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Der siebte Turm 04 - Jenseits der Grenze

Titel: Der siebte Turm 04 - Jenseits der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Meinung eine Treppe geben. Diese musste sowohl zum Basisraum des Roten Turmes führen als auch zu einem kleinen Laufsteg, der an der Außenseite der Turmbasis entlang verlief.
    Als Tal zuvor auf den Roten Turm geklettert war, hatte er etwas weiter oben auf einem ähnlichen Steg auf den Orangefarbenen Ebenen begonnen, war dann hinuntergestiegen und auf den Roten Steg übergewechselt. Von dort hatte er seinen Angriff auf den Roten Turm gestartet.
    Obwohl Tal den Saal der Hohen Roten Zusammenkunft noch nie gesehen hatte, war er sicher, dass er den gleichen Grundriss hatte. Als er schließlich in dem großen Raum stand, sah er, dass er Recht gehabt hatte. Obwohl er anders ausgestattet war – mit niedrigen, hellrot gepolsterten Sitzecken im Gegensatz zu den unterschiedlichen Kristallstühlen im Saal der Orangefarbenen Zusammenkunft –, war die Treppe in der gleichen Ecke. Sie war gerade einmal zwei Spannen breit, hatte keinerlei Geländer und führte bis an die weit oben liegende Decke. Tal nahm an, dass sie selten benutzt wurde, so wie ihr Gegenstück im Saal der Orangefarbenen Zusammenkunft.
    „Das ist sie“, sagte er zu Crow und zeigte darauf.
    „Gut“, gab der zurück. Er sah sich um und versicherte sich, dass die Kammer wirklich leer war. Dann nahm er seinen Tornister ab und stellte ihn vorsichtig aufrecht auf eine der Sitzgruppen. Tal tat es ihm nach, dann gingen sie beide von den Tornistern weg.
    „Berühre deine Überhandschuhe nicht, wenn du sie ausgezogen hast“, sagte Crow. Er zeigte Tal, wie er beide Handschuhe lockern und abschütteln konnte. Das war besser als einen auszuziehen und sich dann zu fragen, was man mit dem anderen anstellen sollte.
    Sie ließen die Überhandschuhe liegen und gingen wieder ein paar Schritte zurück, um ihre Clogs und die Mäntel abzulegen. Die leichteren Unterroben waren klamm vom Schweiß. Beide Jungen trugen Messer an ihren Schärpen; Tal trug seinen Sonnenstein offen.
    Jeder Erwählte oder Geistschatten, der sie so sah, würde sie sofort als irgendeine Art Feind entlarven.
    „Kann ich jetzt endlich aufhören, einen normalen Schatten zu spielen?“, fragte Adras vorsichtig, als Tal zur Treppe ging. Der Geistschatten hob seinen Kopf, während er sprach, behielt aber Tals Grundform bei. Es sah sehr eigenartig aus, so als würde Tals Schatten sich plötzlich aufrollen.
    „Wenn wir draußen sind“, versprach Tal.
    Als sie die Treppe hochstiegen, stellte Crow Tal plötzlich eine Menge Fragen über Schlüsselsteine.
    „Hat dir dein Vater jemals etwas darüber erzählt, wie diese Schlüsselsteine funktionieren?“, fragte Crow, als sie auf halber Höhe waren.
    „Nein“, antwortete Tal. Sein Bein schmerzte wieder. Die Treppe war steil und man konnte leicht seitlich abstürzen. Er brauchte seine ganze Konzentration.
    „Ich meine, die Wächteraufgabe wird doch sicher innerhalb der Familie vererbt. Er könnte ja etwas gesagt haben.“
    Tal zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf.
    „Was ist mit Jarnils Bemerkung, sie könnten nicht bewegt werden? Glaubst du, dass er Recht hat?“
    „Ich weiß es nicht.“ Sie waren beinahe oben angekommen. Die Tür war möglicherweise verschlossen, doch Tal konnte das Schloss mit seinem Sonnenstein zerschmelzen. Er hatte einmal den Schlüssel zur Roten Tür gestohlen, ihn aber längst wieder verloren.
    „Jemand muss sie doch einmal angebracht haben“, murmelte Crow. „Ich wette, dass man sie auch wieder wegnehmen kann. Wir sollten den Stein mitnehmen. Dann können wir ihn benutzen.“
    Tal ignorierte ihn einfach. Er blieb einen Augenblick stehen, um Atem zu holen, bevor er die Tür öffnete.
    Sie war mit einem Brett vernagelt, doch das ließ sich mit Leichtigkeit wegreißen. Tal stellte es auf die Treppe und rüttelte an der Tür, doch sie war verschlossen.
    „Ich werde sie öffnen“, sagte Crow, als Tal durch das Schloss und durch einen Spalt zwischen Tür und Rahmen spähte. „Lass mich vorbei.“
    In seinem Eifer stieß Crow Tal leicht an, sodass dieser sich an einer Eisenklammer in der Wand festhalten musste, um nicht abzustürzen. Es war ein langer Weg nach unten – lang genug, um tödlich zu sein. Außerdem wusste Tal, dass Adras möglicherweise nicht schlau genug war, um ihn aufzufangen.
    Doch der Stoß schien wirklich versehentlich geschehen zu sein.
    „Oh, Entschuldigung“, sagte Crow. Tal zog sich ein paar Schritte die Treppe hinunter zurück, als Crow einen Schlüsselbund aus der Tasche holte und einen der

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