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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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sich zunächst vor Guillaume und dann vor William.
    »S ir William, der König wünscht Euch an seiner Seite.«
    »I ch komme! « , nickte William, »I hr entschuldigt mich?«
    »S icher, geh nur! « Guillaume lächelte aufmunternd.
    Während William den Pagen begleitete, dachte er über Guillaumes Worte nach. Sein Gefühl sagte ihm, dass der Maréchal recht hatte. Als er die Halle betrat, sah er, wie freundlich Robert mit Adam sprach, obwohl er wusste, wer der Junge war. Robert war ein guter Mensch und würde sich niemals gegen ihn oder einen der Seinen wenden! Als er aufsah, brachte William es zum ersten Mal seit langem fertig, dem fragenden Blick seines Freundes standzuhalten, und lächelte ihn an.

Canterbury Castle, Anfang Januar 1204
    I n Isabelles Kammer prasselte ein gemütliches Feuer.
    »D as Bad für Richard ist bereit, Mylady. « Die junge Magd hatte den letzten Eimer Wasser in den kleinen Badezuber gegossen und mit dem Ellenbogen geprüft, ob es nicht zu heiß für das Kind war.
    »B ist du sicher, dass du den Kleinen selbst baden willst? Vielleicht lassen wir doch besser die Kinderfrau holen? « , schlug die junge Königin ängstlich vor, doch Marguerite winkte lachend ab.
    »I hr werdet sehen, Mylady, wie sehr er das warme Wasser genießt. Das Einzige, das uns passieren kann, ist, dass er uns nass spritzt. Wenn Ihr also um Euer schönes Kleid fürchtet … «
    »A ch, du dumme Gans! « , rief Isabelle übermütig, »w as schert mich das bisschen Wasser? Los, setz ihn rein! « Dann wandte sie sich an die Magd, die mit dem Eimer in der Hand dastand und darauf wartete, entlassen zu werden. »D u kannst gehen. «
    Richard, der nur ein knielanges Leinenhemd trug und nichts darunter, rannte juchzend durch die Kammer, als seine Mutter ihn einfangen wollte. Doch Marguerite war gewitzter als er und schnitt ihm den Weg ab. Richard lief eine scharfe Kurve, plumpste auf sein nacktes Hinterteil, lachte und stand rasch wieder auf. Kreischend versuchte er, seiner Mutter zu entkommen, doch sie war schneller, fing ihn ein und hielt den zappelnden kleinen Kerl schon bald in ihren Armen.
    »I ch werde dich auffressen, mit Haut und Haaren! « , rief sie mit verstellter Stimme und knabberte an dem weichen Hals ihres Sohnes. Gleichzeitig kitzelte sie ihn.
    Richard schrie auf, lachte glucksend und strampelte, um sich zu befreien.
    »S o, dann werden wir dich jetzt baden! « , rief seine Mutter und setzte ihn in den flachen Zuber.
    »B aden, baden « , freute sich Richard und strampelte nicht mehr. Brav hob er die Händchen, und Marguerite zog ihm das Hemd über den Kopf, schöpfte Wasser mit der Hand und ließ es über den mit zartem Flaum behaarten Kinderrücken laufen.
    Übermütig schlug Richard mit den flachen Händen auf die Wasseroberfläche und jauchzte, als es spritzte.
    Isabelle sprang zurück und lachte. »H ier, gib ein wenig Rosenöl ins Wasser, dann duftet er wenigstens wie eine Blume, auch wenn er planscht wie ein junger Hund. «
    »W ill nicht wie Rose! « , rief Richard, schüttelte den Kopf und klatschte noch einmal mit aller Kraft aufs Wasser.
    Rund um den kleinen Badezuber war der Boden bereits nach wenigen Augenblicken überschwemmt.
    »G leich werden sie unten denken, dass es hereinregnet. « Isabelle kicherte. »D abei badet nur ein Zwerg in meiner Kammer! «
    Richard planschte mit Inbrunst und spielte mit einem kleinen Schiff, das William ihm aus einem Ochsenknochen geschnitzt hatte. Erst als seine Lippen bläulich zu schimmern begannen, beschloss Marguerite, ihn aus dem Wasser zu holen.
    »N ein, nicht raus! « , protestierte Richard und strampelte so arg, als seine Mutter ihn hochhob, dass sie ihn unmöglich auf dem Boden abstellen konnte.
    Isabelle eilte mit einem ihrer Leintücher herbei, um das Kind einzuwickeln. »K omm her, du Frosch! « , rief sie lachend und wollte ihm das Tuch auf den Rücken legen, als ihre Augen sich plötzlich zu kleinen Schlitzen zusammenzogen. Sie warf das Tuch über das Kind und wandte ihm abrupt den Rücken zu.
    »W as ist? Mylady, geht es Euch gut? « , rief Marguerite erschrocken.
    »O b es mir gut geht? « Isabelle drehte sich zu ihr um und kam mit einem bedrohlichen Gesichtsausdruck auf sie zu. »D er König hat mir noch kein Kind gemacht! « , fuhr sie Marguerite an und schlug sich dabei anklagend auf die Brust. »U nd du kannst mir glauben, dass ich ihm mehr als genug Gelegenheit dazu gab. «
    »A ch, Mylady, Ihr seid noch so jung! Auch Ihr werdet bald ein Kind

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