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Der Silberbaron

Der Silberbaron

Titel: Der Silberbaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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sagen können. Von dem Moment an, als ich dich in der South Parade in der Eingangshalle sitzen sah, wusste ich, dass ich dich niemals wieder gehen ließe. Weißt du, warum ich nichts gesagt habe? Ich hatte Angst, du würdest mich abweisen. Ich wusste, dass du mich für einen skrupellosen Lügner hältst, der versucht, dich in seine dekadenten Fänge zu locken … natürlich nur so lange, bis er eine andere findet, dann würde er dich in die Gosse werfen. Stimmt’s?”
    Emma wandte sich ab, um Fassung ringend.
    “Komm, gib es zu. So hast du mich vor drei Jahren gesehen, und so siehst du mich noch heute. Ich bin ein selbstsüchtiger Wüstling, wie könnte ich da irgendeine Frau lieben? Die Wahrheit ist, Emma, ich liebe nicht irgendeine Frau, ich liebe dich. Und den anderen Frauen habe ich zwar nicht viel Zeit oder Zuneigung geschenkt, bin ihnen aber mit Rücksicht und Großzügigkeit begegnet. Wenn ich meine Vergangenheit für dich ändern könnte, gegen ein Leben in Würde und Anstand eintauschen könnte, so würde ich es tun. Aber das kann ich nicht. Und lügen will ich nicht. Manches an meiner Vergangenheit bedaure ich, mehr kann ich nicht sagen. Meine Zukunft bist du. Ich liebe dich. Und ich weiß, dass du mich auch liebst.”
    “Wie können Sie … wie kannst du das wissen?”
    “Du hättest ja in die andere Richtung laufen können”, erwiderte er mit einem Lächeln. “Aber du hast es nicht getan. Du bist zu mir gelaufen … weil du mir vertraust. Weil du mich liebst.”
    Ihre Blicke versenkten sich ineinander, und weil sie wusste, dass es stimmte, denn er log nie, strömten ihr nun endlich die Tränen aus den Augen, und ihre Freude machte sich in einem riesigen Schluchzer Luft.
    Richard trat auf sie zu. “Sag, dass du mich liebst, sonst nehme ich dich nicht in die Arme”, drohte er.
    Weinend lehnte sie sich an ihn.
    “Sag es!”
    “Ich liebe dich …”, schluchzte sie, und er drückte sie heftig an seine Brust und wiegte sie beruhigend in den Armen.
    “Also, wo waren wir vorhin stehen geblieben?”, fragte er nach einer Weile. “Ah ja, Abbey Wood, wo du weggerannt bist und ich dich gefangen und dann bewiesen habe, was für ein grüner Junge ich doch bin.”
    Emma hob die Augen und sah den Schmerz hinter der selbstironischen Bemerkung. Sie schüttelte den Kopf. “Ich habe das nicht gedacht, überhaupt nicht, Richard.”
    “Ich schon”, sagte er heiser. “Das eine Mal, wo ich alles richtig machen will, und es ist vollkommen schiefgegangen! Das eine Mal, wo ich es wirklich verdient hätte, von dir geschlagen zu werden, und du warst viel zu verstört dazu, und das hat mir große Angst gemacht. Nicht du musstest dich schämen, sondern ich. Ich schwöre dir, dass ich dir nie mehr wehtun will …”
    “So schlimm war der Schmerz nicht”, flüsterte Emma und verbarg ihr hochrotes Gesicht an seiner Schulter. “Nicht so, wie du meinst. Es hat anders wehgetan … im Herzen. Ich mache dir keine Vorwürfe, schließlich habe ich dich ja denken lassen, dass ich unkeusch wäre und dich wollte …”
    “Ich habe dir keinerlei Gelegenheit gegeben, mich zurückzuweisen. Ich habe dich erst gefragt, als es schon zu spät war.” Er seufzte voll Reue. “Ich war so zornig auf dich, Emma”, gab er zu. “Als Stephen mir von dem Klatsch erzählte, der an jenem Abend in den Assembleesälen kursierte, wusste ich, dass es um dich ging: Du warst aus London davongelaufen, um Dashwood zu entfliehen; ich wusste, was für ein Lüstling er ist, und da lag für mich der Schluss nahe, dass er dir Gewalt angetan hatte. Und der bittere Gedanke, dass ich einen Sohn von ihm vielleicht als meinen Erben aufziehen müsste, hat mich ganz krank gemacht, als ich Shah folgte … Als ich dich dann endlich eingeholt hatte, hatte ich mich sogar damit abgefunden: Ich liebte dich und würde dich in jedem Fall heiraten. Und dann schienst du ihn zu verteidigen, was mich noch zorniger gemacht hat … Als ich dann auch noch entdeckte, dass du mir die ganze Zeit etwas vorgemacht hattest über deinen Liebhaber, dass ich mir völlig grundlos Sorgen gemacht hatte … ich war vor Erleichterung und Zorn so außer mir, dass ich nicht mehr wusste, was ich tat. Ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich dich belohnen oder bestrafen sollte, und bin zwischen beidem hin- und hergeschwankt wie ein Narr.” Er lachte und flüsterte in ihr weiches Haar: “Ich habe dir doch gesagt, dass du mich in den Wahnsinn treibst. Und so war es dann ja auch.”
    “So kam

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