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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman
Autoren: Katia Fox
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bekommen. « Marguerite entspannte sich. Isabelle hatte noch genügend Zeit, Mutter zu werden.
    »A ber ich wollte John seinen ersten Sohn schenken! Einen richtigen kleinen Prinzen « , rief Isabelle wütend und stampfte wie ein Kind mit dem Fuß auf.
    »D as werdet Ihr doch auch, schließlich hat ihm seine erste Frau keine Kinder geboren. «
    »S ie nicht, aber du! « , brüllte Isabelle. »G laubst du denn, ich bin blind? Der liebevolle Blick, den er dir immer zuwirft, hätte mich schon viel früher stutzig machen müssen. «
    »M ylady, mit Verlaub, ich bin nur sein Mündel, und er liebt mich wie eine Tochter, nichts weiter « , versuchte Marguerite, sie zu beschwichtigen.
    Es war durchaus richtig, dass John immer besonders freundlich zu ihr war, aber das war schon seit ihrer Kindheit so gewesen.
    »A ch ja? Nun, Richards schiefes Hinterteil kann wohl kaum ein Zufall sein. Seine Gesäßfalte ist nach links gekrümmt, genau wie bei John! « , schrie Isabelle sie an und verließ die Kammer mit wehenden Kleidern.
    Als die schwere Holztür hinter ihr zugeschlagen war, setzte sich Marguerite verdutzt aufs Bett. Ihre Hände zitterten, und das Blut rauschte so heftig durch ihren Kopf, dass sie keinen klaren Gedanken fassen konnte. »A ber mein William ist sein Vater! « , wollte sie der jungen Königin nachrufen, doch sie war längst fort.
    »I sibel! « , rief Richard und patschte seiner Mutter mit den Händchen ins Gesicht. Sie waren eiskalt.
    »D u holst dir noch den Tod « , murmelte Marguerite, trocknete ihn weiter ab und zog ihn nachdenklich an. Als das Kind in ihrem Bauch strampelte, hielt Marguerite einen Augenblick versonnen inne und lächelte. Es war das erste Mal, dass sie die Bewegungen ihres zweiten Kindes spürte.
    ***
    Während Marguerite mit der Königin den kleinen Richard badete, nutzte William die Gelegenheit, den Maréchal vor der Halle abzufangen.
    »I hr hattet recht. Ich habe lange darüber nachgedacht, was mir Freundschaft bedeutet. Robert ist mir wichtig, immer noch, egal, was geschehen ist. Ich vermute, dass er mindestens ebenso leidet wie ich, darum werde ich Eurem Rat folgen und Robert verzeihen. « William brachte es nicht fertig, den Maréchal mit dem vertraulicheren Du anzusprechen, wie es die Barone üblicherweise untereinander taten. Solange er denken konnte, war dieser Mann sein Vorbild gewesen, und noch immer bewunderte er ihn über die Maßen.
    »E s ist gut, dass du dich entschieden hast, Großmut zu zeigen. « Der Maréchal räusperte sich.
    »B egleite mich ein Stück. Ich muss zum Stall « , forderte er William auf. »A ußerdem habe ich dir ebenfalls etwas anzuvertrauen. « Er nahm dem Pagen, der neben ihm stand, sein Schwert ab. und gürtete es um. »M ehr als einmal hat mir Athanor das Leben gerettet. « Er nickte dem Pagen zu. »D u kannst gehen. « Als der Junge ihn mit großen Augen ungläubig ansah, wedelte er mit der Hand, als wollte er eine Fliege vertreiben. »N un geh schon! « Er sah ihm nach. »N etter Bursche « , murmelte er.
    Nach einer kurzen Pause räusperte er sich erneut. »I ch war jung und ein Niemand, der nichts hatte außer seiner Stellung bei Hof « , begann er zu erzählen, ohne William dabei anzusehen. »A ußerdem war ich zu allen Zeiten mit Leib und Seele Soldat. Ich wäre nicht nur verhungert, sondern vermutlich vor Kummer gestorben, wenn ich meinem König nicht mehr hätte dienen können. Ich war dem jungen Henry damals ebenso treu ergeben wie später seinem Vater, dann Richard und nun John, ganz so, wie es sich für einen Ritter gehört. « Der Maréchal rang sich ein verzweifeltes Lächeln ab. »A ber ich habe sie geliebt. «
    William begriff nicht, von wem Guillaume sprach und worauf er hinauswollte, also hörte er nur weiter zu.
    »W ir wussten, dass es keine Zukunft für uns gab, doch das war unwichtig. Nur der Augenblick zählte, denn Liebe, William, Liebe fragt nicht nach Vernunft, sie lässt sie vergessen. «
    William sah ihn mit gerunzelter Stirn an. Er begriff noch immer nicht, was der Maréchal ihm sagen wollte.
    »A ls sich unsere Wege trennten, wusste ich nicht, dass sie guter Hoffnung war, und als ich sie wiedersah, war sie verheiratet. « Der Maréchal stöhnte. »E s hat mich furchtbar geschmerzt, auch wenn ich sie niemals zu meinem Weib hätte machen können. «
    Er blickte ins Leere, als könnte er dort seine Erinnerungen sehen. »I saac kam dazu, als wir miteinander sprachen. Ich sah gleich, dass er sofort ahnte, wer ich bin. Es war
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