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Der siebte Turm 01 - Sturz in die Dunkelheit

Titel: Der siebte Turm 01 - Sturz in die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Angriff erholen musste, kam zu spät, um ihn aufzufangen. Er zischte warnend – oder erschöpft –, als Tal sich aufrappelte und zur Matratze humpelte.
    Eine Treppe aus Licht von einer Größe, die ihm aus der Grube helfen konnte, würde zwischen zwei und drei Stunden in Anspruch nehmen, schätzte Tal. Wenn er es überhaupt schaffte.
    Er betrachtete seinen Sonnenstein genauer. Wahrscheinlich war er schon jahrelang nicht mehr vom Zeitstein der Versammlung kalibriert worden. Und doch könnte er noch genau sein. Nach dem Farbband in seinem Innern zu schätzen, war es gerade zwei Uhr morgens. Es war unwahrscheinlich, dass Sushin oder sonst jemand ihn vor der Weckstunde um sieben besuchte.
    Also hatte er Zeit für eine Flucht. Doch er war sich noch immer nicht darüber im Klaren, ob Sushin es ehrlich gemeint hatte, als er ihm einen neuen Sonnenstein und eine sichere Rückkehr zu seinem Leben als Erwählter zugesagt hatte.
    Tal rieb sich angestrengt die Stirn und dachte über all diese Dinge nach. Schließlich beschloss er, dass er die Treppe bauen und seine Chance zur Flucht nutzen musste. Suhsin mochte vielleicht einen hohen Rang im Orange-Orden bekleiden, doch Tal vertraute ihm nicht. Immerhin hatte Sushin ihn in die Grube geworfen, also musste Tal auch nicht versuchen, die Dinge auf korrekte Weise anzugehen. Wahrscheinlich hatte Sushin auch Tals Vater in der Grube gefangen gehalten.
    Nein, Sushins Angebot war sogar sicher eine Falle. Wenn er einmal herausgefunden hatte, dass Tal keine Verbündeten hatte, würde er ihn nur noch loswerden wollen.
    Nachdem er diese Entscheidung gefällt hatte, ignorierte Tal seine Kopfschmerzen und machte sich daran, die Treppe aus Licht zu bauen. In dem Buch wurden zwei verschiedenen Methoden beschrieben. Die eine war schneller und etwas einfacher, verlangte aber dem Sonnenstein mehr Energie ab. Die andere war etwas schwieriger, kostete den Stein dafür weniger Kraft.
    Tal hatte den Wert eines Sonnensteins zu schätzen gelernt. Er entschied sich für die langsamere Methode, auch wenn sich ein flaues Gefühl in seinem Magen ausbreitete, als er seinen Stein hob. Er hatte nur einen Versuch bei diesem Experiment. Es war eine Stufe von Magie, die normalerweise von niemandem angewendet wurde, der nicht wenigstens ein Hellstern der Blauen und überdies ein wirklich geübter Licht-Magier war. Und hier stand Tal, ein Junge, nicht einmal ein vollwertiger Erwählter, und versuchte eine Treppe aus Licht mit einer Höhe von dreißig Spannen zu bauen!
    Regenbogenstufe um Regenbogenstufe zog Tal die Treppe an der runden Grubenwand hoch. Er stand mit hoch erhobenem Sonnenstein in der Mitte. Schweiß glitzerte auf seiner Stirn. Seine ganze Aufmerksamkeit galt dem Stein und dem Licht, das er abstrahlte. Tal musste im Geiste jeden einzelnen Strahl mit sechs anderen verweben; wenn dann der kurze Regenbogen entstanden war, musste er ihn nach oben schweben lassen und auf den jeweils letzten setzen.
    Als die Treppe nur noch einige Spannen vom Rand der Grube entfernt war, stieg Tal ein paar Stufen hoch. Er musste sich so stark auf die Herstellung der letzten Stufen und auf den Zusammenhalt der ganzen Treppe konzentrieren, dass er ein paar Mal beinahe hinunter gefallen wäre.
    Schließlich war die Treppe vollendet. Eine in vielen Farben schillernde Spirale aus unzähligen kleinen Regenbogen. Jeder einzelne bildete eine runde Stufe aus festem Licht. Tal seufzte erleichtert und stieg schnell hoch.
    Er hatte drei Viertel des Weges hinter sich, als er das Knallen von Metall auf Stein und eine Stimme hörte, die sich voller Wut oder Schmerz erhob.
    Tal war einen Moment von dem Geräusch abgelenkt und verlor die Kontrolle über seinen Sonnenstein. Er blitzte in seiner Hand auf und sandte einen wilden, vielfarbigen Lichtstrahl aus. Der Strahl reflektierte um Tal und unter ihm und schnitt die Treppe in der Mitte durch. Alle Stufen unter Tal stürzten in einem plötzlichen Blitz aus gleißendem Licht ineinander. Die Stufen über ihm wechselten die Farbe und die Stufe, auf der er stand, wurde weich wie schmelzendes Wachs.
    Tal warf sich nach vorn und übersprang drei Stufen auf einmal. Er versuchte nicht einmal, die Treppe zu reparieren. Er wusste instinktiv, dass das, was immer auch schiefgegangen war, jenseits seiner Kräfte lag. Außerdem war er bereit für alles und jeden, der oben am Rand auf ihn wartete.
    Dieses Mal hielt Tal seinen Sonnenstein in der Hand und er würde kämpfen!
    Die letzte Stufe fühlte sich wie

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