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Der Skandal (German Edition)

Der Skandal (German Edition)

Titel: Der Skandal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fran Ray
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sieht sich im selben Augenblick, wie sie Whitner die Pistole an den Kopf hält. Absurd? Hätte sie nicht vielleicht doch abgedrückt, wenn …
    »Für Milosz nicht«, hört sie Muller sagen. »Sie spielen ein gefährliches Spiel, Andersson. Ein paar Leute glauben, Sie wissen zu viel.« Muller macht eine Pause. »Milosz und der Gouverneur sind alte Freunde.« Sie wendet sich ab und blickt nach draußen. Die ganze Angelegenheit scheint ihr höchst unangenehm zu sein.
    »Sie wollen doch nicht behaupten«, sagt Christina, »dass Milosz einen Mord decken würde, nur weil sein alter Freund …«
    »Andersson«, unterbricht Muller sie, »tauchen Sie unter! Sofort!«
    Christina starrt sie an. Das ist doch alles nicht möglich, denkt sie, und zum ersten Mal wird ihr bewusst, worauf sie sich eingelassen hat.
    Muller setzt ein bitteres Lächeln auf. »Im Übrigen will der Gouverneur mich loswerden, indem er mich wegbefördert. Sie sehen, das System arbeitet …«
    »Wegbefördern ist etwas anderes, als des Mordes verdächtigt zu werden«, sagt Christina barsch und gibt Muller Springsteens Notebook. Die schmutzigen Minengeschäfte des Gouverneurs Carl H. Ochs . Sie wartet nicht auf Mullers Reaktion und drückt die Autotür auf. »Sie sind genauso in Gefahr wie ich, Captain.«
    »Man glaubt, mit mir kann man verhandeln.«
    »Und, ist es so?« Sie steigt aus.
    Muller antwortet nicht, und Christina wirft die Autotür zu. Der Mercedes fährt los.
    Christina sieht hinter ihm her, bis die Rücklichter von der Dunkelheit verschluckt werden. Was wird Muller tun? Den Artikel veröffentlichen lassen? Würde nicht auch ihr Mann davon betroffen sein? Sein Bauprojekt müsste gestoppt werden … Und wenn Muller den Artikel verschwinden lässt?
    Christina kommt nicht dazu, darüber nachzudenken, was sie als Nächstes tun wird, denn hinter ihr sagt eine bekannte Stimme. »Keine Bewegung!«
    Trotz der tief in die Stirn gezogenen Wollmütze erkennt sie ihn. Nolan Brewer. Er hat die Pistole auf sie gerichtet.
    »Was zieht ihr ab? Du und Muller?«, blafft er sie an.
    Sie stellt sich dumm, sie muss Zeit gewinnen und sich irgendetwas überlegen. Im Haus gegenüber liegt ein Toter, und sie will nicht, dass Brewer das schon jetzt erfährt.
    »Verkauf mich nicht für blöd, Chris! Es war ihr Wagen. Ich hab ihn bis hierher verfolgt.«
    »Seit wann verfolgst du unseren Captain?« Sie nimmt die Hände herunter.
    »Lass die Hände oben!« Die Hand mit der Pistole zittert kein bisschen, er gehört zu den besten Schützen der Abteilung – genauso wie sie.
    »Hast du Angst, dass ich dich erschieße?«, sagt sie provozierend und behält die Hände unten.
    »Du bist schuld, dass ich eine interne Untersuchung am Hals habe.« Breitbeinig steht er vor ihr, die Pistole jetzt in beiden Händen, er zielt immer noch auf sie. Ihr Herz klopft bis zum Hals. Sie hat keine Ahnung, welche Rolle Brewer in diesem Spiel spielt.
    »Willst du mich deswegen erschießen, Nolan?«, sagt sie.
    »Offiziell hättest du dich gegen die Festnahme gewehrt. Es wäre also Notwehr.«
    »Also, was hält dich davon ab?«
    Er verzieht den Mund zu einem gehässigen Grinsen. »Immer noch eine große Klappe, Andersson! Ich hab nachgeforscht. Du warst oben in Ashland. Pete Kondracki hat das maßgebliche Gutachten für die Wiedereröffnung der Mine erstellt. Seine Frau war Klientin von deinem Bruder. Und du bist auf Rachefeldzug. Was hat Whitner dir getan?« Sein Blick schweift an den dunklen Häusern entlang. »Warum triffst du dich nachts mit Muller? Und warum ausgerechnet hier? Dafür würde sich sicher auch Milosz interessieren.«
    »Nolan, weißt du, was ich mich frage?«, kontert sie. »Für wen hast du die Akte Kondracki aus dem Archiv verschwinden lassen?«
    »Warum vertraust du Muller?«, fragt er, anstatt zu antworten. Seine Augen sind zu schmalen Schlitzen geworden, auf seine Augenbrauen haben sich Schneeflocken gesetzt. »Was hat Muller vor?«
    »Warum fragst du nicht Milosz – oder Ochs? Hast du immer noch nicht kapiert, was hier gespielt wird?«, blufft sie. »Die spielen das Spiel ohne dich!« Sie dreht sich um und geht los.
    »Bleib stehen!«, ruft er hinter ihr her.
    Sie geht weiter.
    »Christina!«, ruft er. »Ich werd es rauskriegen! Und dann ist Muller dran!«
    Sie steigt in ihr Auto und fährt los. Ein paar Straßen weiter hält sie an und steckt den Memorystick mit Springsteens Dateien in ihren Computer.
    Erst jetzt fängt sie richtig an zu zittern, gerade hat sie einen

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