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Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4

Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4

Titel: Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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der Strömung wiegten und weit in die Höhe reichten. Nikk hatte sie mitten in einen unterseeischen Wald aus langen Algen geführt. Weitere Leuchtquallen gesellten sich zu ihnen. Wäre sie nicht unter Wasser gewesen, hätte Fi einen Laut des Entzückens ausgestoßen.
    Inmitten der Lichterschar entdeckte sie einen handtellergroßen Fisch, der sich verspielt Nikks rechter Hand näherte, nur um blitzschnell wieder zwischen den Meerespflanzen zu verschwinden. Nikk zwinkerte ihr zu. Gefällt dir meine Welt?
    Das alles hier ist wunderschön!
    Keine zwei Schritte unter ihr lag ein Stein im Sandboden, der sich plötzlich bewegte. Das war gar kein Stein, sondern ein kleiner Tintenfisch, der es irgendwie fertiggebracht hatte, sich wie ein Felsbrocken zu tarnen. Mit seinen langen Ärmchen ruderte er träge unter ihnen hinweg, bis er zwischen den Pflanzen verschwunden war. Fi konnte sich an den Wundern um sie herum nicht sattsehen. Sie musste sich regelrecht zwingen, wieder an Eisenhand und die Sirene zu denken.
    Aber wir können hier nicht bleiben, oder?, fragte sie Nikk in Gedanken.
    Willst du das denn?, kam es schelmisch zurück.
    Du weißt, dass ich das nicht kann. Fi versuchte ernst zu bleiben, doch sie konnte nicht anders, als Nikks bezauberndes Lächeln zu erwidern.
    Nein, ich weiß bislang nichts über dich, antwortete Nikk. Du bist eine Elfe Albions – was erstaunlich genug ist – aber wer du bist, hast du mir nicht verraten.
    Fi schlug verzweifelt die Augen nieder. Ich habe auf deine Frage keine Antwort. Kriwa hat mich vor zwei Stunden bewusstlos auf Koggs’ Schiff gefunden. Sie erzählte mir, dass mich seine Mannschaft vor einigen Tagen an der Küste Albions aufgelesen habe. Aber wer ich bin und was ich dort zu suchen hatte, weiß ich nicht mehr.
    Nikk musterte sie nachdenklich. Wir haben schon lange nichts mehr von deinem Volk gehört.
    Es wurde von Morgoya versklavt, dachte Fi verbittert. Ich glaube, die Elfen wurden in ein Bergwerk verschleppt. Jedenfalls steigen hin und wieder Bilder in meinem Kopf auf, die dies nahelegen. Fis Augen brannten. Doch davon abgesehen kann ich mich an so gut wie nichts erinnern.
    Nikk sah sie ungläubig an.
    Sogar die Tage auf Koggs’ Schiff sind wie weggewischt. Ich würde alles dafür geben, wenn ich wüsste, wie die Sirene das angestellt hat.
    Eigenartig. Nikk näherte sich ihr. Ehrlich gesagt kann ich mir kaum vorstellen, dass die Sirene dafür verantwortlich sein soll. Ihr Gesang raubt Männern den Verstand, Frauen kann er jedoch nichts anhaben. Und sie besitzt auf keinen Fall die Gabe, einem Opfer die Erinnerung zu rauben.
    Bist du dir sicher? Fi war noch ratloser als zuvor. Und warum ist mein Kopf seit dem Zusammentreffen mit ihr so leer wie ein hohler Kürbis?
    Ich weiß es nicht. Der Meermann betrachtete sie ernst. Hast du schon Koggs Windjammer gefragt?
    Nein, wann hätte ich das tun sollen? Fi füllte ihre Lunge mit Wasser und gestand sich ein, dass sie daran bislang nicht einmal gedacht hatte. Bitte bring mich jetzt zurück zu Koggs’ Schiff.
    Nikk führte sie weiter durch den unterseeischen Wald. Die leuchtenden Quallen begleiteten sie. Hast du an Bord des Geisterschiffs vielleicht erfahren, was mit dem Lingustentang geschehen ist?
    Nein, tut mir leid. Fi spürte, dass die Antwort Nikk schmerzte. Stattdessen konnte ich belauschen, wie der Gargylenfürst Kruul diesem Eisenhand den Auftrag zu einem Überfall erteilt hat. Doch ich weiß nicht, wen oder was er überfallen soll. Nur, dass es um Schätze geht, die Morgoya an sich reißen will.
    Ein Überfall? Nikk sah Fi besorgt an. Hoffentlich ist damit nicht der Meerpalast meines Vaters gemeint.
    Fi wischte einen der langen Algenfäden beiseite. Kann denn ein Schiff überhaupt einen unterseeischen Palast angreifen, auch wenn die Mannschaft aus Untoten besteht?
    Wir wissen nur wenig über den Fliegenden Albioner. Nikk hielt in seinen Schwimmbewegungen inne. Dieses Geisterschiff soll angeblich sogar unter Wasser segeln können. Was hat der Gargylenfürst denn genau gesagt?
    Fi konzentrierte sich. Nichts weiter. Moment, in der Kapitänskajüte lag ein Gefangener.
    Ein Gefangener?
    Ja. Fi nickte. Er wirkte nicht wie ein Untoter auf mich. Frag mich nicht warum. Ich konnte nur erkennen, dass er rötliche Haare hatte und gefesselt war.
    Nikk musterte Fi prüfend.
    Und da ist noch etwas, fuhr sie in Gedanken zögernd fort. Die Sirene hatte offenbar den Auftrag, dir aufzulauern.
    Mir? Unmöglich. Nikk schüttelte den Kopf. Nur

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