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Der siebte Turm 01 - Sturz in die Dunkelheit

Titel: Der siebte Turm 01 - Sturz in die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Arme gestützt. Dann warfen sie sie ein paar Mal hoch und brachten sie zum Lachen.
    Beim dritten Mal warfen sie sie mit aller Kraft hoch in den schwarzen Himmel. Milla flog durch die Luft, wirbelte immer wieder herum und lachte über die kreisende Bewegung. Es war, als würde sie für immer nach oben fallen.
    Dann gab es einen Lichtblitz.
    Milla wachte auf. Sie war noch immer in der Kristallkugel gefangen. Noch immer waren vielfarbige Lichtstrahlen auf sie gerichtet, doch jetzt waren sie nur noch wie einfaches, machtloses Licht. Die Strahlen hatten ihre Wirkung auf Milla verloren. Frische Luft wehte durch die Kugel, begleitet von einem ekelhaft süßlichen Geruch.
    Von Fashnek war nichts zu sehen. Er hatte sich aufgemacht, um Bericht zu erstatten. Er musste berichten, dass Tal nicht gelogen hatte.
    Dieses Mädchen kam wirklich von außerhalb des Schlosses. Und sie hatte Kräfte und Verbündete, um Fashnek schwitzen und zittern zu lassen, als er seinem Meister zu Füßen lag.

 
KAPITEL ZWANZIG
     
     
     
    Tal brauchte vier Stunden, um den Teil des Buches zu lesen, den Ebbitt ihm geschickt hatte. Einige weitere Stunden dauerte es, ein paar Absätze davon noch einmal aufmerksam zu studieren, um genau herauszufinden, was der Autor meinte. Ein paar Seiten fehlten und der letzte Teil schloss mit dem Anfang des Satzes: „Der letzte Schritt zur Vollendung der Treppe ist…“
    Tal blätterte diese letzte Seite mindestens zwanzigmal um, bevor er akzeptierte, dass nichts mehr folgte. Er musste selbst herausfinden, wie die Treppe fertig zu stellen war.
    Wenn er überhaupt so weit kam. Die Treppe erforderte alle Farben des Spektrums und Tal hatte erst Rot, Orange, Gelb und Grün gelernt. Doch er hatte schon immer eine natürliche Begabung im Umgang mit Licht besessen und sein Vater wie auch Ebbitt hatten ihm Dinge beigebracht, die er im Lektorium niemals gelernt hätte.
    Seine ersten zaghaften Versuche waren vollkommene Fehlschläge. Der neue Sonnenstein hatte viel mehr Kraft als sein alter und Tal hatte ihn einfach nicht richtig unter Kontrolle. Die Farben verwischten und Lichtstrahlen irrten ziellos durch die Grube. Die ersten drei Treppen, die er erschuf, fielen bereits in sich zusammen, als sie nur drei oder vier Stufen hoch waren.
    „Das schaffe ich nicht“, murmelte Tal schließlich und warf die Seiten des Buches auf den Boden. Seine Augen brannten und er hatte Kopfschmerzen. Er legte sich auf die Matratze und schloss die Augen. Nur ein paar Minuten, sagte er sich. Dann würde er es noch einmal versuchen.
    Doch bevor er noch länger nachdenken konnte, war er eingeschlafen und in einem Traum versunken. Er war wieder draußen auf dem Eis, dieses Mal ohne Milla. Doch er besaß einen Sonnenstein; einen sehr hellen, der alles beleuchtete. Auch sein Schattenwächter war da, doch aus irgendeinem Grund wollte Tal ihn in diesem Traum nicht bei sich haben. Der Schattenwächter folgte ihm auf den Fersen, doch Tal lief rutschend und schlitternd davon. Der Schatten wurde größer und verwandelte sich in Sushins Geistschatten. Dann wurde er noch größer, bis er den ganzen Himmel hinter Tal ausfüllte. Er riss sein gewaltiges Maul auf, um Tal in einem einzigen Bissen zu verschlingen…
    Tal schoss aus dem Schlaf hoch. Er war schweißüberströmt. Auch sein Schattenwächter setzte sich auf, in der Form eines tröstenden, braven Dattu. Tal warf einen Blick auf seinen Sonnenstein. Es waren zwanzig Minuten vergangen.
    Er spritzte sich etwas Wasser ins Gesicht und begann wieder an der Lichttreppe zu arbeiten. Dieses Mal konnte er sich viel besser konzentrieren.
    Zuerst wollte er sich nur an einer kleinen Treppe mit ein paar Stufen versuchen. Er verwob vorsichtig verschiedenfarbige Lichtstrahlen zu zwei kurzen Regenbogen und verband diese dann an den Enden, woraus drei getrennte Stufen entstanden.
    Selbst als die Treppe vor ihm in der Luft schwebte, undurchsichtig und fest, war Tal nicht sicher, ob es funktionieren würde. Dann setzte er seinen Fuß auf die erste Regenbogenstufe und stellte fest, dass sie ihn trug.
    Voller Erfolgsgefühl lief er immer wieder die drei Stufen hoch und wieder herunter. Dabei vergaß er, dass die Stufen nur ein paar Minuten Bestand hatten, wenn er einmal aufgehört hatte, sich auf seinen Sonnenstein zu konzentrieren. Sie brachen in dem Augenblick zusammen, in dem er seinen Fuß auf die höchste Stufe setzte. Tal fiel mit rudernden Armen zu Boden. Sein Schattenwächter, der sich noch immer von Sushins

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