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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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Federspiel ab.
    William dachte an Isaac, dem die abgeschnittene Hand bei allen Verrichtungen schmerzlich fehlte. Er selbst empfand eine ähnliche Qual bei dem Gedanken an die Falknerei. Sie fehlte ihm so sehr, dass es ihm körperliche Pein bereitete. Es stach in seiner Brust, als steckte ein mächtiger Stachel darin. Er wollte, nein er konnte seine Träume nicht aufgeben!
    Am Anfang hatte er sich noch eingeredet, auch ohne die Beize leben zu können, doch mit der Zeit war das Gefühl des Verlusts schier unerträglich geworden.
    Als es zu dämmern begann, suchte William ein paar trockene Äste zusammen und entfachte ein Feuer. An einem lauen Sommerabend, nicht lange nach seiner Genesung, hatte Enid ihm gezeigt, wie das auch ohne Zunder und Feuerschläger zu bewerkstelligen war. Anschließend hatten sie sich im Schein des Feuers leidenschaftlich geliebt …
    William stöhnte auf. Was sollte er nur tun, wie sich entscheiden? Er legte einen weiteren Zweig ins Feuer und starrte in die leuchtenden Flammen. Nein, er konnte Enid und das Kind nicht einfach zurücklassen! Wenn sie nicht mit ihm kam, würde er wohl oder übel bleiben müssen. William dachte lange nach.
    Vielleicht konnte er ja weitere Habichte abtragen, um sie zu verkaufen. Immerhin besaß sogar der König mehrere dieser Vögel, weil man mit Falken nur auf freiem Gelände jagen konnte. Für die Beize im Wald verwendete man Habichte. Im Frühjahr hatte William einen jungen Habicht gefangen und abgetragen.
    Ein wenig hatte ihn die Jagd mit dem Vogel getröstet, aber er empfand diese Art der Beize nicht als Kunst. Sie diente in erster Linie dazu, Fleisch auf den Tisch zu bringen, was bei der Falkenjagd zweitrangig war. Bei ihr zählte die Schönheit des hohen Fluges mehr als die Beute selbst.
    Durch den Verkauf von Habichten aber würde er zu Geld kommen und Kleidung sowie Nahrungsvorräte für seine Familie anschaffen können, überlegte William weiter. Enids Kleid war so alt und zerschlissen, dass ihre nackte Haut an manchen Stellen auf geradezu unschickliche Weise daraus hervorlugte. Auch wenn ihn das häufig reizte, konnte es doch nicht so bleiben. William wusste, dass Enid ihn brauchte. Und das Kind benötigte seine Hilfe ebenfalls.
    »I ch werde Vater « , murmelte er mit einem Mal gerührt, und ihm war, als begreife er die Tragweite dieser Tatsache erst in diesem Moment.
    Aus einem unerfindlichen Grund war er sicher, Enid würde ihm einen Sohn schenken. Versonnen lächelnd, malte er sich aus, was er dem Jungen alles beibringen würde, alles, was er über Greifvögel und die Beize wusste. William schüttelte den Kopf. Enid zu verlassen, war absurd!
    »I ch lasse dich nicht im Stich, Enid « , murmelte er entschieden.
    ***
    Enid schlug empört die Tür zu. »K omm mit mir « , hatte William gefordert und war, als sie sich geweigert hatte, einfach gegangen! In hilfloser Wut trommelte sie mit den Fäusten gegen das silbrig schimmernde Eichenholz. Er durfte das nicht von ihr verlangen!
    Enids Kopf fühlte sich an, als wollte er zerspringen. Sie hieb mit der Hand dagegen. Manchmal stauten sich einfach zu viele Dinge in diesem Dickschädel. Worte, die sie nicht aussprechen, Gedanken, die sie niemandem anvertrauen, und Gefühle, die sie nicht ausdrücken konnte.
    »I ch … liebe … dich « , stieß sie hervor. Das war es, was sie William schon seit langem hatte sagen wollen. Aber auch wenn sie ihn liebte, konnte sie den Wald nicht einfach verlassen. Schon der Gedanke daran trieb ihr einen eisigen Schauer über den Rücken. Der Wald war ihr Zuhause. Vielleicht hätte sie William zuliebe versucht, ihre Angst vor den vielen Menschen zu überwinden, aber sie musste auch an David denken. Er würde sich jenseits des Waldes niemals zurechtfinden. Man würde ihn herumschubsen und hässliche Dinge zu ihm sagen. Nana hatte sie oft genug vor den Menschen gewarnt. Mit David wegzugehen, war unmöglich! Enid stieß einen lang gezogenen Seufzer aus, faltete die Hände vor der Brust und schloss die Augen. »B itte, Herr, lass William zu mir zurückkommen! « , flüsterte sie.
    Als sich das Kind unter ihrem Herzen bewegte, legte sie rasch die Hand auf ihren Leib, klopfte mit den Fingern leicht gegen die harte Bauchdecke und wartete, bis es mit Tritten antwortete. Ein wunderbares Glücksgefühl durchströmte sie. Vielleicht hatte William ja doch recht und der Wald war tatsächlich nicht der richtige Ort für ihr Kind?
    Enid öffnete die Tür und sah hinaus. Schwüle Sommerwärme

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