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Der Skorpion

Der Skorpion

Titel: Der Skorpion Kostenlos Bücher Online Lesen
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Nische und betätigte einen Schalter. Die Wand schwang auf wie eine Tür und gab den Blick auf eine Ansammlung von Rechnern, Bildschirmen, Fotoausrüstungen, Radios und Kameras frei.
    »Also dann«, sagte Chilcoate lächelnd und setzte sich in den Schreibtischsessel, mit dem er an dem sechs Meter langen Tisch entlangrollen konnte. »Machen wir uns an die Arbeit.«
     
    Jillian spürte die Hitze des Feuers.
    Draußen blies der Wind Schnee gegen die Scheiben, und Eiszapfen hingen glitzernd vom Dach. Doch in der Hütte war es warm. Heiß. Das Blut rauschte in ihren Adern, als sie in die Augen eines Fremden blickte.
    »MacGregor«, flüsterte sie, während seine Hände über ihren Körper fuhren, Fingerkuppen ihre nackte Haut berührten, über ihre Rippen und die Kurve ihrer Taille strichen, während sie einander zugewandt auf dem breiten Sofa lagen.
    Herrgott, wie sie ihn begehrte. Sich nach ihm sehnte. Und doch wusste sie, dass es falsch war. Ganz und gar falsch.
    Hier drohte Gefahr. Etwas Böses.
    In den dunklen Ecken des Raums lauerte etwas, beobachteten unsichtbare Augen sie mit der gleichen Gier, der gleichen Leidenschaft, wie sie im Augenblick in ihren eigenen Adern pulste. Sie erhaschte einen Blick auf etwas, ein Stückchen Glas, das den Raum spiegelte, doch das Bild war verzerrt, war in körnigem Schwarzweiß gehalten, ein Foto von einem Bus und einem Mann … nein, nicht von irgendeinem Mann. Aaron. Ihr Mann. Und warum war sie hier, bei diesem Fremden?
    Aaron lief, um den Bus nicht zu verpassen; seine Beine bewegten sich schneller und schneller.
    Er läuft vor dir davon, Jillian. Er ist … er ist …
    Während er rannte und dem Busfahrer winkte, wurden ihm die Kleider vom Leib gerissen, und sein bloßer Körper schrumpfte ein, das Fleisch verweste.
    Sie rang nach Luft, und er drehte sich um, blickte über die Schulter zurück und lächelte breit, wobei sein Gesicht sich in eine Totenfratze verwandelte und im Seitenspiegel des Busses Ziffern und Buchstaben aufblitzten, die sie nicht erkennen konnte.
    Aaron ist tot. Dein Mann ist in Südamerika ums Leben gekommen. Nein, nicht Aaron. Mason. Mason ist mein Mann. Oder war?
    Der Totenschädel grinste in bösartiger Freude, dann sprang die Gestalt vor den Bus. Sie fuhr zusammen. Wich vor dem Bild zurück. Schrie in stummem Entsetzen.
    Sekundenschnell verschwand das Bild, und sie war wieder in der Hütte, lag nackt bei einem Mann und spürte die Hitze seines Körpers. Er zog sie an sich und küsste ihre Halsbeuge. Unverzüglich verwandelte sich ihr Blut in flüssiges Feuer, und ihre Angst wich einem hemmungslosen Verlangen.
    Sie blickte in die Augen des Mannes, der sie in den Armen hielt, dieses sexy Fremden, der sie liebkoste, sie an sich drückte, seine Hüften an die ihren drängte. Sie spürte seine Erektion, die an ihrem Leib rieb und schamlose Bedürfnisse weckte. Ach, ihn in sich zu spüren, die Ekstase seiner Stöße zu erfahren, wenn er ihre Schenkel öffnete und tief in sie eindrang.
    Aber es war falsch. Sie kannte ihn nicht. Konnte nicht einfach so dumm sein, mit ihm zu schlafen. Dennoch zitterte sie vor Verlangen, schwitzte vor Sehnsucht. »MacGregor … Ich … ich weiß nicht …«
    »Schsch.« Seine Lippen streiften sanft ihren Mund, und sie stöhnte. »Denk jetzt an gar nichts.« Seine Stimme war so verführerisch, und seine Hände, lieber Gott, seine Hände. Sie streiften ihre Brustwarzen, fuhren schmetterlingszart über ihren Leib, streichelten sie sanft, erforschten sie eifrig, ertasteten sie. Sie rang nach Luft, als er sie liebkoste, und ihr Körper reagierte, sie wurde feucht.
    »Das ist nicht richtig«, brachte sie mühsam hervor. Aber es war nur ein Flüstern; ihre Lippen bewegten sich kaum.
    Da küsste er sie. Heftig. Drängend.
    Sie spürte, wie er sämtliche Muskeln anspannte, um sie über sich zu ziehen, und unwillkürlich schlang sie die Arme um seinen Nacken und erwiderte seinen Kuss voller Glut. Mit geschlossenen Augen spürte sie seine Brust, das köstliche Kitzeln von Haaren an ihrer Haut, die Glut seiner Haut.
    Ihr Herz klopfte wie wild, das Blut rauschte in ihren Ohren, ihre Haut glühte.
    Tu’s nicht,
warnte eine Stimme in ihrem Kopf. Du kennst ihn doch nicht einmal.
    Aber das war verrückt. Natürlich kannte sie ihn. Sie verstand ihn. Es war, als hätten sie einander jahrelang gesucht.
    Tu’s nicht, Jillian.
    Ach, sei still, dachte sie und ergab sich dem Genuss seiner Berührungen, dem Geruch seiner Haut, dem Gefühl seiner

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