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Der siebte Turm 01 - Sturz in die Dunkelheit

Titel: Der siebte Turm 01 - Sturz in die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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holte, um den Hieb auszuführen, der ihn halbieren würde.
    Dann, als die Axt bereits niedersauste, brüllte jemand. Es war die laute, befehlende Stimme einer Frau, die offensichtlich gewohnt war, dass man ihr gehorchte.
    „Milla! Halt!“
    Doch der Schrei kam zu spät, um die Axt aufzuhalten. Tal starrte die Klinge wie gelähmt an. Der Augenblick des Falls schien so lange zu dauern wie ein ganzes Leben voller Angst und Schrecken.
    Am allerletzten Augenblick drehten sich Millas Handgelenke und die Axt schlug neben Tals Kopf im Boden ein. Eisstücke regneten auf sein Gesicht.
    Er lag regungslos da und sah, wie das Mädchen seine Maske abzog und darunter ein bleiches, ovales Gesicht mit stechend grünen Augen und einem Hass erfüllten Ausdruck zum Vorschein kam. Die Wangen des Mädchens waren gerötet.
    „Glaube bloß nicht, dass du davonkommst, Schattenfresser“, knurrte sie und kam so dicht an Tal heran, dass er die Wärme ihres Gesichts spüren konnte. „Die Crone wird dich mir überlassen. Wir werden noch einmal kämpfen.“
    Dann ging sie davon und Tal sah sie nicht mehr. Sein Schattenwächter kam wieder hoch und wickelte sich um seinen Hals. Auch er schien froh zu sein, von diesem wilden Mädchen wegzukommen.
    Tal blieb ruhig liegen. Es schien das Beste zu sein, was er tun konnte um wieder zu Kräften zu kommen. Er hatte noch immer seinen Sonnenstein und jetzt, da er nicht mehr so überrascht war, konnte er ihn auch besser einsetzen. Er hatte gesehen, dass das Mädchen nur einen natürlichen Schatten hatte. Sie war keine Erwählte und das bedeutete, dass die Untervölkler tatsächlich hierher kamen oder es zumindest einst getan hatten. Doch dieses Mädchen sah nicht aus wie jemand vom Untervolk. Ihr Gesicht war zwar bleich, hatte jedoch rote Wangen. Ihr Haar war weißblond und ihre Augen stechend grün. Tal hatte noch nie eine solche Haarfarbe gesehen. Und es wurde ihm bewusst, dass er noch nie jemandem vom Untervolk in die Augen gesehen hatte. Sie hatten ihre Köpfe immer gesenkt.
    Er lag noch immer da, als die Frau, die gerufen hatte, kam, um ihn sich anzusehen. Sie war schon etwas älter und hatte ihre Maske abgenommen. Auch ihre Kleider waren anders – das Fell schien weicher zu sein. Tal sah, dass diese Frau im Gegensatz zu Milla keine Panzerung trug. Und sie hatte keine Axt bei sich.
    „Steh auf,“ sagte die Frau. „Oder ich sorge dafür, dass Milla dich in Stücke hackt und an die Wreska verfüttert.“
    Tal stand auf. Als sich sein Schattenwächter bewegte, machte die Frau einen Schritt zurück und zog scharf die Luft durch die Zähne.
    „Was ist das?“, fragte sie.
    Tal dachte einen Augenblick nach. Er war nicht sicher, wie er antworten sollte. Diese Leute mit ihren natürlichen Schatten mussten irgendwie zum Untervolk gehören. Es gab nur eine Art mit ihnen umzugehen und die war, ihnen Befehle zu erteilen. Sie hatten höchstwahrscheinlich noch nicht begriffen, dass er ein Erwählter war!
    „Mein Schattenwächter“, sagte er stolz. „Ich bin Tal Graile-Rerem vom Orange-Orden der Erwählten im Schloss. Wer bist du?“
    Das schien genau der falsche Satz gewesen zu sein. Milla, irgendwo in der Dunkelheit, drehte sich plötzlich knurrend um und hob wieder ihre Axt. Doch die ältere Frau erhob die Hand und das Krieger-Mädchen blieb stehen.
    „Er kennt unsere Bräuche nicht“, sagte die Frau. „Seltsam, so etwas auf dem Eis anzutreffen. Eigentlich sollten wir wissen, wer sich hier herumtreibt.“
    Sie schwieg einen Augenblick nachdenklich. Dann sagte sie: „Ich bin die Crone des Far-Raider-Clans der Eiscarls. Dies ist Milla, die eine Schildjungfrau zu werden wünscht und es vielleicht schon ist. Du wirst mit uns zurück zum Schiff kommen, Tal Graile-Rerem.“
    Sie sprach seinen Namen seltsam aus. Außerdem mochte Tal es nicht, wie sie mit ihm redete. Schließlich hatte sie nur einen normalen Schatten.
    „Ihr werdet mich zum Schloss bringen“, befahl er. „Sofort.“
    Seine Stimme war gepresst und klang sogar in seinen Ohren unsicher. Der Plan, diesen Untervölklern zu zeigen, wer hier das Sagen hatte, funktionierte eindeutig nicht. Sie waren offensichtlich Wilde, die zu allem fähig wären.
    „Ähm, bitte“, fügte er hinzu und dieses Mal brach seine Stimme völlig.
    Die Crone sah ihn an und wandte sich dann an Milla. Tal sah nicht, was sie tat, aber Milla holte jetzt etwas unter ihren Fellen hervor. Einen flachen, gebogenen Knochen, den sie an einem Ende festhielt.
    Tal fragte sich

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