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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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hatte. Vom ersten Tag an hatte er auf ihre begehrlichen Umarmungen und zärtlichen Berührungen nicht mehr verzichten wollen. Es zog ihn zu ihr, als wäre sie keine käufliche, sondern eine echte Geliebte.
    Wenn er nicht umgehend zu ihr gehen konnte, schäumte die altbekannte Wut der Hilflosigkeit in ihm hoch, doch hielt sie nie länger als bis zu dem Zeitpunkt, in dem sich die Tür von Carlas Kammer hinter ihm schloss. Sobald sie mit ihm allein war, schlang sie die Arme um seinen Hals und verführte ihn mit einer Gier, die keinen Platz für Zweifel an seinen Fähigkeiten als Liebhaber ließ und ihn mit solchem Stolz erfüllte, dass er glaubte, nie mehr auf die Liebe mit ihr verzichten zu können.
    Obwohl er in dieser Woche das Hurenhaus schon zum dritten Mal aufsuchte, konnte Odon es kaum erwarten, Carla in die Arme zu schließen. Seit einiger Zeit brachte er ihr hin und wieder kleine Aufmerksamkeiten mit: eine Blume, einen Granatapfel, ein buntes Band für ihr duftiges Haar und einmal sogar ein kleines Stück Seife. Wenn sie sich darüber freute wie ein Kind und ihm ganz zart und liebevoll, beinahe unschuldig, einen Kuss auf die Wange hauchte, war er glücklich. Mit Carla war der Beischlaf anders, er hatte etwas Spielerisches, Zärtliches und für Odon ungewohnt Liebevolles. Bei ihr musste er sich nicht beweisen. Trotzdem bemühte er sich. Er wollte, dass sie den Akt mit ihm genoss, wusste, wie sehr sie es mochte, wenn er ihren Rücken in der Lendengegend streichelte oder ihre Brüste sanft liebkoste und mit den Lippen die Spitzen neckte, bevor sie sich vereinigten. Seit ihrer zweiten Begegnung zahlte er für die ganze Nacht, um genügend Zeit mit ihr zu haben. Manchmal brachte er Braten und Wein mit, dann saßen sie an dem winzigen Tisch in ihrer Kammer, aßen, tranken und lachten wie Frischverliebte. Sanft streichelte und kostete er ihre Kniekehle oder ihr Halsgrübchen und biss sie zärtlich in den Nacken, bis sie erschauderte. Er liebte es zu fühlen, wie sehr Carla sein Tun erregte. Er brauchte sie und wollte, dass auch sie so für ihn empfand.
    Nur ein einziges Mal war er statt mit ihr mit einer der anderen Huren gegangen. Er war zornig gewesen, weil Carla ihm nicht freudig entgegengesprungen war, um ihn gleich in ihre Kammer zu führen. Doch statt Carla damit etwas heimzuzahlen, hatte er sich nur selbst bestraft. Ohne jede Zärtlichkeit hatte er sich auf die Hure gelegt und ihr seinen Rhythmus aufgezwungen, während sie gleichmütig unter ihm gelegen hatte, den Blick gelangweilt auf die Wand geheftet. Es hatte sich falsch und schlecht angefühlt, so wie früher, als er Carla noch nicht gekannt hatte. Es hatte ihn geschmerzt, von einer gleichgültigen Hure zu steigen, statt Carla aufgelöst, mit rosigen Wangen und erhitzt von der Lust, aus einer letzten innigen Umarmung zu entlassen. Nach der Nacht mit der anderen Hure war er übellaunig und niedergeschlagen heimgeritten und hatte sich geschworen, nie wieder in die Rose Lane zu gehen. Doch schon am nächsten Abend war er in Carlas Arme gesunken und hatte ihre Zärtlichkeiten umso mehr genossen. Ihr ein wohliges Gurren zu entlocken, ließ ihn wissen, dass er kein beliebiger Kunde für sie war, sondern ihr wahrer Liebhaber.
    Odon beschleunigte seinen Schritt. Als er im Freudenhaus eintraf, wurde er freundlich begrüßt. Der Hausdiener pfiff auf zwei Fingern, damit die Huren, die gerade niemanden bedienten, aus ihren Kammern traten und ihre Reize vorführten. Odon runzelte die Stirn. Dass er seit Langem immer nur zu Carla ging, war kein Geheimnis. Für gewöhnlich wurde er deshalb einfach hereingebeten und durchgelassen. Als die Mädchen aus ihren Kammern kamen, packte die Besitzerin des Freudenhauses Odon am Arm und zog ihn mit sich.
    »I hr seid ein bisschen früh heute. Carla hat noch einen Kunden « , erklärte sie und lächelte einnehmend. »W enn Ihr nicht warten wollt, wählt Euch ein anderes Mädchen. Ein wenig Abwechslung täte Euch sicher gut. « Sie machte eine einladende Geste und bleckte die Zähne.
    Ein mächtiges Rauschen erfüllte Odons Kopf mit einer solchen Heftigkeit, dass er beide Hände an die Schläfen presste. Jetzt, genau in diesem Augenblick, lag ein anderer Mann auf Carla, schwitzend, schnaufend, wollüstig. Mit einem größeren Glied vielleicht. Sicher sogar. Die Vorstellung war ihm unerträglich. Odon rang nach Luft. Er musste zu Carla und den Kerl hinauswerfen! Wie ein wild gewordener Keiler stürmte er an dem bestürzt

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