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Der Sodom Kontrakt

Der Sodom Kontrakt

Titel: Der Sodom Kontrakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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“Natürlich.”
    Sie stellte dem sich unbehaglich fühlenden Igel das Wasser hin und goss zwei Korn in eiskalte Gläser. “Möchten Sie ein Bier dazu?”
    “Vielleicht später. Ziemlich ruhig. Ich nehme an, die Damen und ihre Gäste bevorzugen die anderen Räume?”
    “Um diese Zeit ist es immer ruhig.”
    Die Lederfrau trat aus einer verborgenen Wandtür.
    “ Kommen Sie bitte mit.”
    Alexa und Igel folgten ihr in einen kurzen Gang, an dessen Ende ein Fahrstuhl wartete. Alexa suchte nach Knöpfen oder Bedienungsarmaturen. Nichts. Die Tür glitt geräuschlos zu und der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung.
    “Wir fahren nach unten”, stellte Alexa fest. “Wenn er uns umlegen will, sind wir geliefert.”
    Nach kurzer Fahrt hielt der Fahrstuhl, die hintere Türe glitt zur Seite. Sie wandten sich um und stiegen aus. Vor ihnen stand ein schlanker Indianer in einem perfekten Smoking. Seinen Schlangenaugen glitzerten. Das lange Haar trug er als Pferdeschwanz. Er machte eine Bewegung und geleitete sie in ein komfortables Büro ohne Fenster. Die Wandtapeten zeigten einen paradiesischen Karibikstrand. Die Decke war mit blauen Wolken bemalt. Mehrere zimmerhohe Palmen in Kübeln auf dem mit feinen Sand bedeckten Fußboden. In einer Ecke ein großer Schreibtisch mit einem eingeschalteten PC auf einem Beistelltisch. Die Raumtemperatur war weit über zwanzig Grad. Ein Muskeln bepackter Mann mit künstlichen blonden Locken saß hinter dem Schreibtisch. Er hatte ein verlebtes faltiges Gesicht und sog an einem Strohhalm, der aus einem riesigen Longdrink ragte. Sein braungebrannter Körper steckte in einem geschmacklosen Hawaiihemd und abgeschnittenen Jeans. Die nackten Beine lagen auf dem Schreibtisch. Zehn Monitore waren für ihn gut sichtbar unter der Decke angebracht. Auf einen erkannte Alexa die Bar mit der Keeperin. Zwei weitere zeigten Menschen bei sexuellen Vergnügungen. Mit der Fernbedienung stellte Klaus die Sendetätigkeit seines privaten Pornokanals ab.
    “Ich bin sicher, dass diese Bespitzelung nicht rechtmäßig ist”, meinte Alexa.
    “Und ich bin nicht sicher, ob es rechtmäßig wäre, wenn ein Perverser eines der Mädchen kaltmachen würde. Die Kunden sind damit einverstanden. Ich zappe nur gelegentlich rein, um zu sehen, dass alles in Ordnung ist. Nichts wird aufgezeichnet. Wenn ich ein Erpresser wäre, könnte ich meinen Laden dichtmachen.”
    “Trotzdem kann ich Ihnen Schwierigkeiten machen.”
    “Sie können sich ruhig setzen. Oder haben Sie dann das Gefühl, dass man sie ausnutzen könnte?”
    Alexa schob ein Palmenblatt zur Seite, setzte sich auf einen Rattanstuhl und schlug die Beine übereinander. Klaus betrachtete sie mit Wohlgefallen. Igel setzte sich ebenfalls. Der Indianer blieb vor der geschlossenen Tür stehen.
    “Mein ganzes Leben besteht aus Schwierigkeiten. Versuchen Sie es, wenn es Ihnen nicht zu blöde ist.”
    “Sie haben recht. Es ist mir zu blöde.”
    “Sie kommen wegen des Mordes...”
    Alexa fragte nach dem Haus und der Wohnung, in der man Brenners Leiche gefunden hatte.
    “Die Wohnung stelle ich Kunden, Geschäftspartnern oder Freunden zur Verfügung. Es gibt so viele Schlüssel... Keine Ahnung, wer da drin war. Jeder, der Bescheid weiß, kann sich den Schlüssel nehmen.”
    “Ich will eine Liste mit allen Zweitschlüsseln und wo sie deponiert sind.”
    „Sinnlos, aber von mir aus.“ Klaus nickte dem Indianer zu, der den Raum verließ.
    “Nach allem, was ich über Sie weiß, brauchen Sie keinen Leibwächter.”
    “Cobra? Er ist eine Art Statussymbol. Der schnellste Mann, den ich je erlebt habe.”
    “Hat er eine Arbeitserlaubnis?”
    Langsam erschöpfte sich Danners geduldige Freundlichkeit. “Kommen Sie mir nicht andauernd mit Ihrer Bullenmasche. Ich bin kein Penner, der bei Rot über die Kreuzung gegangen ist. Ramon Cobra braucht keine Arbeitserlaubnis. Er ist Teilhaber an einigen meiner Unternehmen.”
    Alexa ließ sich nicht beirren. “Wo waren Sie heute Nacht? Sagen wir: zwischen Mitternacht und sechs Uhr morgens?”
    “Sie wollen wissen, ob ich ein Alibi habe?”
    “So ist es.”
    “Wenn ich eins brauche, habe ich eins.”
    “Wir wissen einiges über Sie.”
    “Was Sie wissen und beweisen können, sind zwei paar Schuhe mit unterschiedlicher Größe.”
    Cobra kam mit einem Computerausdruck zurück und gab ihn Alexa.
    “Es kann natürlich sein, dass irgendwer sich Nachschlüssel gemacht hat oder welche verlorengegangen sind.”
    “Aber sicher. Das war mein

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