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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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hr werdet bis morgen warten. Heute Nacht gehört sie mir allein. Und jetzt lasst mich in Frieden. « Beinahe sanft zog er Enid zu ihrer Schlafstatt.
    Da sie ihn noch immer für ihren Beschützer hielt, der sie gewiss nur aus der Reichweite seiner Kumpane bringen wollte, sorgte sie sich vor allem um David. Er durfte auf keinen Fall wach werden. Nicht auszudenken, wie die beiden groben Kerle ihn behandeln würden! Darum war Enid sogar erleichtert, als der Blonde seinen Begleitern zuraunte, sie sollten das Licht löschen und sich schlafen legen. Als er sich jedoch begehrlich an sie drückte, erkannte sie fassungslos, dass es nicht etwa ihre Ehre war, die er verteidigt hatte, sondern sein Recht, der Erste von ihnen zu sein, der sich an ihr verging.
    Wie gelähmt vor Angst ließ sie ihn gewähren, als er ihr Kleid hochschob. Wenn sie ihren Bruder schützen wollte, durfte sie sich nicht wehren, begriff sie voller Entsetzen. In stummer Verzweiflung streckte sie dem Blonden ihr Hinterteil entgegen und legte ihre Hand schützend auf ihren Unterleib. Herr im Himmel, lass ihn meine Schwangerschaft nicht bemerken!, betete sie stumm, denn sonst würde er sich fragen, wo der Vater des Kindes war. Ihr Gesicht vergrub sie vor Scham tief in der Wolldecke, in die sie sich sonst zum Schlafen hüllte. Sie roch nach William. Herr, lass ihn jetzt nicht zurückkommen!, betete Enid inbrünstig. Die Ritter waren in der Überzahl und bewaffnet. William würde nicht die geringste Chance gegen sie haben und bei dem Versuch, sie zu befreien, nur selbst umkommen.
    Heiße Tränen liefen über ihre Wangen und versickerten in der Decke.
    Nachdem er von ihr abgelassen hatte, umschlang er sie wie ein Liebhaber von hinten und hielt sie nun fest im Arm.
    Enid konnte es kaum ertragen, seinen Atem in ihrem Nacken zu fühlen. Einzig der Wille, David zu beschützen, gab ihr Kraft.
    »W arte nur, morgen wirst du erst richtig staunen! Hören und Sehen wird dir vergehen « , vernahm sie eine Stimme im Dunkeln. Das musste der Hagere gewesen sein.
    Bei dem Gedanken, dass ihr Martyrium noch nicht beendet war, begann sie zu zittern. Tapfer kämpfte sie gegen das Verlangen an, sich zu übergeben. Sie wollte nicht warten, bis die beiden anderen Kerle ebenfalls über sie herfielen, und zermarterte sich den Kopf, wie sie weiterer Schmach entgehen konnte.
    Der Blonde war inzwischen eingeschlafen und gab kleine Schmatzlaute von sich.
    Enid wagte nicht, sich zu rühren, obwohl es ihr unerträglich war, seinen Arm auf ihrer Brust zu spüren.
    Nach einer Weile begann er, leise zu schnarchen.
    Enid tat kein Auge zu und horchte in die Dunkelheit. Nur regelmäßiges Atmen war zu hören. Auch die beiden anderen Männer mussten eingeschlafen sein. Enid wusste nicht, was sie tun sollte. Versuchte sie zu fliehen, musste sie David der brutalen Willkür dieser Männer überlassen.
    Bei dem Gedanken, zu welchen Schandtaten sie noch fähig sein mochten, schnürte ihr die Angst die Kehle zu. Aber sie musste nicht nur an David, sondern auch an das Kind in ihrem Leib denken!
    Im Morgengrauen beschloss Enid, sich hinauszuschleichen. Die Männer schliefen fest. Wenn sie bei Tagesanbruch noch immer in der Hütte waren und David erwachte, war er ohnehin in Gefahr. Gelang es ihr aber, die Männer durch ihre Flucht aus der Hütte zu locken, konnte sie ihre Verfolger möglicherweise abschütteln. Immerhin kannte niemand den Wald besser als sie.
    Enid sandte ein Stoßgebet zum Himmel. Sie musste es versuchen und hoffen, dass der Herr und alle Schutzheiligen mit ihr waren.
    Mit angehaltenem Atem entledigte sie sich langsam des Arms, der nun auf ihrer Hüfte lag und kroch auf allen vieren zur Tür. Immer wieder hielt sie an und vergewisserte sich, dass die Männer sich nicht rührten. Vorsichtig nahm sie den Schürhaken, für den Fall, dass sie sich wehren musste. Dann hob sie leise den Holzriegel der Tür an und richtete sich mit klopfendem Herzen auf. Sie glaubte schon, die Hütte unbemerkt verlassen zu können, als sie von hinten am Kleid gepackt wurde.
    »W ohin so eilig? «
    Enid fuhr herum.
    Es war der Hagere, der sie, boshaft grinsend, festhielt und zu sich zog.
    Enids Hand zuckte. Sie wollte ausholen, um ihm den Schürhaken über den Kopf zu ziehen, doch er durchschaute sie, griff nach ihrem Arm und verdrehte ihn blitzschnell, sodass sie nicht anders konnte, als das Eisen fallen zu lassen.
    »W as ist los? « Die Stimme des Blonden klang verschlafen. Er reckte sich genüsslich.
    »W ollte

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