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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman
Autoren: Katia Fox
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chließlich wird nicht aus jeder Liebesnacht gleich ein Kind. Und wenn deine Mutter nichts gesagt hat? Vielleicht weil sie selbst nicht sicher war. Wenn sie bereits verheiratet war, hätte sie höchstens … « William grinste unwillkürlich. »D ann hätte sie höchstens an deinem entzückenden Makel erkennen können, wessen Tochter du bist, und ihrem Gatten diese Ähnlichkeit mit John leicht verheimlichen können. Immerhin dürften nicht viele Menschen im Lande über diese körperliche Besonderheit des Königs Bescheid wissen. «
    Marguerite sah William hilflos an. »U nd was soll ich jetzt tun? « Sie seufzte bekümmert. »I ch kann doch die Königin nicht in dem Glauben lassen, dass Richard Johns Bastard ist. Aber ich kann auch nicht zu John gehen und sagen: ›M ein König, wie ich hörte, habt Ihr eine schiefe Ritze zwischen Euren Hinterbacken. Und da ich eine ebensolche besitze, glaube ich, Eure Tochter zu sein.‹ Nein, William, das geht beim besten Willen nicht! « Sie lachte verzweifelt und schüttelte den Kopf.
    »S icher nicht « , stimmte er ihr grinsend zu und stellte sich nur einen Augenblick vor, wie John wohl reagieren würde. »V ielleicht beruhigt sich die Königin ja wieder « , erwiderte er schulterzuckend.
    »P ah, sich beruhigen! Ihr Männer würdet wegen einer solchen Angelegenheit Krieg führen. Glaub mir, bei uns Frauen ist es nicht anders! Sie wird keine Ruhe geben.«
    »O der du offenbarst dich Isabelle … «
    »U nd ziehe mir den Unmut des Königs zu, wenn er als Letzter davon erfährt? Du weißt nicht, wie wütend er werden kann, wenn er sich hintergangen fühlt. Nein, William, das geht ebenso wenig. « Marguerite schickte ein Stoßgebet zum Himmel. »H err, hilf mir, das Richtige zu tun! « , murmelte sie.
    ***
    Odon warf sich auf seinem Lager herum. Seit Tagen schon konnte er keine Ruhe finden. Immer wenn er die Augen schloss, sah er Adams fröhliches Gesicht und glaubte, sein helles Lachen zu hören. Beunruhigt schlug er die Augen wieder auf. Wie lange würde der Junge noch so unbeschwert sein? Odon hatte ihn am Nachmittag mit Robert und William gesehen und sie lange beobachtet.
    Die aufrichtige Bewunderung, mit der Adam die beiden Männer angesehen hatte, kränkte ihn zutiefst. Er hatte den Jungen aus dem Elend im Haus des Schweineschlächters geholt und bei sich aufgenommen. Ja, er hatte ihm sogar mehr Zeit gewidmet als Rotrou, seinem Erben. Auch wenn ihn dabei nicht der Wunsch angetrieben hatte, Adam ein guter Vater zu sein, sondern die Tatsache, dass das Kind ihn an Carla erinnerte und er es darum brauchte, so hatte der Junge doch vom ersten Tag an zu ihm aufgesehen wie niemand anders je zuvor. Hingebungsvoll hatte er den Prahlereien seines Vaters gelauscht und voller Stolz Beifall geklatscht, wenn er ihm von seinen Heldentaten in der Bretagne berichtet hatte. Niemals war er frech geworden und hatte Odons Zorn herausgefordert, nie lästige Fragen über seine Mutter gestellt oder etwas verlangt. Genau wie Carla hatte ihn der Junge einfach nur geliebt.
    Rotrou dagegen war ebenso kalt und berechnend wie Maud; er stellte ständig Ansprüche an den Vater und war doch nie zufrieden. Er nörgelte herum und machte sich lustig über Odon. Und wenn dieser ihn züchtigen wollte, dann versteckte sich der Junge hinter den Röcken seiner Mutter und bedachte den Vater mit schadenfrohen Blicken, wenn Maud ihn und seine Streiche verteidigte. Rotrou, ja, den hätte er William als Pagen vielleicht noch gegönnt! Odon lachte auf. Seine verdammten Zähne hätte sich William an dem zähen Bürschchen ausgebissen, aber Adam …? Nein!
    Odon schlug die Decke zurück und sprang aus dem Bett. Adam gönnte er ihm nicht!
    »G laub nur nicht, du könntest mir den Jungen wegnehmen und kämst ungeschoren davon! « , zischte er und hieb mit der Faust auf den kleinen Tisch, auf dem eine Holzplatte mit abgenagten Hühnerknochen lag, die wie aufgeschreckt hochhüpften. Er stürzte den Rest Wein hinunter, der sich noch in seinem Becher befand, wischte sich mit dem Ärmel über den Mund und rieb sich den Schweiß von der Stirn, bevor er auf dem Rand seiner Bettstatt zusammensank.
    Erst hatte Robert ihm Carla genommen, und nun entriss William ihm seinen Ältesten, den einzigen Menschen, der ihm noch etwas bedeutete. Das konnte er unmöglich zulassen! Irgendwie musste er William und Robert für immer loswerden, und das so geschickt, dass ihn niemand verdächtigte.
    Zurzeit war dabei wohl die Königin seine mächtigste
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