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Der Silberbaron

Der Silberbaron

Titel: Der Silberbaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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deine einzige Verteidigung, und ich habe dir das nie vorgeworfen.”
    Emma begegnete seinem Blick im Spiegel. “Ich sehe eine schöne, glückliche Frau und den wunderbaren Mann, den sie liebt … ihren Silberbaron.”
    Er lächelte und senkte den Kopf, um die Wange auf ihr goldbraunes Haar zu legen. Sie schlang sofort die Arme um ihn und zog ihn eng an sich, und immer enger, als wollte sie mit ihm verschmelzen.
    “Ich liebe dich. Sag nie wieder, dass ich dich nicht liebe oder dass du meine Liebe nicht verdienst oder dass du hässlich bist. Was immer deine Mutter dir auch eingeredet haben mag über dein Aussehen, ist absoluter Unsinn. Du bist die schönste Frau, die ich je gesehen habe”, erklärte er, nahm sie in die Arme und trug sie zum Bett.

16. KAPITEL
    “Wird deine Mutter enttäuscht sein?”
    “Enttäuscht? Warum sollte sie?”
    “Ich könnte mir denken, dass sie hofft, du würdest dich gut verheiraten”, meinte Emma ruhig. “Eine Herzogstochter wäre doch besser …” Der Rest des Satzes wurde erstickt, als er sie näher an sich zog und einen Kuss auf ihr goldbraunes Haar drückte.
    “In einer Hinsicht ähnelt sie deiner lieben Mama: Sie möchte mich unbedingt verheiratet sehen – mit wem, das ist ihr nicht so wichtig. Seit sie Davids Wandlung miterlebt hat, hält sie mir mehr oder weniger verhüllte Vorträge über die läuternde Wirkung, die eine gute Frau auf einen Mann ausüben kann.”
    Als Emma feierlich schwieg, beruhigte er sie: “Sie wird entzückt von ihrer neuen Schwiegertochter sein. Immer wieder hat sie gesagt, wie gern sie dich hat. Ihr war von Anfang an klar, wie sehr ich dich verehre, aber sie dachte, es wäre rein platonisch. Amelia hat ihr gesagt, dass du wegen einer Romanze nach Bath gekommen bist. Andernfalls wäre meiner Mutter schon längst eingefallen, uns zusammenzubringen.”
    “Meinst du wirklich?”, fragte Emma zweifelnd.
    “O ja”, erwiderte er trocken. “Sie sagte, dass du mal eine ganz hervorragende Ehefrau abgeben würdest und dass dein Beau ein Narr wäre, wenn er dir keinen Antrag machte. Außerdem sagte sie noch, dass du umwerfend aussähst, wenn man dich ein bisschen herausstaffieren würde.”
    “Was hast du geantwortet?”, erkundigte sich Emma, unsicher, ob sie erfreut oder beleidigt sein sollte.
    “Dass du sicher bald verheiratet wärst und dass es Unsinn wäre, eine Schönheit wie dich verschönern zu wollen.”
    Emma rieb ihre Wange an der seinen, um ihm für das Kompliment zu danken. “Ich glaube, unsere beiden Mütter ergeben eine recht gefährliche Mischung. Könnten wir nicht in aller Stille heiraten – und bald, Richard – und sie vor vollendete Tatsachen stellen? Bitte!”
    “O ja”, stimmte er mit einem leisen Lachen zu. “In aller Stille und sehr, sehr bald. Bevor wir nach London oder Silverdale zurückreisen. Vielleicht gleich hier, das könnte man in ein paar Tagen arrangieren. Vicky und David können die Trauzeugen sein.”
    Mit einem entzückten Seufzen schloss Emma die Augen. “Ich bin so glücklich, Richard.”
    “Gut”, sagte er mit rauer Stimme. “Dann bin ich es auch.”
    “Wirklich?”
    “Wirklich.”
    Sie bewegte sich und stieß ihn wie aus Versehen mit dem Bein an. So lange hatten sie jetzt aneinandergeschmiegt dagelegen, und doch hatte er keinen Versuch unternommen, sie richtig zu küssen oder zu berühren. Ob er sie tatsächlich nur in den Armen halten wollte? Einerseits wollte sie, dass er sich edel zurückhielt, andererseits wollte sie, dass er sie bis zur Besinnungslosigkeit küsste. Nachdem sie sich diese Sehnsucht einmal eingestanden hatte, fand sie keine Ruhe mehr.
    “Richard?”
    “Mmm?”
    “Ich hätte gern einen Gutenachtkuss.”
    “Das geht nicht, Liebste. Schlaf jetzt.”
    Einen Augenblick schwieg sie fassungslos, dann keuchte sie: “Warum nicht?”
    “Ich kann nicht neben dir im Bett liegen und dich küssen und dann einfach aufhören. Es ist schon quälend genug, dich so nah bei mir zu spüren. Du weißt doch, wie sehr ich dich begehre … ich hab es dir gezeigt”, erinnerte er sie heiser.
    Nach einem Moment angespannten Schweigens wagte Emma sich kokett vor: “Wirst du mich trotzdem in den Armen halten, bis ich eingeschlafen bin?”
    “Du könntest meine missliche Lage ja schon etwas in Betracht ziehen, meine Süße.”
    Ein köstlicher Schauer überlief sie, da in diesem samtweich vorgetragenen Vorwurf sein ganzes Begehren mitschwang. Sie zog es ja in Betracht … viel zu sehr. Sie nahm den

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