Der Sodomit
…“
„… nicht Gottes Strafe.“ Mihály rutschten die Worte härter heraus, als er es wollte. „Eines Tages wird es auch gegen diese Krankheiten ein Mittel geben.“ Ob es sich schon in Bartis Bestand befand, war allerdings zweifelhaft.
Unglücklich trottete der Krämer neben ihm entlang, bis sie vor seinem Laden standen.
„Die Stiege hoch.“ Der Mann hielt ihm die Tür auf. „Sie liegt in der Schlafstube.“
Wenn sie nur liegen konnte, ging es ihr wahrhaftig schlecht.
„Ich muss mich um den Laden kümmern. Ruf mich, wenn du etwas brauchst.“
„Herr Szábo?“
Schwach klang die Stimme nicht, die ihm von oben entgegenkam. Eher ungeduldig.
„Bitte, komm schnell.“
Mihály drückte die angelehnte Tür auf.
An dicke Kissen gelehnt thronte die Krämerin auf ihrem Bett. Die Augen leuchtend, die Wangen gerötet, das Mieder war bereits geöffnet und der Ausschnitt des Hemdes war tief genug, um ihm einen Einblick auf ihre üppige Brust zu gewähren.
„Mir ist ganz seltsam zumute“, flüsterte sie. „Hitze und Kälte, das ständige Herzklopfen …“
„… ist ein Zeichen, dass du lebendig bist.“ Sollte das Herz nicht klopfen, müsste er sich mehr Gedanken um ihren Zustand machen.
Für eine Kranke äußerst flink huschte sie ans Fußende des Bettes, zog sich an ihm hoch und streifte seinen Mantel ab.
Der Ton aus ihrer Kehle war eine Mischung aus Knurren und Wimmern, als sie seine Hände nahm und sie sich fest auf die Brüste drückte. „Fühlst du es?“
„Deine Hitze?“ Die rührte von keiner Krankheit und er war die gänzlich falsche Person, um sie zu löschen.
„Mein Herz!“
Mihály rang sich ein freundliches Lächeln ab und drehte seine Handgelenke aus dem Klammergriff der Frau. „Deinem Herz geht es gut. Mach dir keine Sorgen.“ Für seinen Ruf wäre es besser, er würde ihren Mann hinzubitten.
*
Der dünne Schweißfilm auf seinem Bauch schimmerte im Fackelschein. Wie kleine Teufel tanzten die Schatten über seinen Körper. Josias lehnte sich auf dem Gestell zurück, bis die zusammengerollte Decke fest gegen seinen Rücken drückte. Auch ohne die Riemen streckte sich sein Körper in die Länge. Wärme floss durch ihn hindurch. Zusammen mit dem Schmerz. Zusammen mit dem Gefühl, das die Berührung von Mihálys Lippen in ihm geweckt hatte. Es steckte tief in seinem Bauch, züngelte wie eine Schlange in seinen Lenden. Josias schob das Hemd hoch bis über die Brust. Als der raue Stoff über seine Brustwarzen rieb, stellten sie sich auf. Früher war er nie dermaßen empfindlich gewesen.
Sein Körper streckte sich weiter, gegen das Ziehen in seinem Rücken, gegen das Pochen zwischen seinen Beinen. Der Blick über seine eigene Brust, hinab zu seinem Bauch und seinem steil aufgerichteten Schwanz machte ihn schwindelig. Er konnte nicht wegsehen.
Es war wie ein Zwang.
Sein Herz tobte. Schlug ihm zu, dass Mihály ihn hübsch fand. Würde ihm auch der hellrote Hof um seine Brustwarzen gefallen? Oder sein Bauchnabel? Würde ihn der Anblick der vorstehenden Beckenknochen reizen?
Als ob er seinen Körper zum ersten Mal sah. Wieder und wieder strich Josias über den Ansatz seiner Schenkel, die er aufgestellt hatte, streichelte seinen Bauch, versenkte den Finger im Nabel. An manchen Stellen schwappten die Gefühle wie Wellen über ihn hinweg, an anderen blitzen sie auf wie Funkenschläge.
An seinen Nippeln war es besonders schön. Josias umkreiste sie mit den Fingerspitzen, bis sie hart waren. Was für ein Gefühl. Hitze und Kälte. Und Sehnsucht nach mehr. Er kniff sich, stöhnte vor Lust und genoss das Ziehen im Rücken. Es machte ihn gerade. Es war gut. So gut, wie der Schmerz, wenn er seine Brustwarzen zu fest kniff.
Langsam, in der Geschwindigkeit seiner kreisenden Finger, kippte er das Becken vor und zurück. Jedes Mal presste sich das harte Holz gegen seinen Steiß. Fester. Noch weiter vor, noch weiter zurück.
Unterhalb seiner Schultern zerrte es bei jeder Bewegung.
In seinen Lenden zog ein süßer Schmerz sich tiefer und tiefer.
Er konnte nicht aufhören.
Vor und zurück. Immer wieder.
Seine Spitze wurde feucht. Mit Daumen und Zeigefinger drückte er seine Brustwarzen fester. Massierte sie, drückte wieder zu.
Stöhnen half. Fester drücken. Schneller bewegen. Seine Hand glitt über seinen Bauch. Er zuckte. Sie glitt weiter zwischen seine Beine. Seine Finger umschlossen den Schaft. Vor und zurück. Er stieß in seine Faust, konnte nicht atmen vor Gefühl. Dann
Weitere Kostenlose Bücher