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Der Skorpion

Der Skorpion

Titel: Der Skorpion Kostenlos Bücher Online Lesen
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Bartstoppeln an ihrem Gesicht, dem salzigen Geschmack seiner Lippen an ihrem Mund, während er sein Gewicht verlagerte, sie unter sich bettete, ihren Körper mit seinem in die Polster drängte und schwer und rasch atmete. Seine Zunge strich über ihre Lippen, schob sich zwischen sie und glitt über ihre Zähne.
    Aufstöhnend öffnete sie sich ihm. Seine Hände suchten ihre Brüste, so dass ihre Brustwarzen sich aufrichteten und sie innerlich dahinschmolz, und sie verschloss ihr Bewusstsein vor allen Gedanken außer dem an ihn.
    Was konnte es denn schaden, dieses einzige Mal? Sie liebte ihn doch, oder? Hatte sie es ihm nicht vom Augenblick ihres Aufwachens in seiner Hütte an gezeigt? Und seine Zärtlichkeit! Sie wollte es, diese Vereinigung ihrer Körper, das Einswerden ihrer Seelen.
    Feuchte Wärme sammelte sich, und Jillian hielt den Atem an, als er zu ihr kam, den festen Körper schweißbedeckt, so dass seine Haut im Feuerschein glänzte. Zwei kräftige Hände umfassten ihr Gesäß, zogen sie näher, und die Finger gruben sich in ihre Haut.
    Sie zitterte. Verlangen tobte in ihrem Körper.
    »Jillian«, sagte MacGregor und sah ihr voller Begehren in die Augen. »Jillian.«
    Sie versuchte zu antworten, konnte es aber nicht.
    Diese sonderbare Mischung aus Liebe und Lust und Angst raubte ihr den Atem und die Stimme. Er atmete jetzt rascher, schwerer … oder war dieses Keuchen ihr eigener Atem?
    Sie schluckte und dachte plötzlich, das Geräusch könne auch aus einer anderen Quelle stammen. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, als ihr bewusst wurde, etwas Dunkles, Verborgenes, sie Beobachtendes könnte die Ursache sein. Etwas Blindwütiges, Erregtes.
    »Jillian!«
    Was?
    Diese Stimme … war es MacGregors? Oder hallte sie aus den dunklen Winkeln des Zimmers herüber? Ihr Herz drohte stehenzubleiben. Irgendwo in der Ferne bellte ein Hund.
    »Harley?«
    Plötzlich befand sie sich draußen in knietiefen Schneeverwehungen. Sie glaubte, einen Hund unbeschwert durch den Schnee springen zu sehen, als folgte er einem schon ausgetretenen Pfad. Sie wollte ihn rufen, ihm nachlaufen, aber ihre Beine waren schwer wie Blei, und er rannte so schnell, ein schwarzweißer Blitz mit wehender Rute. Die Ohren waren nach vorn gerichtet, als er über eine letzte Schneewehe sprang und in einem eisigen Dickicht aus Tannen und Fichten verschwand.
    Nein!
    Sie spürte die Gefahr. Versuchte zu rufen. Ein Gewehrschuss peitschte auf. Der Hund jaulte vor Schmerz. »Harley!«, keuchte sie, doch wieder versagte ihre Stimme, und Zane MacGregor, eben noch bei ihr, war fort. Ihr war bitterkalt. Sie blickte zum Feuer, wo der Hund lag, die Zähne gebleckt, die Augen rotglühend im Feuerschein, das Fell blutverklebt.
    »Jillian!«
    Jemand zerrte an ihrer Hand. Der Dämon in der Ecke? Das Ungeheuer, das zugesehen hatte, wie sie mit MacGregor schlief? Der Psychopath, der auf den Hund geschossen hatte? Entsetzen packte sie. Sie versuchte zu schreien. Aber wo war MacGregor?
    »Jillian, um Himmels willen, wach auf!«
    Unvermittelt öffnete sie die Augen und atmete tief ein. In Sekundenschnelle wurde ihr bewusst, dass sie geträumt hatte, das Bild der Hütte verflüchtigte sich. Sie war immer noch im Krankenhaus, lag in zerwühltem Bettzeug, und ihr Herz raste vor Angst. Draußen bellte ein Hund, er jaulte nicht vor Schmerzen, und hier, in ihrem Zimmer, neben dem Bett, die Hand auf ihre gelegt, mit besorgter Miene, stand Zane MacGregor.
    Der Mann, mit dem sie gerade im Traum geschlafen hatte.

[home]
    24. Kapitel
    A lles in Ordnung?«, fragte Zane, und Jillian schüttelte den Kopf, um die Spinnweben wie auch die Fantasien in ihrem Bewusstsein loszuwerden. Ihr Traum fiel ihr wieder ein, in dem sie mit ihm geschlafen hatte, und sie wurde rot.
    Es musste an den Medikamenten liegen. Was auch immer sie an Antibiotika und Schmerz- und Schlafmitteln in sie hineinpumpten, es hatte sie augenscheinlich der Wirklichkeit entfremdet.
    »Alles klar … na ja, einigermaßen.« Jillian richtete sich im Bett zum Sitzen auf und bemühte sich, nicht an seine blaugrauen Augen oder das Gefühl seiner Hände auf ihrem Körper zu denken. Sie würde ihn so gerne noch einmal küssen, und sie träumte bereits davon, ihm die Kleider vom Leib zu reißen und mit ihm vorm Kaminfeuer zu schlafen.
    Doch der Traum hatte sich verändert, war zum Alptraum geworden.
    »Harley«, sagte sie. »Geht’s ihm gut?«
    »Er erholt sich. Ich war vor ein paar Minuten bei ihm. Es besteht zwar

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