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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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im Gegensatz zu dem Blonden, wenig vertrauenerweckend aus. Wie ihr Anführer trugen sie Schwerter und Jagdmesser an ihren Gürteln. Sie machten nicht nur den Eindruck, als wüssten sie, damit umzugehen – sie schienen auch geradezu darauf zu brennen, sie einsetzen zu dürfen.
    Enid bereute es auf einmal, die Männer eingelassen zu haben. Aber hatte sie überhaupt eine Wahl gehabt? Sie schloss die Tür und bedeutete ihnen mit einer knappen Geste, am Tisch Platz zu nehmen.
    Die Sporen an ihren Stiefeln schepperten bei jedem Schritt. Der strenge Geruch von Pferdeschweiß, Leder, Eisen und Bier, den die drei verströmten, schnürte Enid die Kehle zu. Tapfer kämpfte sie gegen die aufkommende Übelkeit an, schluckte ein paar Mal und zog sich dann schweigend in den äußersten Winkel des Raumes zurück. Sie warf einen hastigen Blick in die Ecke, in der David schlief. Er rührte sich nicht und lag noch immer ganz dicht an der Wand, sodass er kaum zu sehen war. Die Männer hatten ihn noch nicht bemerkt. Enid betete zu Gott, dass es dabei blieb.
    »W ir haben Durst! « , rief Bevis, der kleiner und feister war als die beiden anderen, und schlug so heftig mit der Faust auf den Tisch, dass Enid zusammenzuckte. Seine aufgedunsenen Wangen glühten himbeerrot. »B ring uns zu trinken, aber schnell! «
    Enid erhob sich, so schnell sie es in ihrem Zustand vermochte, und stellte den Wassereimer mit der hölzernen Kelle auf den Tisch.
    »W asser? « Verächtlich blickte Bevis in den Eimer. »H ast du kein Bier? Oder Wein? «
    Enid schüttelte den Kopf und blickte dabei zu Boden.
    »K annst du nicht reden oder willst du nicht? « , mischte sich nun der zweite Ritter ein. Er war ein Stück größer als der freundlich aussehende Blonde, aber hagerer, und hatte ein scharf gezeichnetes Gesicht. Seine schulterlangen schwarzen Haare trug er im Nacken zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.
    Als Enid nicht antwortete, packte er sie am Arm und zog sie dicht an sich heran. Sie blickte ihn erschrocken an. Seine linke Augenbraue war von einer hässlichen, wulstigen roten Narbe verunstaltet, die wie ein glühender Wurm aussah. Enid schlug die Augen nieder. Die Muskeln seines sehnigen Unterarms zuckten, als er die Finger fester um ihr Handgelenk krallte.
    »N ein « , stieß sie hervor und versuchte, ihm ihre Hand zu entziehen.
    »N un komm schon, sei nicht so zimperlich. « Der Hagere zog sie noch dichter an sich.
    Da er den Kopf leicht zurückgelegt hatte, konnte Enid nun nicht anders, als genau in seine lange, leicht gebogene Nase zu sehen, aus der ihm Haare wuchsen. Sie waren ebenso schwarz wie sein Haupthaar und die Bartstoppeln in seinem Gesicht. Sein Atem roch abscheulich.
    »W enn du schon nichts Richtiges zu trinken für uns hast, dann wollen wir wenigstens ein bisschen Spaß mit dir haben. «
    Enid wurde übel.
    Der Ritter grinste, fasste nach einer ihrer Brüste und begann, sie grob zu kneten.
    Ohne zu zögern, schlug Enid ihm mit der flachen Hand ins Gesicht. Der blonde Ritter mit den klaren blauen Augen und der feiste Bevis lachten und klatschten sich vor Vergnügen auf die Schenkel.
    Der Hagere hingegen sprang auf und ergriff die Hand, die ihn getroffen hatte. »W as glaubst du, wer du bist? Mistress Rührmichnichtan? «
    »L ass sie in Ruhe! « Der blonde Ritter erhob sich betont langsam und sah den Hageren drohend an. »D u wirst sie nicht anrühren! « Seine blauen Augen funkelten bedrohlich.
    Er wird nicht zulassen, dass sie mir etwas antun, dachte Enid erleichtert und sah ihn dankbar an.
    Der Hagere starrte ihn feindselig an; er sah aus, als spielte er einen Moment mit dem Gedanken, sich gegen den blonden Ritter aufzulehnen. »I ch will sie aber! « Er drehte den Kopf zu Enid und ließ seine Zunge anzüglich über seine Lippen und seine widerlich gelben Zähne gleiten.
    Enid rückte unwillkürlich näher an den Blonden heran.
    »M orgen, du wirst bis morgen warten müssen, mein Freund « , antwortete dieser herablassend. Obwohl der eiskalte Klang seiner Stimme Enid frösteln ließ, glaubte sie nicht, dass er wirklich meinte, was er sagte. Sicher wollte er sie nur schützen und dachte gar nicht daran, sie am nächsten Tag seinem Kumpan zu überlassen.
    »W ozu warten? « , knurrte der Hagere ungeduldig. Die rote Narbe auf seiner Braue quoll nun noch stärker hervor.
    Der himbeerwangige Bevis nickte zustimmend und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Der blonde Ritter legte die Hand auf Enids Hüfte, als wäre sie sein. »I

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