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Der Silberbaron

Der Silberbaron

Titel: Der Silberbaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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folgte ich dir ins ‘Fallow Buck’, wo du mein Pferd gestohlen hast. Dann ritt ich dir zum Abbey Wood nach, wo du mir wieder davongelaufen bist …”
    “Woher wussten Sie, dass ich nach Hertfordshire will?”, unterbrach Emma hastig diese beunruhigend vollständigen Reminiszenzen.
    “Deine Mutter hat mir deinen Brief gezeigt. Was macht dir denn solche Sorgen?”
    Sie entschied sich für die Wahrheit. “Meine Eltern sagten mir, Sie wollten ihnen behilflich sein, einen Mann für mich zu finden”, erklärte sie steif. “Ich möchte Ihnen für Ihre Mühe danken. Es wäre sicher vernünftig. Mir ist inzwischen auch klar, dass es etwas närrisch ist, bei Victoria Rat zu holen. In meinem Alter sollte man selbst entscheiden … und das habe ich getan.” Sie sah in sein regloses Gesicht auf. Er wartete darauf, dass sie fortfuhr, also sagte sie leichthin: “Ich war schon immer unabhängig und interessiert am Reisen. Außer London habe ich bisher so wenig gesehen, da wird es Zeit, dass ich meinen Horizont erweitere. Ich möchte nach Nordengland. Ich habe von Moorlandschaften gelesen und spektakulären Bergen … Und da ich gebildet und eine Dame bin, wird es mir wohl gelingen, meinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen …” Ihre Stimme schwankte, doch ihre Lippen lächelten weiter.
    “Das hast du beschlossen?”, fragte Richard ruhig. “Sag mir, was soll ich denn dann tun? Dich einfach gehen lassen?”
    Sie betrachtete sein unrasiertes Gesicht, die langen Wimpern, die verhangenen Augen. Er sah müde und erschöpft aus. Eine Welle der Zuneigung überlief sie; am liebsten hätte sie ihn berührt, die Wunde gestreichelt, die unter seinem silberblonden Haar gerade noch zu sehen war, ihn beruhigt. Dann wurde ihr klar, was ihm Sorgen machte.
    Bei ihrer neuen erzwungenen Reife Zuflucht suchend, erklärte sie rasch: “Oh, Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, dass ich … ich bin sicher, dass … ich nicht guter Hoffnung bin. Ich hätte Dashwood niemals aufgesucht, wenn diese Möglichkeit noch bestünde”, erklärte sie errötend.
    “Ich wünschte, sie bestünde noch.”
    In seiner Stimme lag so große Ernsthaftigkeit, dass sie ihm einen fragenden Blick zuwarf. Warum hatte er das gesagt?
    “Du hast mir nicht geantwortet, Emma. Was soll ich tun, wenn du weggehst?” Begehren zeigte sich auf seinem Gesicht.
    Ach, er wollte sie noch immer. Aber worum ging es ihm? Um eine Geliebte, mit der er noch nicht fertig war? Würde die Lust anhalten, wenn er einer verführerischen Kurtisane begegnete? Oder wäre es ihm dann durchaus recht, wenn sie dem Gatten, den er für sie ausgesucht hatte, eine treue Ehefrau war?
    “Was Sie tun sollen?”, wiederholte sie mit unverhohlener Bitterkeit. “Wie ich höre, wartet die Tochter eines Herzogs auf Sie, und eine Kupferader und ein kleines Vermögen, um das Ihre noch zu mehren. Ich nehme an, dass dies eine recht reife Beurteilung Ihrer Aussichten ist.” Sie warf den Kopf zurück und funkelte ihn an.
    Richard starrte sie erstaunt an und begann dann zu lachen. “Gott sei gepriesen, du bist ja eifersüchtig”, murmelte er erleichtert. “Einen Augenblick lang dachte ich wirklich, du willst auf romantische Reisen gehen.”
    Abrupt stand er auf und zog sie mit sich hoch. “Mir scheint, wir kämen viel besser miteinander zurecht, wenn wir den Klatsch ignorierten. Wer hat dir denn von der Herzogstochter erzählt? Amelia?”
    Emma nickte, verwirrt über seine Erheiterung.
    “Ich habe nie ernsthaft in Erwägung gezogen, sie zu heiraten, Emma, nicht einmal um der Kupferader willen”, versicherte er ihr sanft. “Wie könnte ich? Jetzt, wo David und Stephen mit leuchtendem Beispiel vorangegangen sind und aus Liebe geheiratet haben … Etwas anderes kommt für mich nicht in Frage. Und ich weiß, dass auch für dich nichts anderes in Frage kommt.”
    Sie schluckte mühsam, sah ihn aus großen Augen an, wartete.
    Sanft berührte er ihr Gesicht. “Und deswegen hoffe ich, dass du den Ehemann akzeptierst, den ich für dich gefunden habe, denn er liebt dich wirklich von Herzen. Und er ist ganz sicher, dass du ihm sagen wirst, du liebst ihn auch, wenn du ihm erst einmal die kaltblütige Verführung verziehen hast.”
    Emma rückte von ihm ab. “Das dürfen Sie nicht sagen … es ist nicht wahr … es ist grausam”, brachte sie mühsam hervor. Sie legte die Hand über ihre tränennassen Augen.
    Eine gespannte Stille trat ein, und dann sagte er leise: “Ich hätte dir das schon vor langer Zeit

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