächtigkeit des Willkommens in Schwelgenholz, speisten der Hoch-Lord und die übrigen Ankömmlinge mit wahrer Begeisterung, und während der ganzen Zeit plauderten und scherzten sie mit den Gastgebern und den betriebsamen Schülern. Danach präsidierte Hoch-Lord Elena über ein von den Schülern vorbereitetes Unterhaltungs-Repertoire. Schwertmeister demonstrierten buchstäblich messerscharfe akrobatische Geschicklichkeit, und die Erkunder des Stabwissens erzählten eine verwickelte Geschichte, eine Kurzfassung der uralten Riesen-Geschichte von Bahgoon dem Ungezogenen und seiner Bändigerin Thelma Zweifaust. Troy hatte sie noch nie gehört, und sie belustigte ihn.
    Es widerstrebte ihm, diese angenehme, tröstliche Wohlgelauntheit so bald wieder abzulegen, und daher begleitete Troy sie nicht, als die Lords mit den Lehrwarten die Festhalle verließen, um miteinander die Kunde zu besprechen, die Runnik aus der Sarangrave-Senke gebracht hatte. Statt dessen nahm er Drinishoks Einladung an, die Nacht im Heim des alten Schwertwissen-Weisen zu verbringen. Hoch in einem der äußeren Bäume saßen er und Drinishok in einer aus Zweigen und Laub geflochtenen Kammer noch lange beisammen, tranken Frühjahrswein und diskutierten über den Krieg. Die Aussicht auf Kampf erregte Drinishok, und er schwor, daß nur die Notwendigkeit einer starken Verteidigung Schwelgenholz' ihn davon zurückgehalten habe, mit dem Kriegsheer zu ziehen. Wie immer begriff er Troys Gedankengänge schnell, und als der Streitmark sich zuletzt auf der Bettstatt ausstreckte, war der einzige unmittelbar beachtenswerte dunkle Punkt in seiner persönlichen Zufriedenheit das Rätsel um Trell.
    Der schwache Wind in den Wipfeln wiegte ihn in einen ausgezeichneten Schlaf, und am nächsten Morgen erwachte er voller Eifer nach den Taten des neuen Tages. Es amüsierte, überraschte ihn jedoch nicht, als er bemerkte, daß sein Gastgeber schon vor ihm aufgestanden und gegangen war; er kannte die rigorose Zeitplanung an der Schule der Lehre. Er badete und kleidete sich an, zog die hohen Stiefel über seine schwarzen Beinkleider, setzte sorgfältig seinen Stirnreif und die Schutzbrille auf. Nach einem rasch eingenommenen Frühstück opferte er ein wenig Zeit dafür, seine Brustplatte und das Ebenholz seines Schwertes zu polieren. Sobald er hinreichend wie der Streitmark des Kriegsheers der Lords aussah, verließ er Drinishoks Gemächer, begab sich hinüber zum Mittelbaum und stieg hinauf zum Beobachtungsposten von Schwelgenholz. Auf der kleinen Plattform in den höchsten Zweigen des Baums gesellte er sich zu den beiden Schülern, die dort auf Wachdienst standen. Während er sich freundlich mit ihnen unterhielt, atmete er die herbstlich frische Luft und hielt über die gesamte Länge und Breite des Tals der Zwei Flüsse Ausschau. Im Westen konnte er die schneebedeckten Gipfel der Berge sehen. Er war nicht irgendwie wachsam, spähte nicht nach Gefahr aus. Er liebte die fruchtbaren Hügel Trothgards und wollte sie seinem Gedächtnis so einprägen, daß er sie nie vergaß. Falls ihn in diesem Krieg irgend etwas

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