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Der siebte Turm 01 - Sturz in die Dunkelheit

Titel: Der siebte Turm 01 - Sturz in die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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dachte.
    „Euer Sonnenstein muss einmal ein helles, dauerhaftes Licht abgegeben haben“, meinte Tal. „Jetzt flackert er und wechselt die Farbe.“
    „Das weiß doch jeder Narr!“, sagte Gabelbart. Er sah jetzt böse drein und schwenkte seine Axt. „Jeder Narr, der einmal einen Sonnenstein gesehen hat, auch wenn es bei den Clans nur noch wenige gibt. Überlasst ihn dem Eis, sage ich!“
    „Aber ich kann den Sonnenstein reparieren“, stammelte Tal. „Man muss ihn nur neu einstellen.“
    „Gut“, sagte die Crone. „Ich hatte gehofft, dass du das sagen würdest. Wenn du unseren Sonnenstein richten kannst, werden wir dein Leben schonen.“
    „Darf ich gegen ihn kämpfen, wenn er ihn nicht richten kann?“, fragte Milla. Sie sprang von dem Mast und landete behände auf den Füßen. Tal zog sich instinktiv zurück, zur Urne mit seinem Schattenwächter.
    „Nein“, sagte die Crone mit fester Stimme. „Wenn er versagt, geht er auf das Eis – und zu den Merwin.“

 
KAPITEL FÜNFZEHN
     
     
     
    Tal hatte angenommen, die Eiscarls würden den Sonnenstein zu ihm herunterbringen. Doch die Crone erklärte ihm, dass sie das nur taten, wenn das Schiff vor Anker lag. Sie brauchten das Licht des Sonnensteins, um die Gefahren zu erkennen, die vor ihnen lagen.
    Als Tal sich weigerte, nach oben zu klettern, erklärte Milla ihm voller Vergnügen, was ein Merwin war und wie es um seine Überlebenschancen stand, wenn er einem davon begegnete.
    „Die meisten Merwin sind zehnmal so lang wie du groß bist“, sagte sie. „Sie haben ein einzelnes, leuchtendes Hörn, das genau zwischen ihren Augen sitzt. Siehst du Kral dort drüben? Sein Schwert ist aus dem Hörn eines jungen Merwin gemacht. Wenn die Merwin einmal tot sind, hören die Hörner im Laufe der Zeit langsam auf zu leuchten. Die Merwin gleiten schneller über das Eis, als du jemals laufen kannst. Sie haben eine glitschige Haut und große Flossen, mit denen sie sich vorwärts schieben. Meistens hauen sie einfach ihr Horn in alles, was sie erwischen und schlagen es dann auf das Eis. Du wärst besser dran, wenn du gegen mich kämpfen müsstest. Du musst nur darum bitten. Wenn du die Crone bittest, gegen mich kämpfen zu dürfen, wird sie es gestatten.“
    Tal hörte nicht auf sie. Er hatte keine Ahnung, weshalb Milla unbedingt gegen ihn kämpfen wollte, doch er wusste, dass die Crone ihn beschützen würde… wenn er den Sonnenstein reparieren konnte.
    „Ich brauche meinen Schattenwächter“, sagte er. „Ich brauche ihn, um hinaufzuklettern und den Sonnenstein zu reparieren.“
    Die Crone sah ihn wieder mit ihren gruseligen, grünen Augen an. „Nein, du brauchst ihn nicht.“
    Tal seufzte. Er brauchte seinen Schattenwächter tatsächlich nicht unbedingt. Doch ohne ihn an seiner Seite fühlte er sich unwohl und ihm war schlecht und schwindlig. Den Mast zu ersteigen, wäre ohne die Hilfe seines Schattenwächters zehnmal schwieriger, selbst wenn er ihm nur als normaler Schatten folgte.
    „Milla wird dir helfen hinaufzuklettern“, sagte die Crone. „Das werde ich nicht!“, rief Milla. „Er ist ein verlogener Dieb! Ihr glaubt doch nicht wirklich diese Geschichten von hunderten von Lichtern und dieses Schlossmärchen…“
    Die Crone drehte sich um und sah das Mädchen an. „Du willst eine Schildjungfrau werden, Milla, und du befolgst Anweisungen nicht?“
    Das war eine deutliche Warnung. Tal wusste zwar nicht, was eine Schildjungfrau war, aber Milla wollte offensichtlich eine solche werden und die Crone hatte die Macht, es zu verhindern.
    Milla wandte sich mit einem mordlustigen Gesichtsausdruck an Tal. „Also gut! Fang an zu klettern, du Dieb!“
    „Mein Name ist Tal Graile-Rerem“, sagte Tal. „Ich gestatte dir, mich Tal zu nennen. Und auch wenn ich ein Dieb wäre, hättet ihr sicher nichts, was mich interessieren würde!“
    Zumindest, so sagte er sich, war er kein Dieb, wenn es um die Eiscarls ging.
    „Tal, Mal, Qual, Schmal – wie auch immer du dich nennen magst“, sagte Milla. „Ich nehme nicht an, dass du an einem Seil klettern kannst, also müssen wir direkt am Mast klettern.“
    Sie zeigte auf die Eisen, die alle paar Spannen in den Mast gehauen waren. Tal trat vor und prüfte eines davon auf seine Tragkraft. Dann griff er nach oben und begann zu klettern.
    Der Mast schien aus einem einzigen riesigen Knochen gefertigt zu sein. Tal versuchte, sich vorzustellen, was für ein Monster wohl vierzig Spannen lange Knochen hatte. Die Klettergriffe

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