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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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begaben, zwinkerte John ihnen verschwörerisch zu und wünschte ihnen eine gesegnete Nacht.
    ***
    Odon lag auf dem harten Boden der Halle, starrte wütend in die Dunkelheit und presste die Zähne so fest zusammen, dass ihm die Kiefer zu schmerzen begannen. William hatte es nicht verdient, königlicher Falkner zu werden, mit Ländereien und einem Weib, wie sie einem einfachen Mann wie ihm gar nicht zustanden! Warum nur hatte der Kerl so viel Glück? Odon zitterte vor Zorn, bis sich eine der Mägde an ihn drückte.
    »W enn Euch kalt ist, Mylord, wüsste ich ein gutes Mittel dagegen … « Sie drängte sich noch dichter an ihn, schlang die Arme um seinen Oberkörper und steckte die Hand in den Ausschnitt seines Hemdes.
    Odon überließ sich seiner plötzlichen Erregung, wälzte sich auf sie und schob ihre Röcke hoch, ohne sehen zu können, wer sie war. Es spielte ohnehin keine Rolle. William lag oben in einer sauberen Kammer bei seinem Weib und hielt Hochzeit, während er auf dem schmutzigen Boden der Halle liegen musste. Was nutzte es ihm, dass sein Weib schöner war als Williams? Odon hasste Maud, auch wenn er ihren Körper nach wie vor begehrte. William dagegen liebte seine Frau, das war ihm anzusehen, und auch sie schien ganz verrückt nach ihm zu sein. Odons Erregung wurde von Eifersucht und Hass noch geschürt.
    Nachdem er seinen Trieb befriedigt hatte, stand er auf, pinkelte in die Feuerstelle und legte sich wieder hin. Als die Magd sich an ihn kuscheln wollte, fuhr er sie an und befahl ihr, sich einen anderen Schlafplatz zu suchen. Dann rollte er sich in seine Decke.
    »I hr werdet nicht mehr lange vor Glück strahlen, ihr beiden « , murmelte er und schlief bald darauf ein.
    ***
    Als William erwachte, fiel erstes Tageslicht durch das mit einem Holzladen verschlossene Fenster der Kammer. Marguerite lag nackt neben ihm und schlief noch. William betrachtete sie mit klopfendem Herzen. Sie hatte keinerlei Ähnlichkeit mit Enid, weder äußerlich noch was ihr Wesen anging.
    Ein gequältes Lächeln huschte über sein Gesicht. Enid. Es war ihm, als wäre das, was mit ihr geschehen war, in einem anderen Leben gewesen. Er hatte schon vor langer Zeit Abschied von ihr genommen, aber erst mit der vergangenen Nacht war sie endgültig von ihm gegangen. Nur Marguerite zählte noch.
    William ließ seinen Blick sehnsüchtig über ihre Brüste gleiten, die sich unter dem Leintuch abzeichneten. Als Marguerite begann, sich in den Laken zu räkeln, stieg erneut lustvolle Erregung in ihm auf. Er beugte sich über seine schlafende Braut.
    »D u bist wunderschön « , flüsterte er ihr ins Ohr, schloss für einen Moment die Augen und nahm genießerisch den Duft ihres Nackens in sich auf. Liebevoll strich er mit den Fingern durch ihr vom Schlaf verworrenes Haar.
    Marguerite drehte sich um, spitzte die Lippen und legte die Arme um seinen Hals. »F ür den Fall, dass ich heute Nacht keinen Sohn von dir empfangen habe, sollten wir es gleich noch einmal versuchen « , murmelte sie und begann, an seinem Ohr zu knabbern, bis William vor Wonne leise stöhnte.
    Während sie sich zärtlich liebten, wurde es laut im Haus. Schritte und Stimmen waren vor ihrer Kammer zu vernehmen, doch William und Marguerite ließen sich davon nicht stören. Sie blieben noch eine ganze Weile eng umschlungen liegen. Erst als der König persönlich mit der Faust gegen ihre Tür hieb und sie nach unten kommen hieß, sprangen sie auf, kicherten wie Kinder, die etwas angestellt hatten, und kleideten sich an.
    William zog Marguerite noch einmal an sich. »W ie gut, dass Robert unser dummes Missverständnis aufgeklärt hat! « , raunte er ihr ins Ohr und begann seinerseits, daran zu knabbern.
    »N un ist aber Schluss, der König wartet auf uns « , ermahnte ihn Marguerite streng und küsste ihn ein letztes Mal leidenschaftlich auf den Mund. Atemlos blickte sie ihm in die Augen. »I ch werde John niemals genug dafür danken können, dass er mich dir zur Frau gegeben hat. Darum komm jetzt! « , forderte sie ihn auf, drehte den Schlüssel im Schloss herum, öffnete die Tür und zog William an der Hand aus der Kammer und die Treppe hinunter.
    Der König war mit mehreren Rittern ins Gespräch vertieft. William und Marguerite gesellten sich zu Robert und einigen anderen Männern, die in der Nähe der Feuerstelle standen.
    »S ieh nur, die Magd dort, die Odon schöne Augen macht! « , bemerkte Robert leise und deutete auf ein verlebtes Frauenzimmer mit verfilzten Haaren und

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