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Der Sohn des Apothekers (German Edition)

Der Sohn des Apothekers (German Edition)

Titel: Der Sohn des Apothekers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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auf
ihrem Zimmer, als Trevisan an der Rezeption vorsprach. Margot trug ebenfalls
eine entsprechende Abendgarderobe, so dass sich Trevisan in seinem dunkelblauen
Anzug, den er sich vor sieben Jahren zugelegt hatte, fast ein wenig schäbig
vorkam. Er führte sie zum Wagen und öffnete die Beifahrertür.
    »Das ist Hanna«, stellte Trevisan seine Kollegin auf dem
Fahrersitz vor. »Sie ist Hauptkommissarin und schon ein Weile in der
Abteilung.«
    Margot beugte sich in den Wagen und reichte ihr die Hand.
    »Von Margot habe ich dir ja schon erzählt«, sagte er.
    Margot lächelte. »Und ich sehe, die Rollen sind auch schon
richtig verteilt«, scherzte sie, als Trevisan auf dem Rücksitz des Wagens Platz
nahm.
    »Wie bitte?«, fragte Hanna.
    »Ich glaube, er ist der einzige Mann, den ich kenne, der
zugibt, dass er ein miserabler Autofahrer ist.«
    Sie trafen nur mit fünf Minuten Verspätung in der Alten
Mühle ein. Das Restaurant versprach gehobene Küche und das Ambiente war
entsprechend. Ihr Tisch war mit hellblauem Tuch und einem sechsarmigen Leuchter
eingedeckt, dessen Kerzen ihr warmes Licht im Raum verströmten. Hanna staunte
nicht schlecht, während sich Margot eher routiniert niederließ.
    »Ich hoffe, dieses Restaurant war eine gute Wahl und das Essen
entspricht der Dekoration«, bemerkte Trevisan, ehe der Oberkellner mit der
Speisekarte nahte. Er bestellte einen Martini, während sich seine
Begleiterinnen für einen Kir Royal als Aperitif entschieden.
    Als Vorspeise wählte Trevisan ein Forellenfilet im Brikteig auf
buntem Frühlingssalat mit Linsenschaum, als Hauptgang wurde poelierte
Perlhuhnbrust in eigener Nage auf Polenta mit kleinem tournierten Gemüse
gereicht, dazu bestellte Trevisan eine Flasche Battenfelder Weißburgunder.
Quarknocken mit Erdbeerragout rundeten das Menü als Dessert ab. Hanna, Margot
und Trevisan waren hochzufrieden. Sie unterhielten sich während des Essens über
dies und das und klammerten den Beruf aus.
    Erst als der Kellner das Dessertgeschirr abgeräumt hatte,
beugte sich Margot verschwörerisch vor und wandte sich Trevisan zu. »Was genau
erhoffst du dir von der Befragung des Jungen?«
    Trevisan zuckte mit der Schulter. »Es ist sehr schwer, an die
damaligen Ermittlungen anzuknüpfen. Der Fall liegt über drei Jahre zurück und
ehrlich gesagt haben die Kollegen ganz schön Bockmist gebaut. Deswegen bin ich
für jeden Strohhalm dankbar.«
    »Er hat damals geschwiegen, wenn ich mich recht erinnere«,
murmelte Margot.
    Trevisan nickte. »Es wurde nie ein Fachmann zu der Befragung
hinzugezogen, aber ich denke, dass der Junge etwas weiß.«
    »Oder er wurde benutzt.«
    »Er hielt sich an dem Tag in der Nähe des Tatorts auf. Er
könnte etwas mitbekommen haben und weiß vielleicht selbst nicht, wie wichtig seine
Beobachtungen sind.«
    Margot nickte. »Was ist eigentlich mit dem Journalisten?«,
fragte sie.
    »Der liegt im Krankenhaus und ist erst in ein paar Tagen oder
Wochen vernehmungsfähig«, erklärte Trevisan. »Er wurde in den Wald gelockt,
dort niedergeschlagen und in einer ehemaligen Torfgrube verscharrt. Er hatte
großes Glück, dass er noch rechtzeitig gefunden wurde. Ich habe veranlasst,
dass ein paar Kollegen ein Auge auf ihn haben.«
    »Du gehst von einem Zusammenhang der beiden Verbrechen aus?«
    Trevisan fuhr sich über das Kinn. »Er war bei Svens Vater und
hat ein Treffen mit dem Jungen organisiert. Ich denke, das ist das Motiv für
den Überfall auf ihn.«
    »Wenn Sven für die Täter so gefährlich ist, warum hat man ihn
dann damals gleich nach der Tat nicht zum Schweigen gebracht?«, wandte Margot
ein. »Damals wären sie doch viel leichter an ihn herangekommen als jetzt, wo er
in Langenhagen ist.«
    »Vielleicht war er damals als Verdächtiger viel wertvoller,
aber der Plan ging eben nicht auf.«
    »Man fand das Kettchen eines Opfers bei ihm«, mischte sich
Hanna ein. »Es könnte ihm untergeschoben worden sein.«
    Margot nickte. »Das ist natürlich auch eine Option.«
    »Ich halte diese Jungs aus der Clique für die Täter«, sagte
Trevisan. »Es ist augenfällig, wie nachlässig die Ermittlungen in diesem
Bereich waren. Es sieht fast so aus, als hätte man die Jungs und die Lichtung
aus den Ermittlungen einfach ausgeblendet. Da ist doch etwas faul an der
Sache.«
    »Ich glaube, ich weiß, worauf du hinaus willst«, antwortete
Margot. »Die Jungs feiern dort, trinken Alkohol und plötzlich kommen diese
beiden Radfahrerinnen vorbei. Die Jungs machen die Mädchen

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