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Der Silberbaron

Der Silberbaron

Titel: Der Silberbaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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dass du sie nicht alle miteinander geliebt hast?”, fragte Emma ein wenig boshaft, nachdem sie ihm dieses Geständnis entlockt hatte.
    “Weil es sich so regelmäßig wiederholte, meine Süße”, erwiderte er mit einem ironischen Lachen. “Nachdem ich ein halbes Jahr eine Blonde hatte, wollte ich eine Brünette, manchmal fühlten auch sie sich zu jemand hingezogen, der mehr Geld hatte als ich oder der sich auf Dauer festlegen wollte.”
    Als Emma sich darauf abwenden wollte, nahm er sie bei den Armen und zog sie auf sich und schlang seine muskulösen Beine um ihre schlanken, seidigen Schenkel. “Weißt du, warum das alles vollkommen unbedeutend ist, Emma?”, fragte er sanft. “Weil du in deiner würdevollen Unschuld viel erotischer bist als sie alle zusammen.”
    Emma senkte den Kopf, blickte dann auf und sah ihm in die Augen. Sie wollte mehr hören.
    “Für dich würde ich sterben, dir alles geben, was ich besitze. So große Macht hast du über mich.”
    Emma flüsterte seinen Namen, fuhr ihm mit der Fingerspitze über das harte, eckige Kinn.
    “Wie geht die Geschichte eigentlich aus?”
    “Welche Geschichte?”, flüsterte sie.
    “Ich habe den Roman nicht ausgelesen. Heiraten Darcy und Elizabeth? Ich nehme es an.”
    Sie kicherte ausgelassen. “Selbstverständlich. Er ist ein ehrenhafter Gentleman, der einsieht, wie arrogant er war, gutherzig die Schulden von Elizabeth’ verschwenderischem Schwager bezahlt und ihre Liebe und ihren Respekt gewinnt.”
    “Klingt wie ein Märchen …”
    Sie erkannte die lachende Ironie in seiner Stimme. “Deswegen hat es mir ja so gefallen. Ich habe mir gern vorgestellt, dass ich eines Tages auch einen so guten Mann heiraten würde.”
    Aus den Augenwinkeln sah sie, wie sich sein Mund zu einem Lächeln verzog. Er streichelte ihre Wange. “Stellst du dir gern Geschichten vor?”, fragte er, und etwas an seiner belegten, heiseren Stimme ließ sie wieder vor Erregung erzittern.
    “Ich habe mir oft vorgestellt, dass die Figuren in Romanen echt wären … Es hat mir immer gefallen, im Geist anderswo zu sein”, gestand sie schüchtern.
    “Wenn du das nächste Mal gehst … nimmst du mich mit?” Er lächelte gewinnend. “Wollen wir uns vorstellen, dass du einen ehrenhaften Gentleman heiratest?”
    Sie senkte die Lider, und ein verführerisches Lächeln spielte um ihren Mund. “Ich dachte, du findest solche Spielchen unreif.”
    “Oh, manche Spiele werden immer besser, je reifer man wird.”
    “Wer macht die Regeln?”, fragte sie atemlos.
    “Du.”
    “Immer?”
    “Immer.”
    “Aber … nach meinen Regeln heirate ich einen ehrenhaften Gentleman, den ich anbete und der mich sanft und mit aller Zärtlichkeit liebt, denn das hat er mir versprochen.”
    “So soll es sein … ich schwöre es dir … bis du mehr willst.”
    Als sie ihn verwirrt ansah, lachte er beruhigend. “Du wirst schon den richtigen Zeitpunkt finden … Soll ich dir meine Lieblingsvorstellung verraten? An jedem Hochzeitstag stiehlst du Shah aus den Ställen und fliehst in die Wälder …”
    “Wirst du zornig sein, wenn du mich verfolgst?”, fragte sie mit süßer Ernsthaftigkeit.
    “Nur wenn du willst … du machst die Regeln.”
    Emma ließ die Hand in sein silberblondes Haar gleiten, strich ihm über das stoppelige Kinn und fühlte sich vollkommen aufgehoben in ihrer Liebe und in ihrem Vertrauen.
    – ENDE –

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